Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Neues aus der Forschung, Fachartikel und sonstige Publikationen in den Medien.
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DonQuixote
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Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon DonQuixote » 9. Juli 2013, 07:56

Hallo @all

Es gibt da eine Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Mechthild Dyckmans. Die Dame kümmert sich Kraft ihres Amtes auch um Alkoholfragen. Hat die Jemand auf dem Radar? Also ich fange da echt bei Null an, weiß noch nicht mal, welchem Ministerium die unterstellt ist. Mal sehen, ob sich da etwas zusammentragen und bewirken lässt. Bin für alle Hinweise dankbar.

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Papfl
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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon Papfl » 9. Juli 2013, 09:42

@ DonQ

Sie stellt immer die Drogen- und Suchtberichte vor. Ansonsten habe ich sie eigentlich nie wahrgenommen.

Weiß auch nicht, ob es Sinn macht, sich (noch) groß mit ihr zu beschäftigen. Es könnte gut sein, dass Frau Mechthild Dyckmans (FDP) nicht mehr lange Drogenbeauftragte der Bundesregierung ist - je nach Wahlausgang im September *hoff*.

Ich glaube zwar nicht, dass es für rot-grün reichen wird, aber zumindest eine große Koalition wäre denkbar (und m. E. auch eher im Sinne von CDU/CSU als nochmal vier Jahre mit der FDP). Vielleicht auch schwarz/grün?

In diesem Fall würde das Gesundheitsressort wohl der SPD (resp. den Grünen) zugesprochen. Und damit wohl auch die Drogenbeauftragte "ausgetauscht".

Ich habe schon vor längerer Zeit mal versucht, Kontakt mit Dr. Karl Lauterbach (SPD) bezüglich der bevorstehenden Novellierung des Psychotherapeutengesetzes aufzunehmen, aber der gute Mann (der im Falle einer Regierungsbeteiligung der SPD eventuell Bundesgesundheitsminister werden würde) "unterhält" sich anscheinend nicht so gerne mit dem "einfachen" Volk :wink: . Fragen an ihn im Internet bleiben unbeantwortet und auch auf meine Anfrage per "Postbrief" gab es bislang keine Reaktion.

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„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon DonQuixote » 11. Juli 2013, 01:02

Danke, @Papfl, für Deine Links und Überlegungen.

Ich selbst vermute ja, dass Ministerien vom Beamtenapparat geleitet werden, nicht von Ministern. Und dass die Politik nicht REgiert, sondern immer nur REAgiert. Sie REAgiert auf Umstände und Fakten, die von anderen längst geschaffen worden sind, d.h. von den wirklichen Akteuren, z.B. der Wirtschaft, den Lobbys und vom Volk, das wo wir sind.

Oh, und wenn die Drogenbeauftragte, Frau Mechthild Dyckmans, tatsächlich demnächst abgelöst wird, und das dann auch noch durch einen Mann, ist die Domain „Drogenbeauftragte.de“ natürlich in allerhöchster Gefahr. Ein bisserl genderübergreifender Weitblick wäre denen sicher gut zu Gesicht gestanden. Wenigstens hätten sie sich die Domain „Drogenbeauftragter.de“ sichern sollen, aber dafür ist es jetzt zu spät. Aber was will man, das ist für die Bundesregierung halt noch Neuland ... [mocking]

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon DonQuixote » 13. Juli 2013, 00:01

Hallo erst mal

Die Frage kam kürzlich bereits in anderen Threads, in PNs oder in Mails auf: Was können wir tun, um die Behandlung von Alkoholismus mit Baclofen bekannter zu machen, mithin zum Durchbruch zu verhelfen?

