so ganz stimme ich DQ nicht zu. Es gibt erbliche Dispositionen, die eine spätere Alkoholabhängigkeit begünstigen . Wieviele davon genetisch oder eher sozial illustriert sind, kann ich schwer beurteilen. Statistiken sind nicht mein Freund
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Recht hat DQ in jedem Fall, dass Genetik allein kein Kriterium ist. Da spielen ganz andere Dinge eine wesentliche Rolle, zum Beispiel, wie stark Resilienzfaktoren ausgeprägt sind. Die kann man übrigens auch lebenslang erwerben und stärken, genauso, wie das Gehirn lebenslang lernfähig ist (Stichwort: Neoroplastizität - bei entsprechendem Gebrauch
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Der Alkohol löst in jedem Menschen etwas aus, das er nüchtern nicht hat, das hat aber nichts mit Genetik zu tun, sondern mit biochemischen Prozessen, die er in jedermanns/ fraus Gehirn auslöst. Kein Einzelschicksal.
Unterschiedlich ist jedoch, wie stark das Belohnungszentrum auf den Anreiz reagiert. Wenn Alkoholkonsum einen sehr glücklich macht, ist die Wahrscheinlichkeit, dieses Erlebnis zu wiederholen entsprechend hoch.
Das geht auch vielen Menschen so, die zuckerabhängig sind (gleiche Adresse im Hirn wie Alkohol).
Schauen wir uns das Wirkungstrinken noch mal an. Da geht es um ein "Um-Zu". Wenn ich dies tu, bewirkt es das. Und ich wär schön blöd, etwas nicht zu unternehmen, was mich glücklicher macht (zumindest eine Zeit lang)
Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass ich für das Wohlgefühl einen Preis zahle. Im Volksmund Kater, in unseren Fällen Abhängigkeit von der Stimulanz.
Nu kracht das soziale Leben (Familie, Freunde, Arbeit, Gesundheit, Führerschein, Selbstachtung) zusammen. Handlungsbedarf! Alarm!
Für meine Begriffe ist an diesem Punkt genug philosophiert über Genetik, Schuld und Gesellschaft. Will ich so weiterleben wie bisher oder nehme ich eine Wende?!
Wenn ich etwas ändern möchte, ist Baclofen für einen Großteil der Betroffenen die erste und allerbeste Lösung, weil es überhaupt erst wieder Entscheidungen ermöglicht jenseits körperlichen Entzugs und bis zu einem gewissen Grade psychischen Cravings. Eine reale Chance für viele. Die "Non-Responder" und die willentlichen Trinker müssen sich da nochmal was ganz anderes anderes einfallen lassen. Ich arbeite dran
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Lieben Gruß
Conny