bin wieder da und alles steht auf anfang

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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tutti
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Mann oder Frau?: Ich habe keine AHNUNG

bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon tutti » 9. Januar 2012, 20:16

hallo ihr lieben,

war lange nicht hier und wie mein thema schon sagt, ich bin wieder total am anfang [blus] .

die mich kennen wissen, dass ich auf globulis umgestiegen bin. aber nach anfänglichen erfolgen (oder war es doch nur einbildung) bin ich seit 3 monaten wieder voll im alkoholrausch. zuletzt habe ich mir an silvester so richtig die kante gegeben [wacko] bis gestern, es ist zum k......,
aber ab heute will ich nun einen neuanfang wagen, ohne bac. ich hoffe, daß ich trotzdem bei euch mitdisskutieren und schreiben darf. die bac vertrage ich nicht und die globulis wirken nach einer gewissen einnahmezeit nicht oder nicht mehr, keine ahnung.
naja jedenfalls soll 2012 alles besser werden (wie oft habe ich mir das schon gesagt)
aber ich habe seit heute einen neuen job angefangen und den darf ich mir durch alk nicht versauen, obwohl ich immer nur abends getrunken habe und in meinem alten job deswegen nie probleme hatte.

ich hatte viele private probleme, habe sie zum teil immer noch, aber alk ist eben keine lösung, sondern nur kurzfristig ein tröster in der höchsten not.

ich habe in den letzten 3 monaten so gut wie nichts auf die reihe bekommen. war so antriebslos, würde sagen depressiv und wenn meine kinder mich nicht zwingen würden, mich um sie zu kümmern, ich glaube ich wäre nochnichtmal aufgestanden, und wenn dann nur, um mir die nächste flasche bier aus dem kühlschrank zu holen. ach es ist zum heulen und ich schäme mich teilweise für meine ausbrüche und mein benehmen, was ich oft gar nicht mehr wusste und es mir nur erzählt wurde, wie peinlich.

aber gut, jammern hilft nicht und jetzt muss ich wieder aufstehen, nachdem ich auf die schnauze gefallen bin, denn das darf man, nur liegen bleiben nicht.

in diesem sinne ihr lieben
bis bald
eure tutti [hi_bye] , die heute noch nichts getrunken hat und schon 1 stunde sport gemacht hat. [clapping]

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chrisi1966
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon chrisi1966 » 9. Januar 2012, 20:22

Hallo tutti


willkommen zurück auch wenn wir uns noch nicht kennen, kann ja noch werden.
Freu mich daß so viele Leute hier sind und wir uns gegenseitig helfen [smile]

Also, dann packs an was du vorhast, und was nimmst du wenn kein Bac?
Habe vorgestern Berichte von die gelesen über die Globuli Anwendung.
Und heute bist s du da, interessant.


Wünsche dir erstmal einen guten Start .


liebe Grüße Christine

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon tutti » 9. Januar 2012, 20:43

hallo chrisi,

danke für deine antwort und ab heute kennen wir uns [smile] .

ja was mache ich ohne bac, ich habe wie viele hier eigentlich immer aus lange weile oder der gemütlichkeit wegen getrunken. sprich nach der arbeit abends vor der glotze bier trinken war wie ein ritual. leider blieb es nicht bei dem einen bier, es wurde fast immer!!!!! 4 bis 5 flaschen [whistle]

saufdruck oder entzugserscheinungen hatte ich nur, wenn ich mich vor allem am wochenende so richtig abgeschossen habe mit filmriss, nächsten tag k....., also das volle programm. unter der woche war es eigentlich gar nicht notwendig, da wie gesagt eher die gewohnheit mich zum trinken brachte.

ich habe mir vorgenommen, es ohne bac zu schaffen, indem ich meinen tagesablauf umstelle. ich mache abends, wenn meine kritische zeit beginnt, sport (habe aber erst heute wieder angefangen), lese dann wieder öfters hier mit und werde wieder regelmäßig schreiben. das ist zumindest mal mein plan, in der hoffnung, dass ich es lange lange durchhalte und die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

bis zum nächsten post
lg tutti

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon Margolotta » 9. Januar 2012, 21:25

Hallo tuti,

schön wieder von Dir zu lesen. [hi_bye] Ich habe mir schon Sorgen gemacht, was mit Dir los ist (hatte Dir daher in Deinem alten Thread geschrieben). Nach meiner Globuli-Erfahrung befürchtete ich schon, dass es mit den Dingern auf Dauer nicht klappt. Schade, aber versuchen konnte man es ja mal.
Dein Vorhaben bezüglich der Änderung des Tagesablaufs finde ich gut, das ist definitiv schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Im anderen Forum hat jemand etwas bezüglich einer Alternative zu Bac geschrieben (ein User hat es leider ebenfalls nicht vertragen). Vielleicht wäre das ja auch etwas für Dich? Wenn Du magst schaue ich noch einmal nach, wie das Medikament hieß.