Mangels hier mitarbeitender Ärzte bleibt uns ein Mittel verwehrt, nämlich das Hinaustragen der Botschaft an Fachkollegen. Andere Organisationen können da mehr machen, zum Beispiel:

Suchttherapietage Hamburg (Link)

  • 2012
    • „Naltrexon und Baclofen in der Suchtbehandlung: Erfahrungen aus einer psychiatrischen Praxis.“ Christian Haasen, 90 Minuten.
  • 2013
    • „Naltrexon und Baclofen in der Suchtbehandlung: Erfahrungen aus einer psychiatrischen Praxis.“ Christian Haasen, 90 Minuten.
    • „Medikamentengestützte Behandlung der Alkoholerkrankung mit Baclofen: Reduktion des „Craving“ als Therapieoption.“ Cornelia Weigel, Bernd Hündersen, 90 Minuten.
    • „Update – Medikamentöse rückfallprophylaktische Behandlung der Alkoholabhängigkeit (Anm. DQ: Baclofen nur am Rande).“ Jochen Mutschler, 90 Minuten
    • „Substitutionsbehandlung bei Alkoholabhängigkeit (Anm. DQ: Baclofen nur am Rande).“ Martin Schmitz, 90 Minuten.
Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin, München (Link)

  • 2011
    • „Baclofen, ein geeignetes Anti-Craving Mittel?“ Cornelia Weigel, 12 Minuten.
  • 2012
    • „Die ambulante Behandlung alkoholabhängiger Patienten mit einer Kombination aus Verhaltenstherapie und Baclofenmedikation.“ Susanne Haamann, 30 Minuten.
    • „Medikamentengestützte Behandlung der Alkoholkrankheit mit Baclofen. Möglichkeiten und Grenzen einer virtuellen Selbsthilfegruppe im Internet.“ Cornelia Weigel, 30 Minuten.
  • 2013
    • „Baclofen als medikamentöse Rückfallprophylaxe bei Alkoholabhängigkeit.“ Christian Müller, 20 Minuten.
    • „Medikamentengestütze Behandlung der Alkoholerkrankung mit Baclofen: Reduktion des Craving als Therapieoption.“ Cornelia Weigel, 12 Minuten.
Hinzu kommen wahrscheinlich noch diverse weitere Anlässe in „privaterem“ Rahmen. Gewiss gibt es nach jedem dieser Events wieder ein paar Ärzte mehr, die den Kontakt suchen und mit der Verschreibung von Baclofen gegen Alkoholismus beginnen, insgesamt muss man aber sagen, dass der Funke in der Ärzteschaft nicht wirklich überspringt.

Vielleicht sollte man andere Wege beschreiten, andere Kreise ansprechen: Z.B. Politiker. Damit meine ich nicht nur die großen Tiere, die Minister, sondern auch weniger bekannte Leute, Ausschuss- und Kommissionsmitglieder, nicht nur der Parlamente, sondern auch der Parteien, Parteisprecher der einzelnen Fachbereiche etc.

Und dann Journalisten. Wer von denen hat sich in der Vergangenheit für unkonventionelle Themen im Gesundheitswesen engagiert, und damit meine ich NICHT die Alternativmedizin? Auch Blogs sind immer wichtiger werdende Multiplikatoren. Wir müssen sie ausfindig machen. Auch Krankenversicherer sollten ein Interesse an der Verringerung von Kosten haben.

Das Französische Modell lässt sich leider nicht einfach so kopieren, das ging dort alles Hand in Hand, Ursache und Wirkung lassen sich gar nicht mehr auseinanderhalten: Ansturm auf die Foren und mediale Aufmerksamkeit haben sich gegenseitig befruchtet. Die Basis legten sicher die Ärzte, die von ihren Erfahrungen mit hunderten ja tausenden Patienten berichten konnten. Solche Ärzte gibt es in Deutschland eben nicht. Es war jedenfalls nicht das Hineintragen der Therapie-Idee in die Ärzteschaft, an den „üblichen“ Kongressen und Symposien, siehe oben, welches zum Erfolg geführt hat. Ganz im Gegenteil, die französische „organisierte Ärzteschaft“ stand der Baclofen-Therapie gegen Alkoholismus bis zuletzt ablehnend gegenüber, man konnte sogar den Eindruck gewinnen, dass diese Kreise nichts unversucht ließen, die weitere Verbreitung zu behindern.

Ein Pfund, mit dem man wird wuchern können, ist die „RTU“. Dazu ist es aber noch einen klitzekleinen Moment zu früh, erst muss diese „RTU“ offiziell erlassen und publiziert werden. Wir können auch einfach nichts tun und die Ergebnisse der klinischen Studien BACLOVILLE und ALPADIR abwarten, woraus dann mit hoher Wahrscheinlichkeit für Frankreich eine endgültige Zulassung resultieren wird. Doch wird auch Deutschland, der Rest von Europa oder sonst wer davon profitieren? Wer kann das heute schon sagen? Und Außerdem: Positive klinische Studien, Publikation der Ergebnisse in renommierten Fachzeitschriften, sowie Zulassung eines Medikaments ist das Eine. Akzeptanz und Anwendung durch die Ärzteschaft dann noch das Andere.

