Ardok sagt wieder "Hallo"

[Ardok]

Da ich gerade heute zufällig und mit Bestürzung vom Tod von Federico erfahren habe, wollte ich hier im Forum eigentlich nur meinen Beileid aussprechen, aber da ich sehe, dass hier noch bzw. wieder einige dabei sind, die das "Abenteuer baclofen" mit mir damals ca. zeitgleich gestartet haben, möchte ich Euch doch zumindest in Auszügen berichten, wie es mir in den letzten, doch schon 9 Jahren erging.

Trotz der Schließung des alten Forums, sind . Wer Lust hat sich auf das seitenlange Geschreibsel einzulassen, ist dort herzlich willkommen Zumal es mir selbst sehr gut getan hat, meine eigenen Eindrücke aus der Zeit wieder nachzulesen und glücklich festzustellen, dass die damaligen Entscheidungen pro baclofen nicht nur mein Leben gerettet, sondern es entscheidend verbessert haben.

Auch nach meinem abrupten Abschied aus dem Forum, habe ich mit der Erhaltungsdosis weiter gemacht. Es kamen turbulente 2 Jahre, mit schwerer Krankheit und endgültigen Abschieden im engen familiären Kreis. Diese Zeiten konnte ich nur in damals so guter Verfassung überstehen, da ich dank baclofen stabil und selbstreflektierend auf mich und mein Umfeld geschaut habe.

Das führte mich allerdings auch dazu, meine gesamten Lebensumstände in Frage zu stellen und endlich mutig mein eigenes Leben in Griff zu nehmen, auch mit der Konsequenz meine schon damals seit ewigen Jahren (wortwörtlich) toxische, über 20-jährige Ehe, zu beenden. Aus heutiger Sicht die absolut richtige Entscheidung (für die ganze Familie), die in den letzten Jahren sehr viele Stressfaktoren obsolet machte und es mir sogar ermöglichte vor 3 Jahren baclofen ganz auszuschleichen.

Ich führe jetzt seit über 5 Jahren ein wahrlich selbstbestimmtes Leben und Alkohol ist nur eine Randerscheinung, ohne die bestimmende Macht zu sein. Mir war schon immer klar, dass diese Sucht eher ein Symptom für mein Unglücklichsein, eine Flucht aus den damaligen Umständen ist. Trotzdem bleibe ich wachsam und kenne nun den Wert von baclofen für mich selbst, sollte ich in schwierigeres Fahrwasser geraten.

Und auch falls es bei mir nur ein Placeboeffekt gewesen sein soll, so hat es das mächtigste Placebo in meinem Wesen aktiviert. Deshalb zitiere ich mich von damals und wünsche Euch allen, Euren glücklichen, selbstbestimmten Weg zu finden:

"Ich jedenfalls bin von der Wirkung von baclofen vollends überzeugt. Dieses Medikament hat mir in den 6 Monaten ermöglicht meine Zeit in meine Genesung und Selbsterkenntnisse zu investieren, mich mit meiner Sucht zu beschäftigen und trotzdem dabei mein suchtfreies Leben zu genießen, ohne gegen diese verzweifelt anzukämpfen. Würde sich unwahrscheinlicherweise irgendwann herausstellen, dass baclofen nur einen Placeboeffekt hat, so wäre das für mich keine Katastrophe, da ich dann auf die Selbstheilungskräfte meiner Psyche und Körpers stolz wäre"

[Lucidare]