eigentlich könnte ich auch einen eigenen Thread eröffnen aber mein Anliegen passt hier sehr gut dazu (falls doch, bitte sagen oder verschieben).
Ich befinde mich momentan ebenfalls mitten in meinem 2. Baclofen-Anlauf und der Beitrag von pinkmoon hat mich ermuntert noch einmal hier zu schreiben.
Beim ersten Versuch habe ich auch die klassischen Fehler gemacht:
1) Zu schnell hochdosiert
2) Unregelmäßige Einnahme
3) Zu leichtsinnig weiter getrunken "Baclofen macht das schon..."
Am Ende musste ich aus primär zwei Gründen abbrechen:
- Strake Nebenwirkungen (zu schnell hochdosiert): Ich habe auch einen anstrengenden Job und bin bei ca. 170mg teilweise fast eingeschlafen oder umgekippt.
- Zum anderen hatte ich Baclofen aus dem Internet erworben und mein Nachschub war "plötzlich" erschöpft, so dass ich notgedrungen runterdosieren musste, da die Lieferung sehr lange gebraucht hätte.
Also: NEUER VERSUCH
Mittlerweile habe ich einen Arzt gefunden, der mir Baclofen verschreibt. Ich dosiere sehr langsam auf und achte sehr penibel auf eine regelmäßige Einnahme (4x Erinnerung/Tag + Pillendose immer dabei)
Momentan: 4x 37,5mg = 150mg | (8:00/13:00/18:00/22:00)
Die gute Nachricht: Die Nebenwirkungen halten sich durch das langsame Aufdosieren in Grenzen.
Die schlechte Nachricht: Ich spüre (noch) keine Wirkung. Mein Trinkverhalten hat sich durch Baclofen - aus meiner Sicht - nicht verändert. Das bedeutet, ich trinke generell gar nix aber in unregelmäßgen Abständen - alle 5-7 Tage - trinke ich "mal schnell" 0,3l Schnaps. "Einfach so" ohne erkennbare Probleme oder Ursachen. Zumindest sehe ich diese Auslöser oder Ursachen einfach nicht.
Ich bin ein generell melancholischer Mensch, der eher unzufrieden ist und Schwierigkeiten hat sich wertzuschätzen. Ich habe dahingehend auch bereits ein Psychotherapie - Kurzzeit - hinter mir, die mich aber hinsichtlich meiner "Selbstzufriedenheit" und beim Alkohol nicht weitergebracht haben. Daher strebe ich parallel zu Baclofen noch eine Selbsthilfegruppe an, um weiter am Ball zu bleiben. Mit den AAs konnte ich mich bisher leider nicht so richtig identifizieren.
Zurück zu Baclofen:
Ich bleibe hier konsequent am Ball und dosiere weiter auf solange ich mit den Nebenwirkungen leben kann. Von meinen regelmäßigen Rückfällen lasse ich mich nicht verunsichern... Mache ich das so richtig?
Ich frage mich nur wann der Punkt erreicht ist, an dem Baclofen seine Wirkung entfaltet?! Einen richtigen Saufdruck habe ich so gut wie noch nie gespürt. Ich kann ohne Probleme im Supermarkt einkaufen oder essen gehen ohne an Alkohol zu denken. Und trotzdem denke ich mir manchmal "ach, scheiss drauf" und greife zur Flasche. Mir bleibt momentan nur die Arbeit an mir selbst und die weitere Arbeit mit Baclofen.
Vielleicht kann sich ja jemand hier wiederfinden...
Liebe Grüße
WorkStatistik: Verfasst von Wecanworkitout — 28. September 2020, 16:06
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