ich bin heute am Tag 150 nach dem Abend mit dem Eis.
100 Tage davon waren gut bis saugut, 35 waren mies,15 habe ich Alkohol getrunken, 5 davon bis zum "Umfallen", das waren die ganz am Anfang Ende November.
Eigentlich ein guter Schnitt, bedenkt man die Jahre vorher, selbst noch die ersten Monate hier im Forum.
Vielleicht habe ich doch die falsche Fachrichtung in meinem Beruf gewählt, denn inzwischen vermute ich ganz klar in meinem Falle eine Art Borderline Störung, die sich zwar nicht in Ritzen, dafür aber in anderen Arten der Selbstverletzung zeigt, vom Alkohol mal abgesehen, ist auch das Rauchen eine Art der SVV.
Selbstredend zeige ich gewisse paranoide Anwandlungen, bis hin zu schizophrenen Zügen.
Sozialphobie, ganz klar.
Logischerweise schlucke ich täglich B Vitamine inklusive Folsäure, denn wie wir alle, werde ich sonst verfrüht an einem erhöhten Homocystein Spiegel und den damit zusammenhängenden Folgen versterben.
Zucker, Kohlehydrate, ich bitte Euch, das geht doch gar nicht! Wollt ihr euch umbringen?
Ebenso wenig wie Milchprodukte, aber das wisst ihr ja.
Dass man Tiere nicht quälen und dann auch noch essen darf, erst recht nicht ihre Babys - Hallo?
Es ist keine Frage, dass ich verzweifelt und bislang recht erfolglos nach Glasbehältern für Käse und Co fahnde, weil wahrscheinlich Bisphenol A für alles Elend unseres Lebens verantwortlich ist,
den Rest erledigt natürlich Asbest, der nach wie vor überall herumlungert, im wahrsten Sinne des Wortes LUNGErt.
Mein Bruder ist sozial gestört, weil er durch einen Kaiserschnitt herausoperiert wurde,
der Sohn meiner Freundin ist deshalb Asthmatiker und Allergiker,
meine Vater hat gesoffen, weil er als Kind geschlagen wurde und definitiv die genetische Disposition schon hatte, was aber komisch ist, weil meist Frauen diese Gene nur ererben.
So wie ich.
Ich bin höchstwahrschweinlich höchstgestört, weil mich mein höchstgestörter Bruder in der Kindheit misshandelt hat....
oder etwa doch nicht?
Bin ich es etwa doch, weil mein Mann so ist wie er immer war und immer ist.
Oder:ist das alles doch wahnsinnig normal???
Bin ein Suchtmensch, schon lange, rauchen mit 15 angefangen, Alkohol längst noch nicht, daher lieber so gut wie nichts mehr gegessen, nicht essen war besser als dick werden.
Stimmt?
Stimmt natürlich nicht. Klar.
Aber viel essen ging seitdem nie wieder.
Ich bin abhängig in jeder Beziehung, vor allem von anderen Menschen, die es in meinem Umfeld kaum noch gibt.
Selbst schuld.
Meine psychische Gesundheit schwankt also wie ein wechselwarmer Frosch mit der Befindlichkeit meines Mannes und/oder der Befindlichkieten meiner Kinder.
Super.
Noch Mittwoch war ich überzeugt, der zufriedenste (nicht glücklichste! - "nur" zufriedenste) Mensch unter der Sonne zu sein.
Bis zu dem Abend, als mir nicht zum ersten Mal aber mit einer Wucht bewusst wurde, dass es immer so weiter gehen würde.
Dass ich mein Leben mit einem kranken Menschen verbringe, seit 18 Jahren und die nächsten....verbleibenden Jahre auch.
Nicht in guten und in schlechten...sondern nur noch in schlechten....klingt herzlos?
Jepp! Ist es auch. Geht nur nicht anders.
Noch heute morgen wache ich auf, denke auf einmal (und nicht das erste Mal) dass das Licht nun hellklar leuchtet, wie ein Neonschild:
DU MUSST HIER RAUS.
Nur mit irrsinnig viel Liebe würde es mir gelingen, unter diesen Umständen "richtig" gesund zu werden.
(@ Willo, deine Frage nach dem [i]Gesundsein habe ich rauskopiert, verinnerlicht. Deine Gedanken sind irgendwie genial - aber für mich - ich fühl mich eben wirklich nur "gesund" wenn ich NICHT trinke...)[/i]
Doch irrsinnig viel Liebe...pfff, die war schon vor dem ersten Kind nicht mehr da. Und dieses Kind macht jetzt grade Abitur.
Es war mir also völlig klar, heute morgen, dass ich lääängst hätte gehen müssen.
Und dann meldet sich eine Stimme.
Ist es die Bequemlichkeitsstimme?
die sagt: und was bringt es dir?
außer Zusatzkosten?
Ärger,
Kummer?
das schlechte Gewissen, einen kranken Menschen zu verlassen?
Brächte es mir etwas, eine eigene Wohnung zu beziehen, ohne sich dem beständig negativen Umfeld ausgesetzt zu sehen?
JA, das täte es.
Aber: würde das echt einen Unterschied machen?
Denn das würde bedeuten, die Kinder damit zu konfrontieren.
Logisch, nur unsere Kinder sind inzwischen fast 18 und fast 11.
Aber, sie lieben ihre Zimmer, das Haus.
Entschiede ich mich zu gehen, müsste ich alleine gehen, ich könnte keine Wohnung bezahlen, die ihnen das bieten könnte, was sie jetzt haben...
Ich bin sicher, sie lieben mich, gerade jetzt. Aber inzwischen denken sie auch rational.
Es gibt immer einen Ausweg, sagt man, doch wie der im Individualfall aussehen könnte, das sagt einem niemand.
Deswegen bin ich wohl so lange geblieben. Weil ich lange Zeit meinte zu brauchen, dass man mir sagte, was wie wann und wieso überhaupt...
Und das hat sich bis heute nicht geändert.
Ich erwarte hier keine Antworten, keine Ratschläge, wie sollte jemand darauf einen Ratschlag haben.Statistik: Verfasst von Suse — 5. April 2014, 00:58
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