bevor ich anfange, meine Geschichte hier zu schreiben, möchte ich erwähnen wie ich auf euch bzw. Baclofen aufmerksam geworden bin. Ich habe tatsächlich "Wundermittel Alkoholismus" gegoogelt. Habe Berichte zu dem Medikament "Baclofen" gelesen und mir TV-Reportagen angeschaut. Schließlich bin ich hier gelandet und wollte eigentlich nur eines: die Kontaktdaten von einem Arzt, der dieses Medikament verschreibt. Zuerst war ich enttäuscht, dass dies nicht so einfach funktioniert. Nach genauen Überlegungen stelle ich fest, dass es nur fair ist, wenn auch ich meinen Beitrag leiste. Schließlich haben mir eure Erfahrungen Mut gemacht.
Seit knapp 9 Jahren trinke ich regelmäßig und kann das Trinken dann auch nicht kontrollieren. Habe mir und anderen sehr viel Leid zugefügt.
Bereits im Jahr 2008 habe ich bemerkt, dass etwas gravierend nicht "richtig" läuft was mein Trinkverhalten anbetrifft. Da ich genetisch die "besten" Voraussetzungen für eine Alkoholerkrankung habe, durch Erlebnisse in meiner Kindheit und aufgrund einer Zwangsstörung mein Leben sich nie "leicht" angefühlt hat, habe ich sehr schnell (bereits nach einem Jahr des regelmäßigen Trinkens) psychologische Hilfe gesucht. Ich habe seitdem alle Psychologen im Umkreis von 50 km kontaktiert und bin auf Arroganz, Desinteresse und Überforderung gestoßen. Die häufigste Aussage war: "Wir haben momentan keine Therapieplätze frei". Irgendwann hatte ich dann einen epileptischen Anfall.
Alkoholismus ist in Deutschland eine anerkannte Krankheit. Aber für wen? Anscheinend nur für die Betroffenen. Denn selbst Mediziner haben mir verdeutlicht: "du bist doch selbst schuld".
Ich hoffe sehr, dass unsere Gesellschaft sich auch bezüglich Alkoholismus in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Sehr traurig finde ich, dass dies nicht jetzt zu "meiner" Zeit so ist.
Und wenn ich darüber nachdenke, wer alles aus all unserem Leid / unserer Sucht finanziell Profit macht, verliere ich jeden Glauben an das Gute in Menschen.
Mittlerweile habe ich privat fast 2000 € für "Heilpraktiker" und sogar Hypnosetherapie ausgegeben.
Ich habe für mich selbst festgestellt, dass man in Deutschland anscheinend nur Hilfe bekommt, wenn es längst zu spät ist, und dann auch nicht die richtige, sondern die, die gut bezahlt wird.
LeilaniStatistik: Verfasst von leilani — 27. Mai 2016, 23:08
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