LG Margolotta
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon dphn » 10. Januar 2012, 07:55

Liebe tutti, [smile]

willkommen auch von mir. Ich habe ganz ähnlich getrunken wie du. In der Woche auch immer weniger und am WE oft mit Filmriss. Es wird mehr werden, auch in der Woche. Du wirst deinen Alkkonsum immer weniger kontrollieren können und infolge dessen immer mehr und schlimmere Entzugserscheinungen. Ich freu mich auf einen Austausch mit dir.

@Marglotta
Gibts tatsächlich eine Alternative zu Bac? Hör ich das erste Mal. Ist bestimmt für alle hier interessant.

LG
Dirk [hi_bye]
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon Margolotta » 10. Januar 2012, 09:23

Hallo Dirk,

als mögliche Alternative wurde Selincro™ (früher Nalmefene) genannt. Ich schicke Euch mal die links per PN, weil ich nicht weiß, ob ich die Beiträge hier einfach verlinken darf.

LG Margolotta
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon GoldenTulip » 10. Januar 2012, 13:06

Hallo tutti [hi_bye]

da freu ich mich ja, dass Du hier wieder auftauchst! Ich finde es sogar gut, dass Du hier mitschreiben willst, ohne dass Du Bac nimmst. Ich war ja zwischenzeitlich schon bei 75-100 mg am Tag, hab aber dann konsequent runterdosiert, weil mir bei der Dosis nur noch die Tatsache egal war, dass ich trinke, und nicht der Alk als solcher...

Jetzt liege ich bei 25- 37,5 mg mit der Tendenz, weiter runterzugehen und dem Ziel, Bac irgendwann ganz abzusetzen.
Stattdessen betreibe ich exzessive Ursachenforschung, meinen Bericht habe ich ja auch reaktiviert. Da kannst Du nachlesen, dass ich meinen Ansatz grundlegend modifiziert habe.
Ich frage jetzt: Was brauche ich, um nicht zu trinken, und nicht mehr, wie wehre ich den Suchtdruck und den Trinkwunsch ab. Mehr dazu demnächst bei mir.

Da sehe ich in Dir eine Mitstreiterin und bin gespannt, welche Erfahrungen Du auf dem Weg so machst.

Also, let's rock it [dance]

Liebe Grüße, Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon dphn » 10. Januar 2012, 14:12

Liebe conny,

conny hat geschrieben:Ich frage jetzt: Was brauche ich, um nicht zu trinken, und nicht mehr, wie wehre ich den Suchtdruck und den Trinkwunsch ab. Mehr dazu demnächst bei mir.


Ist eine gute Fragestellung. Nur sind solche Dinge bei mir auch nach zwei trockenen Jahren irgendwie zu hoch. Gewisse Veränderungen wie Umfeld, Wohnung, etc. verstehe ich da voll und ganz und das hilft auch. Was ist aber, wenn ich einfach Sehn-Sucht nach dem geilen Gefühl des Anflutens habe? Gut, ich bin dann schon in die Sauna gegangen und hab mirs richtig gegeben, danach hatte ich keinen SD mehr. Irgendwo hüpft der Stoff dir aber doch immer wieder mal durch den Kopf. Ich hab sogar schon überlegt, ob ich nicht mal ne Woche Saufurlaub mache und direkt ne Entgiftung dazu buche. Den Weg zur vollkommenen zufriedenen Trockenheit soll es ja geben, ich hab ihn jedoch nicht gefunden. Mich hält meine gute soziale Situation mit meinem Arbeitsplatz trocken. Ich denke, dass bei mir halt der familiäre Rückhalt fehlt. Ich habe nur noch meine Eltern und die wohnen 300 km weg. Sonst keine Angehörigen.

