Ich denke auch, das ganze ist etwas komplexer und auch individuell unterschiedlich.
Zunächsteinmal muss wohl das eigentliche Ziel definiert werden. Hier unterscheided der Mediziner im wesentlichen zwischen Bedarfsmedikation - "Ich hab Kopfweh, ich nehm ne Aspirin, gut is" und anhaltender Medikation.
Bei letzteren ist es in der Regel so, das der Körper gleichmäßig mit dem Wirkstoff versorgt werden soll (gibt aber auch Ausnahmen, zB bei Schmerzmitteln oder eben auch einige Psychopharmaka), oder zumindest ein Level an Grundversorgung nicht unterschritten wird. Dass ganze hängt dann natürlich sehr von der Halbwertszeit ab.
Wenn du zB am Tropf hängst, dann bekommst du ja auch eine gleichmäßige Dosis...
Dann kommt der individuelle Aspekt dazu. Einige Patienten brauchen eher morgens einen "Kick" und dann regelt die Körperchemie den Rest. Andere brauchen eben mehrere Kicks, die dann möglichst gleichmäßig / regelmäßig verteilt sein sollten. Bei Betablockern ist es zB so, das einige (wie auch ich) mit einer morgentlichen Dosis gut zurecht kommen. Hier liegt dann meist eine Störung des Schlaf/Wach Rythmuss vor und wenn der Körper am morgen erstmal eingestellt ist, dann schafft er es alleine, gut über den Tag zu kommen. Bei anderen geht offenbar der Blutdruck immer wieder hoch, sobald nicht genug helfende Botenstoffe im Blut sind. Die müssen teilweise sogar nachts mit Hilfe vom Wecker immer wieder nachlegen!
Schlußendlich gibt es auch Medis, die ohnehin erst nach einer längeren, gleichmäßigen Einnahme langsam ihre Wirkung aufbauen (Antidepressiva, teils auch Betablocker...). Dies ist meist dann der Fall, wenn dem Körper schlicht Botenstoffe etc. fehlen und diese erst durch Medikamente wieder aufgebaut werden müssen.
Ich denke BAC liegt irgendwie zwischen den Welten. Zweifelsfrei wirkt es schnell und schon bei einmaliger Gabe (in entsprechender Dosis). Trotzdem ist auch hier ganz bestimmt eine anhaltende, langfristige Grundversorgung der richtige Ansatz. Die entscheidende Frage ist dann, ob BAC "nur" Symptomlindernd, oder auch heilend/reparierend wirkt. Die allgemeine Meinung geht wohl zu letzterem, aber der Heilungsprozess ist eben sehr langsam und erfordert natürlich auch ein erhebliches Maß an Eigenarbeit (Aufbearbeitung, Selbsterkenntniss, Verhaltensänderung...).
Ich bleibe dabei: Auch das Suchtgedächtnis ist eben ein Gedächtnis und Erinnerungen verblassen bekanntlich mit der Zeit. Allerdings ist das dann auch kein Freifahrtschein, denn einmal erlebtes bleibt eben im Unterbewusstsein vorhanden und kann auch schnell wieder hervorspringen, wenn es denn "herausgefordert" wird. Ist dann wohl wie ein Deja-Vu
Wie gesagt, alles sehr komplex und individuell, aber so etwa verstehe ich das. Bin natürlich kein Mediziner, hab mich aber doch mal recht ausführlich mit dem Thema beschäftigt.Statistik: Verfasst von Rettungsflugsaurier — 7. Juli 2012, 09:58
]]>