Egal was wir tun, und wir könnten noch etwas mehr tun als bisher, siehe oben, jedenfalls sollten wir fortfahren mit unserer eigenen Therapie, mit unseren Erfahrungsberichten, unserer gegenseitigen Hilfestellung, der Vermittlung von Ärzten und der Verbreitung von Baclofen-News all over the world. Ich bin sicher, dass wir gelesen werden und dass nur schon dieser Umstand die Sache voranbringt.

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon yannel » 13. Juli 2013, 22:30

@ Don

Die Lösung wäre dass die Franzose nach die zwei Studien nicht nur ein Französische Zulassung beantragen würde, sondern ein Europäisches.

Was für Resultat hätte dass sofort in ganz Europa der Medikament zugelassen sein müßte.

Aber jetzt die richtige Frage, WIE und WER können wir die Franzose so bewegen dass sie ein Europäisch Zulassung beantragen?

Gruß Yannel

PS( Die Info habe ich aus WIKIPEDIA (FR)
http://fr.wikipedia.org/wiki/Autorisati ... arch%C3%A9
Zuletzt geändert von yannel am 13. Juli 2013, 22:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Rückfall ist nicht schlimm, nichts dagegen zu tun dafür sehr.
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yannel
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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon yannel » 13. Juli 2013, 22:50

Was die Drogenbeauftragte der Bundesregierung betrifft......

Könnte zb. jeder Teilnehmer diese Forum eine Brief schreiben
und gleichzeitig von der Forum (Forums-Leitung) ein Ordentlich Petition auf die Bein zu bringen

Gleich seitig das gleich aus die anderen Forum zum Fragen um noch mehr Kraft zu Bekommen

WEITERE GEDANKEN DARÜBER:
IN Frankreich hätte ich gesagt dass die richtigere Ausgabetermin könnte der 14. Juli sein
aber hier in Deutschland könnte wir es bewältigen bis zum Tag der Deutsch Einheit sein. (bis da müßte die RTU über der Parlement gegangen sein und unterschrieben sein)

Und die Brief und Petition an diese Tag richten (03. Okt) (DDR haben Jahrenlang nach Ihre Freiheit gewartet, wir Alkoholiker wollen nicht so lang warten.... zum Beispiel)

Brief und Petition müßen aus der gleich Entwurf kommen. Mit ein entsprechend text und design.

Es müßte 3 oder 5 verschiedenen Brief zu Verfügung geben für die Forums-mitglieder die diese Aktion Mitmachen(um der Schmack der Mitglied zum treffen)

LG Yannel

PS: Man könnte auch ein bisschen aggressiv werden.....
In der Art:
(nur als Titelblatt, gefolgt von eins oder zwei DINA4 Seiten mit Information und Aufforderungen
Bild
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Rückfall ist nicht schlimm, nichts dagegen zu tun dafür sehr.
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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon DonQuixote » 13. Juli 2013, 23:26

Gute Ideen, Yannel

Yannel hat geschrieben:Die Lösung wäre dass die Franzose nach die zwei Studien nicht nur ein Französische Zulassung beantragen würde, sondern ein Europäisches.

Das Dossier für die « Autorisation de mise sur le marché (AMM) » wird allerdings frühestens im Juni 2014 eingereicht werden können, und zwar wird das die Firma Ethypharm machen, gestützt auf die Ergebnisse der klinischen Studie ALPADIR. Das wird also noch eine Weile dauern, aber gewiss kann man das mal im Auge behalten.

Yannel hat geschrieben:Könnte zb. jeder Teilnehmer diese Forum eine Brief schreiben
und gleichzeitig von der Forum (Forums-Leitung) ein Ordentlich Petition auf die Bein zu bringen.