LG
Dirk [hi_bye]
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon chrisi1966 » 10. Januar 2012, 14:37

Hallo tutti,

die Idee find ich gut , Sport hilft mir zumindest auch sehr wenn ich auf 180 bin.
wenn ich bei Anzeichen von SD welchen machen könnte, würde ich s auch nutzen. Das funktioniert nur zeitlich nicht im moment.
Und mit der Umstellung erzähl dann mal was du machst oder geändert hast.

@ Conny , ich finde den Satz gut, weil ich gar nicht mehr auf die Idee kam, da Bac mir den Alk ausblendet, aber das kommt wieder, ich werd mir da auch mal Gedanken zu machen, paar Dinge hab ich ja schon festgestellt und geändert.

Ich glaub ich ruf jetzt doch auch mal den Suchtberater an, bei dem ich war und mach einen Termin, weil mit der Therapeutin dauert s zu lange, die hat ihre Warteliste geschlossen, ich will lieber zu einer Frau gehen.

Lg Chrisi

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon GoldenTulip » 10. Januar 2012, 15:07

Hi Dirk, Chrisi u.a.
Was ist aber, wenn ich einfach Sehn-Sucht nach dem geilen Gefühl des Anflutens habe?


Diese Sehnsucht krieg ich auch nicht los, hab aber auch nicht mehr den Anspruch. Ich lass das einfach zu. Aber gesteuert: Urlaub, schöner Abend mit Freund. Eine Woche bis zur Vergiftung strebe ich jedoch nicht an, ist vielleicht eher für Quartalstrinker interessant? [wacko]

Ich reagiere so negativ auf Druck und Verbote, dass ich mit "Du darfst gar nicht-Variante" nicht weiterkomme. ich habe mir ein vielschichtiges "Begleitprogramm" zusammengestellt, bin weiter in Therapie und gebe mich nicht der Illusion hin "geheilt" zu sein, ich bin halt so gesund, wie ich mich verhalte und wie ich mich täglich um mich kümmere.

Das soll auch keine Empfehlung zur Nachahmung sein, jede/r muss wissen, womit er oder sie am besten fährt.
Ich traue es mir zu, und das ist erstmal das Entscheidende. Kurskorrekturen sind ja jederzeit möglich, sollte ich mich überschätzen.

Lieben Gruß, Conny
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon dphn » 10. Januar 2012, 15:22

nun, mir gings so hundsmiserabel, dass ich schon glaubte, ich kratz bald die Kurve mit den Panikattacken und was weiß ich nicht alles. Wenn ich mir das so vor Augen halte, weiß ich schon, warum ich auf Alkohol verzichte. Ich hab halt dennoch manchmal so absurde Gedanken. Das sind halt Emotionen und die Erwartungshaltung an das Suchtmittel. Bin kein Quartalstrinker, sondern hatte schon täglich meinen Stoff, es ging auch nicht mehr anders. [wacko] Und letzteres ist natürlich zum k..... Am schlimmsten waren die Kämpfe, dass es in der Woche wegen Arbeit nicht soviel wird und dann klappte das doch wieder nicht und ich war morgens noch völlig besoffen. Ne, was für ein Elend, da will ich bestimmt nicht mehr hin und das Bac wird mir helfen.
Ganz toll, dass ihr alle so ehrlich seit und auch sagt, dass ihr Suchtgedanken habt. Jeder Abhängige hat die, nur jeder kompensiert sie anders.

LG
Dirk [hi_bye]
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon tutti » 10. Januar 2012, 17:16

hallo in die runde an alle mitleser,

vielen dank für eure willkommensgrüße, ihr seid alle so lieb, da wird einem richtig warm ums herz [smile]
ich hatte vorhin schonmal einen langen beitrag geschrieben, habe aber eben entdeckt, der ist gar nicht aufgetaucht, naja wer weis was da passiert ist. also auf ein neues.

ich habe nun tatsächlich gestern meinen ersten tag geschafft und kein alk getrunken.
bin eben so weit unten, dass ich mich nun schon über einen einzigen tag freuen kann, diesen ohne alk überstanden zu haben. dabei habe ich gar kein saufdruck oder entzugserscheinungen, das hatte ich unter der woche vorher auch nie, aber die liebe gewohnheit.
aber ich will es ja jetzt besser machen, anstatt vor dem Tv zu sitzen und mein bier zu trinken, mache ich sport und trinke nur mineralwasser und schmeisse mir eine magnesiumtablette ein.

