ich bin weiblich, 65 Jahre alt und seit 40 Jahren alkoholkrank. Ich lebe in Südfrankreich, was die Sache nicht unbedingt leichter macht. Obwohl ich schon mehrere längere stationäre Aufenthalte in verschiedenen Suchtkliniken in Deutschland hinter mir habe bin ich immer wieder rückfällig geworden. Das damit verbundene Problem, dass man während eines Klinikaufenthaltes unter einer schützenden Glocke lebt und danach wieder in sein gewohntes Umfeld zurückkehrt, hat mir bereits mein erster Therapeut vor vielen Jahren erläutert, dennoch schien es für mich die einzige Möglichkeit zu sein von meiner Sucht wegzukommen. 2013 wurde ich auf Dr. Ameisen und sein Buch aufmerksam gemacht. Sowohl seine Geschichte, als auch der Erfolg, den er mit Baclofen erzielte, haben mich tief beeindruckt. Die Verschreibung von Baclofen ist hier in Frankreich nicht allzu kompliziert und so startete ich vor zwei Jahren mit der Einnahme. Ich war begeistert, denn der Suchtdruck war tatsächlich vom ersten Tag an wie weggeblasen! Was mir am Ende das Kreuz brach war die fehlende therapeutische Begleitung. Ich ging in der Dosierung zu hoch, trank auch nebenher (weil es hier nun mal zum "guten Ton" gehört) und litt schließlich extrem unter den Nebenwirkungen (Schwindel, Schlaflosigkeit/Müdigkeit, Depressionen), so dass ich das Medikament schließlich nach knapp vier Monaten wieder absetzte. Unter ärztlicher Begleitung hätte man den Abbruch vielleicht verhindern können, aber die verschreibende Ärztin sah hierin nicht ihre Aufgabe. Hinzu kam die Sprachbarriere, die es mir vielleicht auch nicht ermöglichte, meine Bedürfnisse und Ängste klar zu formulieren. Trotz dieses Fehlversuches bin ich davon überzeugt, dass Baclofen meine Chance ist, von der Sucht loszukommen. Deshalb möchte ich einen neuen Versuch starten, diese Mal jedoch in Deutschland und mit aller Hilfe, die ich dafür bekommen kann. Der erste und leichteste Schritt ist der Beitritt zu diesem Forum, wo ich mich mit Gleichgesinnten austauschen kann. Der nächste Schritt ist die Suche nach einem kompetenten Arzt, der mich auf meinem Weg begleitet...Statistik: Verfasst von Suzette — 4. September 2015, 12:30
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