Eine Petition wird nix bringen, sowas gab‘s auch schon. Journalisten, Blogger, Politiker, die schweben mir als Ansprechpartner vor. Da brauchen wir konkrete Namen. Eine Art „zentrales Dossier“ wird auch notwendig sein, mit der RTU, so sie denn demnächst publiziert wird, als einem der Kernstücke, und weiteren Fakten, Fakten, Fakten. Die floaten schon überall im Netz rum, man muss sie nur einsammeln.

Wenn sich das weiter konkretisiert, könnten wir vorübergehend einen Arbeitskreis einrichten, ein nur Mitgliedern zugängliches Unterforum, wo wir das in Ruhe erarbeiten würden.

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon DonQuixote » 15. Juli 2013, 22:27

Ich noch mal

Hier noch ein Beispiel für das, was ich vorhin schon sagte: Dr. Renaud de Beaurepaire und Dr. Pasqual Gache sprachen am Jahreskongress März 2012 der Société Française d’alcoologie (SFA) an einer Podiumsdiskussion vor 600 (!) Fachexperten


*Ausschnitt aus der Sendung « Mise au point » des französischsprachigen Schweizer Fernsehens von Mai 2012. Jahreskongress 2012 der Société Française d’alcoologie (SFA)

Die Grundstimmung war ablehnend, frostig. Szenenapplaus erhielt lediglich Prof. Michel Le Joyeux, Präsident der SFA, für seine Ausführung, es sei „völlig abwegig zu glauben, dass ein Medikament die übliche suchtmedizinische Behandlung überflüssig“ mache. Ich bin mir fast sicher, dass nicht solche Auftritte an Kongressen die Sache vorwärts gebracht haben, sondern andere Faktoren.

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon Suse » 16. Juli 2013, 01:26

Und dann Journalisten. Wer von denen hat sich in der Vergangenheit für unkonventionelle Themen im Gesundheitswesen engagiert, und damit meine ich NICHT die Alternativmedizin?


...eine "von denen" ist schon hier. Eine, die auch schon über Alternativmedizin geschrieben hat [twiddle] Was nützt es, wenn die Redakteure meinen, dass die Leute so etwas lesen wollen?

Das Problem dabei ist, dass sich derart "unkonventionelle" Themen wie Baclofen kaum "verkaufen" lassen. Hatte es mit Papfl schon darüber.

Selbst wenn ich als freiberufliche Medizinjournalistin das Thema bei einer Zeitung an den Mann bringen könnte, dann wird sich der Effekt im Rahmen halten. Einerseits, weil Alkoholkranke Menschen nach wie vor und leider noch häufig genug als leicht "asoziale" Randgruppe betrachtet werden...nach dem Motto: dann hört doch auf, wenn es euch damit nicht gut geht...

Wie ich Papfl schon schrieb, wäre es in dieser Richtung schon ein "Erfolg", wenn nur ein Patient, besser noch, ein Arzt sich von dem Artikel beeinflussen lassen würde und diese Möglichkeit zumindest in Betracht zöge, sobald er - oder die Ärztin - einen potenziellen Kandidaten (oder eine Kandidatin) vor sich hätte.

Besser wären sicher Fachmagazine für Ärzte - a la Ärztezeitung, aber da gibt es unendlich viele. Fachzeitschriften für Neurologen, Psychologen, Hausärzte etc...es gibt sogar eine, wahrscheinlich sogar mehrere, die sich ausschließlich mit Süchten befasst. Die Auflagen sind nicht irre groß, aber -wie gesagt - jeder überzeugte Arzt probiert es vielleicht mal aus und wenn das Ergebnis ein "geheilter" oder zumindest nicht mehr stark saufender Patient ist, dann wird er es auch anderen verordnen. Und Erfolge sprechen sich herum.

Ärzte sind wie die meisten Menschen sehr beeinflussbar und beeinflusst wird der Großteil der Mediziner hauptsächlich von der Pharmaindustrie. Wenn man 100 Mal von mehr oder weniger hübschen oder zumindest sympathischen Pharmarinen und Pharmaherren hört, dass X super wirkt, dann glaubt man es irgendwann - das Prinzip funktioniert. Wiederholungen immer und immer wieder bringen den Lerneffekt.
Und Baclofen Vertreter gibt es nun mal nicht. Damit auch keine Medikamenten Muster und keine kostenlosen "Fortbildungen" in schönen Städten und keine Geschenke und tausend "unds" später: keine Informationen.