viele machen sich gedanken, warum sie trinken, s.g. ursachenforschung.
ich habe mir schon oft überlegt, ob diese krankheit auch vererbbar ist, oder sagen wir mal das risiko alkohlkrank zu werden ist höher, wenn es in der familie alkoholkranke gab. in meinem fall war es mein erzeuger (ich kenn ihn nicht und er ist an alkohol gestorben, so wurde es mir erzählt).

was mir aber auch aufgefallen ist, daß ich besonders schnell zum bier greife, wenn ich eine schlechte nachricht erhalten habe. dann sage ich mir, darauf brauch ich erst mal ein bier und da ist es egal, wieviel uhr es ist. hab ich dann mal angefangen, kann ich nicht mehr aufhören, meine devise war, heute wird es eh nix mit einem alk-freien tag, dann kannste auch weitertrinken. sind solche gedanken nicht krank, irgendwie bescheuert [ireful] .

aber das größte problem sind die wochenenden, party, party und nochmal party und immer mit vieeeeel
alk. möchte nun versuchen, diese partys und feierlichkeiten zu meiden, um nicht in versuchung zukommen. es wird schwer werden, da ich ja eigentlich meinen gesamten freundeskreis meiden muss, da die alle sehr trinkfest sind und mit sicherheit auch zum alkoholiker tendieren, nur zugeben will es keiner öffentlich.
da kommen eher so sprüche, wie "man gönnt sich ja sonst nix" usw.

ich gehöre leider auch dazu, mich nicht öffentlich zu outen. nur hier im forum kann ich ganz ehrlich und offen schreiben, unter dem schutzmantel der anonymität.

das hilft mir sehr und eure lieben antworten und anteilnahme untereinander ist sehr hilfreich und macht mut, eben nicht liegen zu bleiben, wenn man auf die schnauze gefallen ist, sondern wieder nach vorn zu schauen.

liebe margolotta, danke für deine PN, werde gleich mal die links anschauen.

so ihr lieben, werde jetzt mal die links anschauen und dann sport machen und später schaue ich nochmal ins forum

bis dahin liebe grüße
tutti

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argentina
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon argentina » 10. Januar 2012, 18:05

Hallo Tutti,

Kann mich sehr mit dir identifizieren...schlechte Nachricht und Schwupp, gleich alles über den Haufen schmeißen und trinken. Andererseits trinke ich aber auch aus langerweile, wenn es mir gut geht und wenn ich alleine bin und mich einsam fühle, etc. !!!!!!!!! Es gibt also diverse Gründe!!!

Manche sagen das es Alkoholismus vererbbar ist. In meiner Familie gab/ gibt es auch einige die zuviel trinken, habe den Aspekt auch schon mal in Erwägung gezogen, aber schnell wieder fallen lassen, weil es gibt genauso viele und noch mehr, die nicht trinken.

Habe gestern auch nichts getrunken und fühle mich heute ähnlich wie du "stolz"...naja, immerhin ein Anfang.

Das mit deinem trinkfesten Freundeskreis war ja schon beim ersten mal ein Problem bei dir, war für mich auch verständlich! Sein gesamtes Sozialleben umstellen zu müssen ist in dem Fall genauso schwer und das wird sicher nicht leicht für dich werden, drücke dir aber alle Daumen.

Sport ist immer gut, würde ich auch gerne in den abendlichen Krisenzeiten machen, ist aber bei der derzeitigen Hitzewelle (seit 3 Wochen 38 Grad, heute sind wir bei 40) völlig unmöglich, aber es wird ja nicht ewig so heiß bleiben!!

Mich unterstützt das Forum hier auch enorm und ich freue mich das wir auch dich unterstützen können!!

Viel Glück beim 2. Tag!!

Lg, Argentina

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon dphn » 10. Januar 2012, 19:15

