@ Gretikatz: Kindheitserfahrungen prägen einen ein Leben lang. Das wurde mir immer wieder deutlich. In meinen Freundeskreis gibt es diverse Beispiele, wie zerstörtes Urvertrauen und Unterdrückung der kindlichen Unbeschwerheit bis ins späte Erwachsenenalter jede Beziehung (auch freundschaftliche und berufliche) beeinflusst und der Fähigkeit, mit sich oder anderen zufrieden und "glücklich" zu sein, Grenzen gesetzt haben.
@ Conny:
Du sprichst genau die Punkte an, an denen wir immer wieder zu arbeiten haben. Gerade die Autonomie der Partner in einer Beziehung, in der Alkohol ein Belastungsfaktor ist, fällt nicht immer leicht. Das "Wohlfühlen" des Partners gehört zu den wichtigsten Elementen einer guten Beziehung. Es war schwer für mich zu akzeptieren, dass auch das Hinnehmen einer permanenten Selbstschädigung dazu gehört. Ich kann den Menschen, den ich liebe, vor allem schützen, aber nicht vor sich selbst. Diese Erkenntnis klingt simpel, erzeugt aber eine Menge Schmerz - von Selbstzweifel über Verlustangst bis Verantwortungsgefühl. Und natürlich immer wieder die Dynamik des Alltags: Was lässt sich planen und auch umsetzen, welche Entwicklungen sind möglich oder können geschehen
Dies funktioniert in der Tat nur mit sehr viel Vertrauen und, wie ich lernen musste, der Bereitschaft, viele ursprüngliche Ziele loszulassen. Moralische Erwägungen spielen für mich keine Rolle, aber es gibt auch für mich Schmerzgrenzen, die Hin und wieder Thema sind.
Eine distanziertere Beziehungsform wäre denkbar, aber das wollen wir beide nicht. Was bleibt, ist das Genießen der schönenMomente und der Wunsch, diese als Alternative zur "Party im Kopf' durch den Rausch zu stärken. So wie du es beschreibst sind die besonders tollen Stimmungen und auch die "Krisen", die potentielle Trigger sind. Manchmal ergibt sich das eine aus dem anderen.
Liebe Grüße, ArnoStatistik: Verfasst von Arno — 24. August 2014, 13:06
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