Einen Satz, den wir (Pharmaberater) immer anbringen sollten war: "Wenn Sie X verschreiben, haben Sie zufriedene Patienten." So oder ähnlich. Denn tatsächlich gibt es dem Arzt in jeder Beziehung etwas, seinem Patienten geholfen zu haben: erstens die Genugtuung, zweitens die Dankbarkeit des Patienten, drittens, dass dieser oder diese nicht jammernd wiederkommt und das gleiche Problem von vorne abgearbeitet werden muss, viertens aber DASS der oder die Betroffenen wiederkommen wgene anderer Zipperlein und (fünftens) womöglich sogar diesen besagten Arzt weiter empfehlen.

Das Thema Baclofen wurde kurz nach dem Erscheinen des Buches ein paarmal populärjournalistisch aufgegriffen - danach ist es meines Wissens darum recht ruhig geworden. Welchen "Normalo" Leser interessierts auch schon, wenn ein paar (HAHA) versoffene Leutchen den Dreh nicht kriegen?

Nun aber ist das vier Jahre her, hier und auch in anderen Foren türmen sich die Erfolgsgeschichten - wenn auch nicht immer zu 100%...(see me) Und aktuelle Studiendaten bzw. Berichte von Kongressen etc lieferst du, DonQ, ja sehr gewissenhaft. Daraus könnte man aktuelle Aufhänger basteln.

Falls gewünscht, kann ich gerne mal die Kontaktdaten der relevanten Fachmagazine heraussuchen, ihnen das Thema als Vorschlag schicken und gucken, was passiert...
Dazu müsste ich allerdings den einen oder anderen "Erfolgsbericht" kurz mit anreißen dürfen - ohne Namen natürlich, ohne den Namen dieses Forums und auch ohne Benutzernamen.
Doch praktische Erfahrungswerte plus Studienergebnisse bzw Expertenmeinungen (zB aus Frankreich), das ist es, was die Redakteure wollen, weil es die Leser wollen...ob nun Ärzte in Fachmagazinen oder Betroffene in Zeitungen.

Ich bin zwar nur eine von vielen "von denen" und sicher nicht die berühmteste, aber wenn ich arbeiten KANN, was jetzt seit vier Wochen wieder der Fall ist, und wenn ein Thema in mir brennt, so wie dieses, dann bin ich ziemlich [good]

Soll ich? Oder soll ich nicht?

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon GoldenTulip » 16. Juli 2013, 06:16

Liebe Suse,

klar sollst Du! Baclofen ist immer noch weitestgehend ein Man (Women) -Power Projekt. Für Hintergrundinformationen ist diese Seite (personell eng am anderen Forum angelehnt) ein guter Verweis:
http://paradigmenwandel.org/Publikationen.html
In der White Box gibt es 26 persönliche Fallgeschichten zu Baclofen, in der Blackbox eine Art FAQ. Und noch einige andere interessante Dokumente.
Je nach Verwendung würde ich mich noch mal rückversichern bei den Seiteninhabern, was da erlaubt ist. Ein Ausdruck und oder Verweis auf die Seite dürfte unproblematisch und gewünscht sein, ist ja öffentlich.

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon WilloTse » 16. Juli 2013, 08:00

Desperatio hat geschrieben:Soll ich? Oder soll ich nicht?

Hi Suse,

klar, wenn Du Lust hast - schaden wird's nicht.
GoldenTulip hat geschrieben:In der White Box gibt es 26 persönliche Fallgeschichten zu Baclofen

Es gibt aus F etliche ärztlich dokumentierte Fallbeschreibungen sowie dank DonQs unermüdlicher Übersetzungsarbeit etliches weiteres an interessanten Dokumenten.
Wen das nicht neugierig macht, den werden die wenigen deutschen Anläufe auch nicht interessieren.

Ich halte Selbstbeschreibungen an dieser Stelle für wenig hilfreich.

LG
Willo

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon Suse » 16. Juli 2013, 22:25

Hi Willo,

danke für den Tipp. Ich hatte diesen Thread noch gar nicht entdeckt.