Liebe tutti,

ich fühle mich hier auch sauwohl und hier steckt unheimlich viel Ehrlichkeit und Offenheit in den Beiträgen. Ich kenne das auch, diese Gewohnheit sich schick einen anzuduseln vor dem Fernseher oder Musik zu hören. Es wurde dann immer mehr zum Zwang und gemerkt habe ich es nicht. Es kam langsam und schleichend, wobei ich anmerken muss, dass ich schon immer derbe Abstürze hatte und nie so recht wusste, warum das bei mir so ist. Der Alk hat mir in jungen Jahren während meiner Berufsausbildung schon immer Probleme gemacht. Hatte ständig Gespräche, weil man es wieder gerochen hat. Krank gemacht habe ich kaum, ich hatte jahrelang eine wahnsinnige Energie und begreife es heute nicht, wie das solange gut gehen konnte. Der Alkohol hat mir in rund 20 Jahren meine Energie genommen, ich war ein dahinsiechendes Häufchen Elend, konnte oft nicht mehr meine Wohnung verlassen aufgrund von Depressionen. Die kamen nur vom Trinken, ich bin gar nicht so depressiv, bin zwar in die Richtung veranlagt, es hält sich aber in Grenzen, wenn ich nicht trinke. Der Alkohol gibt dir alles und er nimmt dir alles.
Bei mir sind meine Eltern nicht süchtig, aber mein Großvater war es und ich habe auch sonst viel von seiner Persönlichkeit. ich fand den immer klasse. Sicherlich hat eine Veranlagung zur Sucht auch genetische Ursachen und es kommt wohl auch oft vor, dass sich sowas in der zweiten Generation wiederholt.
Ich bin ein sehr strukturierter Mensch. Probleme wollte ich immer ohne Alkohol lösen. Dafür trank ich umso mehr, wenn es mir gut ging. Eben da noch einen draufzusetzen und natürlich auch aus Langeweile. Letzteres ist übrigens der häufigste Trinkgrund.

LG
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon Margolotta » 10. Januar 2012, 19:49

Hallo tutti,

reihe mich hier ein: Das Forum ist spitze! [good]

Gewohnheit ist ein gutes Stichwort. Ich fand das immer toll, daheim schön vorm Rechner beim zocken oder vorm Fernseher einen zwitschern und den vermeindlich häßlichen Tag abstreifen und vergessen. Die Abhängigkeit kam schleichend. Ich brauchte den Alk am Ende um rauf oder wieder runter zu kommen. Trinken bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Langeweile ist wohl auch mein Spitzenreiter!
Funktioniert habe ich allerdings immer und die Male wo ich alkbedingt krankmachen musste, kann ich an einer Hand abzählen. *aufholzklopf* Wie lange das noch gut gegangen wäre, mag ich mir lieber nicht vorstellen. [black_eye]

Zum Thema Vererbung von Alkoholismus gibt es Studien. Vererbung heißt aber nicht, dass man sich automatisch darauf einrichten muss Alki zu werden, sondern einfach dass man einer höheren Gefährdung ausgesetzt ist zu erkranken.
Eine große Rolle spielt sicherlich auch die soziale Prägung. Ich kenne eigentlich nur 2 "Sorten" Alki-Kinder: Die eine lehnt Alk eher ab und die andere trinkt selber im Übermaß. [unknown]
Meine Eltern trinken beide nicht. Allerdings hat eine Seite meiner Familie ohne Zweifel eine Suchtveranlagung. Dort sind/waren in der nahen und fernen Verwandtschaft diverse Süchte vertreten.

LG Margolotta
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon tutti » 10. Januar 2012, 20:01

hallo argentina,

schön, daß du wieder bei mir reinschaust [smile],

habe mich gestern und heute in deine neuesten beiträge reingelesen und festgestellt, daß du ja auch so dein päckchen zu tragen hast. wünsche dir weiterhin viel kraft und mut, alles zu wuppen.
ich finde, daß uns allen der alltag ganz schön beuteln kann, wenn der in schieflage gerät.
so gerne man einen trinkt, weil es einem gut geht, so schnell trinkt man aber auch aus frust, ärger oder sonstige problemchen. es ist eben nicht leicht, ich muss lernen, negative geschehnisse nicht so an mich ran zu lassen und die negativen gedanken aus meinem kopf beamen, aber wird man da nicht ein gefühloses etwas, wenn man alles ausblenden muss, nur um nicht zum seelentröster dem alk zu greifen??
ich habe kein wirkliches rezept dafür.

wir hören wieder voneinander bis dahin
lg tutti



lieber dirk,

ja manche müssen erst ganz unten ankommen um zu begreifen, das es so nicht mehr weiter gehen kann. ich bin zwar aus meiner sicht auch weit unten, habe aber gott sei dank immer den schein nach aussen waren können, daß alles ok ist. bin immer arbeiten gegangen, meine kinder sind normal und haben gute soziale kontakte, also keiner würde mein geheimniss von aussen merken [blum] ,
auf arbeit hat nie einer was mitbekommen oder ich war wirklich so doof und habe es nicht bemerkt.
aber ich glaube eher nicht, denn eine kollegen von mir hatte auch ein alkproblem und die hat den flachmann mit ins büro genommen und heimlich auf dem klo dann getrunken.
die ist dann nach abmahnung gekündigt worden. bei mir wurden diesbezüglich nie irgendwelche andeutungen gemacht.

