Baclofen im Saarland

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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herzchen79
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Baclofen im Saarland

Beitragvon herzchen79 » 19. September 2016, 23:22

Hallo an alle,

ich fungiere hier eigentlich mehr oder minder als "Ghostwriter" für meinen Lebensgefährten. Um euch einen kleinen Einblick zu gewähren...

Sein "Werdegang" fing streng genommen bei der Bundeswehr an (also mit ca. 19/20; heute ist er 39). Er war 13 Jahre lang dort und, wie er heute sagt "es war ja normal, so viel zu trinken, weil es jeder gemacht hat, also geht man nicht davon aus, dass man etwas falsches macht". Er hatte einige Auslandseinsätze, in denen er vieles sehen und erleben musste, was er bis heute wohl nicht ganz verarbeitet hat. Er hörte bei der BW auf, als sein Vater erkrankte. Innerhalb von 5 Jahren verlor er Vater, Großvater und Großmutter. Die kurz darauf geschlossene Ehe scheiterte nach 3 Jahren, seine Ex-Frau verweigert seit jeher das Umgangsrecht mit den beiden Kindern. Ich selbst bin seit nunmehr 2 1/2 Jahren mit ihm zusammen; dass er ein Alkoholproblem hat, war mir relativ schnell klar, dennoch bin ich nach wie vor bei ihm, vielleicht, weil ich bedingt durch eine schwere depressive Phase in meinen "Mid-Zwanzigern" ein hohes Verständnis für seine Situation und sein bisheriges Leben habe. Und natürlich einfach, weil ich ihn liebe.

Ende Juli hatte er sich zu einem Entzug an unserer Uni-Klinik entschieden. Nach 4 Tagen nahm ich ihn mit nach Hause, weil die Umstände einfach nur katastrophal waren. Geschützte Station, hochgradig psychisch Kranke, die Morddrohungen ausstießen, nachts plötzlich vor seinem Bett standen, seine persönlichen Dinge entwendeten. Das Pflegepersonal war entweder gänzlich überfordert und total desinteressiert an den Patienten. Er bekam seine Medikamente nicht regelmäßig, die kardiologischen Werte wurden nicht überwacht und nach 3 Tagen war plötzlich sein Patientenblatt mit allen Daten verschwunden. Er schaffte es im Anschluss noch 14 Tage trocken zu bleiben, dann kam er wieder in eine Situation, die ihm zu schaffen machte und damit war alles hin.

Vor ca. 14 Tagen hat er im Fernsehen nun einen Bericht über Baclofen gesehen, was ihm noch einmal enormen Aufschwung, Hoffnung und Motivation gab, dem Alkohol zu entsagen. Wir haben uns nun ein wenig im Internet informiert, letzte Woche auch die Hausärztin darauf angesprochen, der dies jedoch gänzlich neu war. Deswegen suchen wir nun einen Arzt, der via Baclofen therapiert.

Wir hoffen beide ganz stark darauf, dass man uns oder vielmehr ihm hier weiterhelfen kann. Wir kommen aus dem kleinen Saarland, um genau zu sein Bexbach (ca. 40 km von Saarbrücken entfernt). Falls es in unserer Region keinen behandelnden Arzt gibt, sind wir aber auch bereit, einen weiteren Weg auf uns zu nehmen. Wichtig ist im Augenblick nur, dass ihm geholfen wird!

Liebe Grüße,
Herzchen

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Papfl
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Re: Baclofen im Saarland

Beitragvon Papfl » 20. September 2016, 10:08

„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Baclofen im Saarland

Beitragvon herzchen79 » 20. September 2016, 22:15

Hallo Papfl,

erst einmal vielen, lieben Dank für die schnelle Meldung. Es hat echt gut getan, das zu lesen. Mit den Links werden wir uns gegen Wochenende in Ruhe beschäftigen. Mein Lebensgefährte arbeitet im Schichtdienst und hat die nächsten zwei Wochen Nacht.

