GoldenTulip V : Kein Wunder....

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 20. Juni 2013, 17:47

Suse, ich bin mal frei heraus

Du hast keine Ahnung von Meditation. Weil Du das nie kennengelernt hast.
Ich würde ja gern sagen, danach wäre alles paletti, aber so ist es nicht. Nachdem ich das kennenlernte, wurde alles nur noch schlimmer. Nach dem Motto: Jetzt hast Du es wieder in der Hand und willst immer noch nur trinken. Versager Hoch 10. Das ist mit Baclofen ja nicht so anders. Oh ein Wunder ist geschehen, selbst die Depressionen und Angstzustände sind besser geworden.
Tja, Pech gehabt, wenn Du als Loser dann falsch dosierst. Da steht in dicken fetten Lettern weiter: DU BIST SELBER SCHULD.

Dem hab ich ein Ende gemacht. Ich bin gar nix schuld, aber in jedem gottverdammten Augenblick verantwortlich dafür, wofür ich mich entscheide.
Nur ich selbst trinke dieses Glas, und frage mich, ob es das Wert ist.

Man hat die Chance, sowas wie Meditation überhaupt erst wirksam werden zu lassen. Wenn man zu bequem ist, da Energie zu investieren, geht man den Bach runter.
Da treffen sich die doofen und die schlauen Trinker wieder in der Kneipe, und sind sich einig: die Welt ist schlecht.
Und dann zieht jeder seine Schlussfolgerungen. Die unterscheiden sich.

Ich beschließe das mal so: Ich möchte den Alkohol überwinden. Ob da mein "You gotta get in to get out" richtig ist, ist nicht wichtig. Macht es Dich fröhlicher und lebendiger? Wenn nicht, lass es, und wenn doch, integrier es.

Dann mach Dich darauf gefasst, dass Du noch viel mehr Disziplin brauchst, um mit dieser Art von "Enjoyment" zurecht zu kommen.
Nasses Denken auf höchstem Niveau. Und dafür sind die meisten zu bequem.

Ich aber nicht.

Ganz lieben Gruß
Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 20. Juni 2013, 19:27

Ich habe leicht reden, ohne Kinder, für die ich verantwortlich bin. Ich komme schon kaum klar mit meiner Katze, für die ich da sein will.
Trotzdem: am Ende sind wir alle tot und stehen vor der Frage, wie wir gelebt haben wollen. Ausnahmslos.
Und da fällt der Alkohol als Sinngeber etwas ab.
Und weil ich selbst am Anfang stehe, weiß ich da auch nichts. Ich werde es aber herausfinden.
Mut zur Lücke.
[clapping]

Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 21. Juni 2013, 00:24

Hallo Conny, Suse und alle,
@Suse,
Doch ich kann dich total verstehen dass die Geburt deines Kindes dein Leben total umgekrempelt hat, bei mir war es genauso. Natürlich ist mein Sohn auch heute noch das Beste was ich habe, aber manchmal wünsche ich mir auch das mich jemand „besser darauf vorbetreitet“ hätte. Es war eigentlich nicht nur die Geburt oder das Mutter da sein, ich „verlor“ quasi meinen Arbeitsplatz, den ich heiß und innig geliebt habe, ich/wir zogen nach Argentinien und danach war irgendwie nichts mehr wie früher.
Ich habe zwar „immer“ schon getrunken, aber die Jahre nach der Geburt waren auf jeden Fall die Jahre wo ich aus Frust anfing zu trinken und ich glaube das ist der entscheidende Unterschied, vorher war es immer nur aus Spaß. Oft war ich auch maßlos sauer auf meinen Mann, denn sein Leben ging genauso weiter wie bisher, was auch nicht wirklich richtig ist, weil nun hatte ja mich und Sohn „dabei“, aber ich empfand es so und alles führte dann nach nur 5 Jahren nach der Geburt auch zur Trennung.
Im „neuanfangen“ bin ich auch sehr gut, sehr unerschrocken, sehr diszipliniert, sehr kämpferisch sogar und so baute ich mir hier eine neue Existenz auf, alleine, ohne Hilfe und seit letztem Jahr läuft es sogar ganz gut, aber wie bei dir ist die Selbstständigkeit auch ein Schritt weiter in die Isolation und oft sogar verhängnisvoll, weil man ja auch mal um 14 Uhr entscheiden kann das nun gut ist und sich eine Flasche Wein reinzieht. Kommt nicht oft vor, kam aber mal vor, ein Ding was ich früher fest angestellt nie gemacht hätte/ nicht gekonnt hätte, egal wie groß und schmerzhaft der Kummer war.
Auf meinen Prinzen warte ich nicht mehr, das ist auch der schlimmste Irrglaube von allem!!! Es wird dich NIE jemand aus deiner Lage rausholen, lange habe ich das auch geglaubt: Bin ich mit dem „Typen“ nicht mehr zusammen, dann wird sich alles ändern – stimmt aber nicht, man wird neue Gründe finden um weiter zu trinken, egal welchen Partner du an deiner Seite hast! Du hörst erst auf zu trinken wenn du merkst das es dir besser tut, das du auch mal ein Problem OHNE Alk gelöst bekommst, aber es ist auch für mich nach wie vor sehr schwer das konsequent einzuhalten. Man weiß dass es einem ohne besser geht und dennoch greift man immer wieder zur Flasche,egal aus welchem Grund, das hat auch Betalbatime heute sehr gut beschrieben und da wo er heute ist will ich auch hin! Irgendwann muss es doch in den Kopf reingehen das es da nichts mehr zu toppen gibt!
@ Conny, ich hoffe du bist mir nicht böse das ich deinen Tread benutze umso ausführlich auf Suse zu antworten!!!
@Willo und Conny,
Doch wenn es etwas gibt das Alkohol noch toppt, was mich noch glücklicher macht als Alkohol, dann Pferde und Polo und obwohl ich hier im Land der Pferde und Polo lebe, scheint es so ungreifbar zu sein!! Ich habe kein Pferd, ich habe auch kein Geld um eines zu kaufen und wenn ich es hätte wo reite ich dann? Auf der Straße? Machen zwar viele (kein Witz), aber das gibt mir nicht den „Kick“. Farms gibt es hier „on mass“, aber wie hinkommen mit nem Pferd? Und dann anklopfen und fragen ob ich mal über die Weiden galoppieren darf? Das ist in meinen Augen alles nicht machbar, aber ich weiß das Polo/Pferde mein Leben sind und ich weiß eigentlich mittlerweile auch das ich nur damit glücklich bin. Und jetzt bin ich traurig – schreiben bringen manchmal so komische Gedankengänge.
Lg, Argentina

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 21. Juni 2013, 10:21

Hallo argentina,

es ist völlig in Ordnung ausführlich auf Suse zu antworten. Ich freue mich, wenn eine Unterhaltung zustandekommt.

Konntest Du Deiner Traurigkeit nachgehen? Wenn Du tatsächlich das Glück hast, zu wissen, was Dich glücklich macht, dann ist es eine Frage des Wie und nicht des Ob. Es gibt ja immer 1000 Gründe, warum etwas nicht geht. Und um es mal mit Willo zu sagen: Es ginge vielleicht schon, hat aber seinen Preis. Vielleicht musst Du lange Fahrten dafür machen, vielleicht dafür arbeiten, Dich anderweitig einschränken aber Du könntest ja mal ein Szenario entwickeln, wie es theoretisch möglich sein könnte, die Pferdegeschichte ins Zentrum zu rücken.
Brainstorming kennst Du ja, erstmal frisch drauflos sammeln, aussortieren und Widerstände bezwingen dann im zweiten Schritt.
Ginge das nicht so mit im Stall helfen, Computerkram im Gegenzug erledigen o.ä., um regelmäßig was mit den Pferden zu machen?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch [twiddle] Jedenfalls beneide ich Dich darum, dass Du so konkret sagen kannst, was Deine Seele erhebt.

@suse

ich möchte darauf noch antworten:

es ist halt nicht so leicht - finde es ja toll mit deiner Willenskraft und all dem---aber wie es scheint, reicht das dann doch nicht- (?)

Wieso also der Trotz gegen "Hilfsmittel"?

Warum es sich so schwer machen, wenn es doch (ein wenig) leichter ginge?