jedenfalls ist es sehr viel wert, daß man hier so ehrlich schreiben darf, auch wenn man einen absturz hatte, es wird nie blöd zurückgeschossen oder so.
da habe ich in anderen foren schon ganz andere sachen gelesen, die wurde dann als unvorsichtig dahingestellt oder sie haben immer noch nix begriffen oder gelernt, gewisse regeln nicht eingehalten.
mein gott, das wissen wir doch alle, das so einabsturz nicht gut ist und trotzdem kann man auch daraus lernen. ihr alle hier macht einen nicht runter sondern muntert auf und das ist lobenswert für alle die sich hier im forum bewegen. [good]

liebe grüße tutti auch an alle mitleser, die nun den 2. tag fast geschafft hat, nix getrunken hat und gerade fertig geworden ist mit 1 stunde sport und ziemlich ko ist. [smile]

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon dphn » 10. Januar 2012, 21:00

Liebe tutti,

ich entdecke viele Gemeinsamkeiten bei uns. Bei mir hat auch angeblich niemand was gemerkt. Ich war zwar schon oft genug betrunken auf der Arbeit, bzw. man roch den Alk. Na, dann bin ich halt mal wieder "zulange um die Häuser gezogen". Meistens saß ich nur allein zuhause und betrank mich, aber das wusste ja keiner. Wenn ich direkt nach so einem Vorfall wieder knalledicht war, blieb ich auch zuhause, weil mir schon klar war, was dann abgeht. Somit fuhr ich mich auch mit aller Gewalt runter, so dass ich nicht nach Sprit stank. Am Ende wars halt so, dass ich jeden Tag Entzugserscheinungen hatte und daran bin ich dann sozusagen "zerbrochen". Das war Ende 2009. Bei mir gabs auch keine Trinkgründe mehr, ich trank halt weil ich trank und weil ichs brauchte.

LG
Dirk (der auch schon in anderen Foren unterwegs war und so einges wohl nicht richtig verstanden hat) [biggrin]
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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon tutti » 11. Januar 2012, 19:30

hallo ihr lieben,

mein tag gestern ist ohne alk ausgegangen und ich habe auch ganz gut geschlafen, das morgens aufwachen ohne dicke birne und total fit ist die schönste nebenwirkung, wenn ich den tag überstanden habe.

hatte heute so gegen 18 uhr schon ein wenig das bedürfniss, mir jetzt ein bier zu gönnen. habe aber dann mineralwasser getrunken und mich für mein all abendlichen sport fertig gemacht, so hatte ich ablenkung und jetzt ist auch alles wieder ok.

sonst habe ich keine entzugserscheinungen. nur meine gedanken die kreisen ständig um alkohol, schon morgens wenn ich aufwache. hoffentlich legt sich das mit der zeit.

so wünsche euch einen schönen abend bis demnächst
lg tutti [hi_bye]

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon argentina » 11. Januar 2012, 20:10

Hi Tutti,

Ja ich habe auch keine Ahnung wie man sämtliche Gefühle unter Kontrolle bekommt, muss man aber ja auch nicht, man muss lernen nicht wegen jeder Kleinigkeit zur Flasche zu greifen....ein Teufelskreis.

Gut das du dich so viel wie möglich ablenkst, irgendwie wirst du es schon packen!!!

Drücke dir die Daumen das du den 3. Erfolgreich schaffst!!

Lg, Argentina

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Re: bin wieder da und alles steht auf anfang

Beitragvon Margolotta » 11. Januar 2012, 20:48

Guten Abend tutti,

schön, dass Du den 2. Tag erfolgreich hinter Dich gebracht hast.

Gegen den psychischen Trinkdruck hilft nur ablenken bzw. sich eine alternative Beschäftigung suchen. Sport ist schon einmal eine gute Sache. Leider hebelt dieser das Trinkbedürfnis nicht völlig aus, wie auch ich schon feststellen musste. Da hilft nur durchhalten. [unknown]
Der psychische Alkoholentzug ist leider langwieriger als der körperliche.

LG Margolotta
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