Es ginge mir nicht um Selbstbeschreibungen, sondern eben um Erfahrungen, die einen solchen Text nunmal lebendiger und lesefreundlicher machen. Und da kannte ich bisher nur die von Ameisen und nun jene aus diesem Forum.
Außerdem muss man sich stets am Stil des jeweiligen Mediums orientieren, strenge Wissenschaftliche Fakten müssen, wie gesagt, leserfreundlich, also meist populärwissenschaftlich verpackt werden - auch wenn die Informationen für Ärzte bestimmt sind ;-)

Auch an Conny danke für den Link, werde mich da mal durchklicken.

lG Suse
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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon WilloTse » 17. Juli 2013, 05:45

Hi Suse,

da ist mittlerweile so viel aufgelaufen, da verliert man schon den Überblick.
Hier gibt's auch noch Futter.
Vielleicht können Dir @DonQ und/oder @Papfl die wichtigsten Linx zusammenstellen, die haben da zur Zeit den besten Überblick.

Desperatio hat geschrieben:müssen (...) leserfreundlich, also meist populärwissenschaftlich verpackt werden

Sorry, ich wollte Dir da nicht 'reinquatschen. Mich gruselt's nur immer, wenn ich in "Fach"artikeln Sätze lesen muss, die mit "Heike T. (42) aus Wuppertal (Name geändert, d.Red.)" anfangen. Das animiert mich dann eher zum Weiterblättern.
Und da befürchte ich bei Beiträgen aus Internetforen noch schlimmeres ("Wurzelzwerg47 berichtet in einem Internetforum "Von der ersten Tablette an fühlte ich mich geheilt!"") ohhh yeahhhh!!)
Das ist für mich in Fachzeitungen wie Steak mit Bratensauce: es gehört da nicht dran.

Aber Du bist der Profi, Du wirst Deine Kunden schon richtig einordnen. [smile]

GanzLG
Willo

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Re: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Beitragvon Suse » 17. Juli 2013, 23:08

@Willo

Und da befürchte ich bei Beiträgen aus Internetforen noch schlimmeres ("Wurzelzwerg47 berichtet in einem Internetforum "Von der ersten Tablette an fühlte ich mich geheilt!"")


[lol]

Stimmt!
Aber meist ist es doch so, dass man sich gerade beruflich verbiegen muss. Ich zumindest konnte mit dem Angestellten Dasein, so wie ich es bisher erlebt habe, nicht klarkommen und habe mich selbstständig gemacht. Dass diese vermeintliche Freiheit natürlich auch ihre Tücken hat, seien es Punkte wie finanzielle Sicherheit, keine Garantie für die Zukunft, die ständige Akquise...und das Verbiegen, was die eigene Vorstellung betrifft, wie man die Texte schreiben wollen würde.
Das war mir damals nicht so klar.

Und so passiert es eben, dass ein Text damit anfängt, wie viele Pillen sich Helga M, aus K., 56 Jahre alt, täglich einschmeißt ;-)))
Oder, dass im Text erwähnt wird, dass Oliver X, aus D., mit 14 schon mit dem Kiffen angefangen hat ;-)
Oder auch nicht.

Oder man schreibt es nicht selber so, aber der Redakteur bearbeitet den Artikel entsprechend dem, wie er es gerne hätte.

Die meisten Leser sind nämlich - angeblich - nicht so wie du, sondern wollen sich durch solche "Gemeinsamkeiten mit "echten" Personen" angesprochen fühlen.

Ich fühlte mich übrigens nicht so als wolltest du mir reinquatschen.

Ich suche erstmal die (für meine Meinung) relevanten Punkte für die Themenvorschläge heraus und versende sie an entsprechende Magazine/Fachzeitschriften o.ä. -

Falls Interesse besteht, beginnt die richtige Recherche. Die aber nicht schwer fallen wird, soviel wie ich schon gelesen habe, besonders durch DonQ und Papfl.

Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich damit beginne. Bin derzeit recht ausgebucht (als würden die Redakteure spüren, dass sich mein Leben gerade verunkompliziert) - ab Montag fahren wir in Ulraub, danach noch vier Texte und dann melde ich mich deswegen wieder.

Denn, gerade was den unüberschaubaren Umfang betrifft , wäre ich für Hilfe natürlich dankbar. Ginge damit zumindest schneller von der Hand.

damit ganz herzliche Grüße zurück, Suse
Früherer Name: Desperatio

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