Danke für die letzten Beiträge, sie haben Mut gemacht. Speziellen Dank an Sari, tut gut das von jemandem zu hören der auch so eine Angststörung hat. Ich kann mich eins zu eins identifizieren. Vor allem mit dem paradoxen Teil des Trinkens trotz Krankheitsangst.
Die letzte Woche mit Baclofen:
Hatte ja geschrieben, dass ich eine Tablettenphobie habe. Mir hat es geholfen, morgens und abends 2,5 mg (Viertel Tablette) einzunehmen. Habe so die Angst vor dem Medikament ablegen können. Wahrscheinlich nur placeboartige Wirkung verspürt. Hab dabei eine leichte Entspannung empfunden, wie z.B. nach einer Wanderung und anschließendem relaxen. Außerdem war ich bis zum dritten Bier nicht ständig gierig am nippen. Ansonsten nichts nennenswertes bemerkt.
Gestern Abend:
Zum ersten mal 5mg genommen. Habe eine Leichte Müdigkeit verspürt. Craving war da, jedoch abgeschwächt und ich habe auch gestern ca. 2 Stunden lang an dem ersten Bier genippt. Dannach wieder gierig und bin letztendlich auf die Standardmenge von 6 Bier +-1 gekommen.
Heute:
Mittags nach dem Aufstehen 5 mg eingenommen. Gut gelaunt, euphorisch und sehr entspannt, 2 Stunden lang Mountainbike gefahren. Nebenwirkungen waren eigentlich nicht vorhanden.
Vorhin um 19:30 Uhr wieder 5 mg eingenommen. Auch heute über 2 Stunden lang am ersten Bier genippt(Normal nur 10 min fürs erste). Euphorie verspürt und sehr gute Laune gehabt. Allerdings irgendwie leicht benebelt, vergleichbar mit einem leichten Sauerstoffmangel. Außerdem ist mir die letzten Tage nach Baclofen, immer extreme Lichtempfindlichkeit aufgefallen. Habe ich normal auch im Katerzustand nicht, darum schreibe ich es dem Baclofen zu.
Wollte erst gar keinen Alk kaufen, da mir für heute andere Dinge wichtiger waren(Baclo?). Habe dann aber "zur Sicherheit" doch noch die Standardmenge geholt. Nachdem es 2 Stunden lang einfach so in der Ecke stand, habe ich mir eins geöffnet.
Normalerweise bin ich so gierig nach dem Zeug, dass ich es am liebsten noch auf der Heimfahrt öffnen und trinken will. Heute habe ich mich entspannt einem meiner Hobbys (Softwareprogrammierung) gewidmet und danach wohl aus Gewohnheit geöffnet. Aber es musste nicht sein. Hab's geöffnet weil ich es doch jeden Tag öffne.
Lichtempfindlichkeit übrigens auch heute verspürt.
Möglich, dass es bei so einer geringen Menge Baclofen nur Placeboeffekte sind. Denke aber, es ist ein "realer" Effekt.
Jedenfalls bin ich froh, dass ich die Tablettenphobie noch einmal besiegt habe. Ab hier bin ich nun zuversichtlich, dass ich mein Leben in naher Zukunft so führen werde wie ICH es will und mir der Alkohol nicht noch mehr Bezugspunkte in meinem Leben zunichte macht. Ich habe reale Hoffnung.
Ich finde meine Ängste interessant. Ich habe keine Angst vor großen Menschengruppen frei zu sprechen oder mit dem Mountainbike extreme Downhillstrecken zu fahren. Jedoch vor Krankheiten, die ich vielleicht irgendwann haben könnte und vor Tabletten. Solche Angst, dass ich mir das Hirn zuschütte um von mir selbst in Ruhe gelassen zu werden. Vielleicht bringt Meditieren was. Vielleicht hole ich mir auch für diesen Bereich professionelle Hilfe.
Ich werde meine Erfahrungen weiterhin, möglichst oft, mit euch teilen.
Vielen Dank fürs Lesen und für alle Beiträge!
Liebe Grüße,
Who
13.03 11:30
Edit: Bin gestern doch noch auf 5 Halbe gekommen. Jedoch wollte ich danach nicht mehr weitertrinken wie sonst.
Habe den Alk meines Mitbewohners auch nicht angerührt. Dachte mir: Ok, du willst morgen früh aufstehen, darum gehst jetzt schlafen! Normal trinke ich dann unkontrolliert weiter. Einmal habe ich mir sogar Nachts ein Taxi gerufen, welches mich in die Stadt zur Tanke fahren sollte, weil mir der Alk ausgegangen war.
Nachts sehr intensiv geträumt, sehr real. Passiert mir normal nur in den ersten paar Tagen Abstinenz. Schreibe es also eindeutig dem Baclofen zu.
Mal sehen was der heutige Tag so bringt ![smile [smile]](https://forum-baclofen.com/images/smilies/smile.gif)
Statistik: Verfasst von whoifnothim — 13. März 2017, 00:30
]]>