Das ist kein Trotz, sondern das Resultat von 2 Jahren Baclofen-Erfahrung und dem, was danach kam. Ich habe mit Bac stumpf durchgetrunken. Seit ich aufgehört habe, es zu nehme bin ich bei ca 50% Trinkfreiheit. Mengenmäßig sogar nur noch bei einem Drittel. Das sind Fakten und die sind ja nicht ganz unerheblich.

Ich habe da wohl tatsächlich auch einen Widerstand entwickelt, und komme besser mit der Vorstellung zurecht, auf Dauer das Problem in Eigenregie zu lösen. Ich fühle mich wohler bei dem Gedanken. Bin engagierter, Lösungen zu finden.
Ich glaube, die gewisse Passivität, die damit verbunden ist, ein Hilfsmittel zu benutzen ist nichts für mich.
Die Pathologisierung lähmt mich zusätzlich. Mir fehlt das Gefühl, aus mir heraus zu wirken. Und gewirkt hat es dann auch nicht richtig, weil ich da keine Kontrolle abgeben wollte. Wir passen einfach nicht zusammen.

Diesen Punkt stelle ich auch nicht frei zur Diskussion, was mich betrifft. Ich habe so entschieden und gehe nun diesen Weg. Ist keine Empfehlung für andere, da muss jeder selbst für sich rausfinden, was funktioniert. Und die Möglichkeit, Baclofen wieder aufzugreifen, wenn ich es doch für hilfreich erachte, bleibt mir immer. Und da würde ich nicht aus "Trotz" nein sagen. Das regel ich pragmatisch.

@Nr 19
wo bist Du eigentlich abgeblieben? War das nur eine Stippvisite?

@Willo

"Ich kann ja nix dafür, das war mein inneres Kind!".


[lol]

Ich bin mir auch etwas unsicher, ob mein Ansatz, den Psychoschund einmal umzupflügen, zielführend ist.
Es befriedigt in erster Linie mein Gerechtigkeitsgefühl. Ich hatte zuviel Tabu und Nicht-Fühlen-Dürfen. Das hat sich zu mehr oder weniger großen Sprengkapseln entwickelt. Die möchte ich entschärfen, indem ich sie anschaue und wenn irgend möglich, integriere. Wertschätze.
Die Verantwortung nimmt mir das nicht ab, und es ist auch keine Rückwärts-Show, dass es ja gar nicht anders kommen konnte. Es ist eine unsentimentale Bestandaufnahme. Ich mühe mich, mir auch meine hässlichen Seiten anzusehen. Ich möchte nicht mehr trinken, weil ich mich schuldig fühle; dem Schuldkomplex geht es grade richtig an den Kragen.

Ich weiß, dass das auf lange Sicht befreind wirken wird, aktuell macht es aber jede Menge schlechte Gefühle. Die inneren Kritiker toben sich ziemlich aus.
Ich habe den Vorteil zu wissen, dass ich nicht sie bin. Hinzuschauen ohne mich mit ihnen zu identifizieren.

Am Ende hoffe ich, dass die Selbstsabotage dadurch reduziert wird. Allein diese "Maximalforderung" glücklich sein zu wollen, hat mir einen ganzen Chor an inneren Heiterkeitsausbrüchen eingebracht. Sie haben mich ausgelacht, wohlgemerkt. Und jetzt will ich wissen, warum.
Die Feinheiten, ob Erfüllung, Glück, Zufriedenheit, Frieden oder Flow der richtige Begriff sind, das kann ich später sehen. Darum geht es nicht.

Systemisch gesprochen habe ich den Bann-Befahl, dass es mir nicht gut gehen darf. Sei nicht, wie Du bist. Fühle nicht. Du sollst keine anderen Glücksgefühle haben, als die künstlich erzeugten des Alkohols. Du bist es nicht Wert.

Wenn ich da durch bin, wird sich zeigen, wieweit die Attraktion des Alkohols reicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich das dann gar nicht mehr so möchte und brauche. Ich kenne Momente eines stillen, inneren Glücks. Die sind ausbaufähig.
Man kann sie aber nicht erbeuten, sondern nur zulassen. Darum muss der Seelenschrott weg.

Zusammen mit "show- don't tell" wird da ein chancenreicher Mix draus, hoffe ich.

