Beim eigentlichen Kernthema (Baclofen als Therapieoption der Alkoholabhängigkeit) ist ja bei uns zurzeit wenig „los“. Zeit also, etwas vom Thema abzuschweifen:
"Europa ist gerettet!". "Der Euro ist gerettet!". "Die Einigkeit ist gerettet!". "Griechenland, und mithin das gesamte Abendland ist gerettet!". So überschlugen sich die Schlagzeilen der letzten Tage.
Meiner Meinung nach ist gar nichts gerettet, allenfalls etwas Zeit gewonnen worden. Ja, klar, Griechenland muss selbst seine eigenen „Institutionen“ reformieren. Daran fehlte es ja auch in der Vergangenheit, was kaum jemand bezweifelte und bezweifelt. Ob da aber die „Europäischen Institutionen“ (d.h. die „Troika“, inkl. IWF) mit ihrem soeben beschlossenen Spar- und Fremdbestimmungsdiktat eine wirklich segensreiche Rolle werden spielen können, kann man möglicherweise (1h:30 min). Hier auch noch (0h:42 min) von Thilo Jung („Jung und Naiv“) mit Harald Schumann, dem Autor der oben verlinkten ARTE-Dokumentation.
Ja, es wurde Zeit gewonnen. Die aus der Not geboren wahrscheinlich bald fusioniereden griechischen Banken werden ihre Geschäfte demnächst wieder aufnehmen, die derzeitige griechische unter wird zurücktreten und einer Allparteien-Regierung, geführt zunächst von „Pragmatikern“ und „Technokraten“, platzmachen müssen. Danach wird es in Griechenland dann Neuwahlen geben.
Damit werden allerdings weder die Probleme Griechenlands noch die Probleme Europas noch die Probleme des Euro nachhaltig gelöst. Um die Illusion einer „späteren Lösung“ aufrechtzuerhalten, hat man sich bei dem in den letzten Tagen entwickelten Szenario mit zig-Milliarden Euro lediglich ein paar Jahre Zeit erkauft, um einen zukünftigen dann besser vorbereitet abwickeln und dann halt auch besser „verkaufen“ zu können.
Meint DonQuixoteStatistik: Verfasst von DonQuixote — 14. Juli 2015, 21:57
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