Damit sind wir wohl auch schon bei den Antworten auf die für dich noch offenen Fragen. [biggrin]

Er geht - solange ich ihn kenne (immerhin zweieinhalb Jahre) - ganz normal arbeiten. Während der Arbeitszeit trinkt er auch nichts. Beim Schichtdienst gestaltet sich das etwas schwieriger. Heute Abend gerade hatten wir ein wenig Knatsch, weil er bei Nachtschicht letztlich angetrunken auf die Arbeit geht, was mir (wohl verständlicherweise) Sorgen bereitet, zumal er noch befristet dort arbeitet. Bei Spätschicht (Beginn: 14.00 Uhr) ist es wenn überhaupt nur ein Bier davor.

Zum Trinkverhalten ansich: Er trinkt wirklich "nur" Bier. Hochprozentige Sachen findet er selbst rein geschmackstechnisch eklig. Das Bier wird allerdings tagtäglich konsumiert. Dabei bewegen wir uns zwischen 3 und 8 Liter am Tag. Am Wochenende ist es erreichen wir die Höchstmarken. Ganz offensichtlich ist es ein Stück weit "aus Langeweile trinken". Zum anderen, so sagt er selbst, ist es oft so, dass er eigentlich nur ein oder zwei Bier trinken will, aber es dann nicht schafft, aufzuhören. Es war auch noch nie so, dass er heimlich getrunken hat oder den Alkohol irgendwo versteckt. Was mir immer wieder auffällt: Wenn es in irgendeiner Weise ein aktues Problem gibt, z. B. Unterhaltssachen oder er über Dinge redet, die ihn emotional aufwühlen, wie die Erlebnisse bei den Auslandseinsätzen oder von seinen Kindern, trinkt er automatisch auch mehr. Ach ja, relevant für dich/euch, ist vielleicht auch, dass es oftmals (z. B. nach der Spätschicht) so ist, dass er zwar nicht sooo viel Alkohol trinkt, aber eben in sehr kurzer Zeit. Ich jedenfalls finde 3-4 Halb-Liter-Flaschen Bier in zwei Stunden viel.

Im den paar Tagen Krankenhaus war es auch so, dass er organisch gar keine Entzugssymptome hatte. Dafür hat man es psychisch umso mehr gemerkt. Ab dem zweiten Tag hat er sich mir gegenüber genauso respektlos, aggressiv und ungerecht verhalten, wie ich das eigentlich nur von ihm kenne, wenn er betrunken ist. Wenngleich ich seine "Entscheidung" für die Baclofen-Therapie befürworte, denke ich persönlich, dass es für ihn ganz wichtig wäre, auch eine Psychotherapie zu machen, aber das ist ein Thema, für das er eher weniger offen ist und auch den Sinn und Nutzen nicht sieh.

Ich hoffe, ich konnte soweit alle Fragen abdecken. Sollte doch noch etwas offen sein: Ich schau morgen wieder ein. Jetzt geh ich mal langsam in mein Bettchen, muss morgen ja auch wieder arbeiten.

Euch allen eine gute Nacht! [hi_bye]

Liebe Grüße,
Herzchen

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Re: Baclofen im Saarland

Beitragvon Papfl » 20. September 2016, 23:07

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Re: Baclofen im Saarland

Beitragvon DonQuixote » 21. September 2016, 21:03

Hallo Herzchen
Was für ein schöner Name [smile] !
Und schön, dass Du zu uns gefunden hast [good] .

Es ist aber schon so, dass Dein Lebensgefährte selbst die Notwendigkeit einer Therapie einsehen muss, aber das ist ja offenbar der Fall. Denn eine über den Kopf eines Patienten hinweg und ohne dessen Einsicht funktioniert nicht wirklich. Aber wie auch immer: Eine Mail mit Arztadressen für Deine / Eure Region ging soeben raus, und da macht jetzt eben das Beste daraus.

Empfiehlt der DonQuixote good .
/ / / / /


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