Lieben Gruß
Conny
- die nicht glaubt, dass man die Wüste mit Bier bewässern kann

edit: Noch einen Nachtrag, zu dem "Du sollst nicht fühlen". Es war das Verbot, zu zeigen dass ich unglücklich bin. Insoweit ist und war die Flucht in den Alkohol weniger eine ins Glück, als die Erlaubnis, unglücklich zu sein. Mit zunehmender Promillezahl durchlaufe ich regelmäßig die Stadien
- Entspannung
- Anregung
- Flow
- Trauer
- Anklage
- Selbstmitleid
- Wut
- Größenwahn
- Selbst und Fremdaggression.

Da kann ich die Uhr nach stellen. Es kippt bei der Traurigkeit. Die macht mich ratlos. Vielleicht ist mir deswegen "Glück" als Gegengift eingefallen.
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon WilloTse » 21. Juni 2013, 16:21

Liebe Conny,

ganz herzlichen Dank für Deine Antworten, das macht einiges für mich verständlicher.
GoldenTulip hat geschrieben:Die inneren Kritiker toben sich ziemlich aus. Ich habe den Vorteil zu wissen, dass ich nicht sie bin.

Sondern? Wer ist es denn sonst? Eltern haften für ihre inneren Kinder.
Ich will Dir den Weg über das innere Team nicht zuschütten, aber am Ende steht: es gibt eine Verantwortliche, eine "Dirigentin" (so hat es @Coach damals bei mir genannt, Du hast das zumindest randständig ja mitbekommen), die den Laden schmeißt.
Und, wer soll das sein, wenn nicht Du?

Bei mir sah das dann am Ende so aus:
der "innere Künstler" sacht: ich brauch' meine Freiheit, meine Kreativität, ich lebe von der Grenzüberschreitung
der "innere Abenteurer" sacht: lieber besoffen und ohne Helm auf 'ner Harley in Paris sterben als nüchtern und angeschnallt in 'nem Volvo in Paderborn vor der roten Ampel stehen
der "innere Vater" sacht: gibt es schöneres als Lieder am Lagerfeuer mit den Kids? Ein Outdoorabend mit alles bitte.
der "innere Buchhalter" sacht: rechtzeitige und als entspannend empfundene Pausen verbessern die Arbeitsleistung

Der "innere Chef" sacht, (er will ja ein guter, modernen Chef sein): "dann Prost".
Und wenn er dann wirklich mal auf den Tisch haut, treffen sich die murrenden Angestellten ("och Menno...") abends in der Kneipe.

Es blieb immer bei "Prost" in the end.
Aber vielleicht kannst Du mit diesem Ansatz besser umgehen, schaden tut er wohl auch nicht.

Es gibt immer einen Grund. Einen, zu saufen, einen anderen, es nicht zu tun. Wir nehmen halt immer (oder zu oft) den "einen".

@Argentina: Dein Beispiel mit den Pferden hat mich sehr berührt.
Ich bin nie geritten, kenne aber eine Menge Leute, die dafür alles stehen und liegen ließen. ICH würde dann den Abend, nach dem heißen Ritt über die Stoppelfelder, wie folgt ausklingen lassen, die dampfenden Pferde schnaubend hinter mir: Lieder, Lagerfeuer, Literwein. Das würde den Ritt doch toppen, oder?

(drei Stunden später) Ich bin jetzt von der Brut so oft im Schreiben gestört worden, dass ich meinen Faden vollständig verloren habe.
Das zur Wunde des Lebens.

Aber, um dann diesen Kinderfaden kurz aufzugreifen: Halten Kinder einen vom Saufen ab? Nein. Die nerven so oft, das sind echte Alltagsproblem-Mutterschiffe. Prost, und besser is'.
Klar, die sind so sehr das, was ich hätte sein können, verkörpern jede Gottheit, die Dir nur einfällt und verdienen einen 110%igen, nüchternen Vater. Bin ich nicht. Prost, und die Mängel sind vergessen.

Es gibt immer einen Grund.

Und einen, der entscheidet, dass dieser Grund wichtig genug ist.

LG
Willo

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 21. Juni 2013, 19:35

WilloTse hat geschrieben:@Argentina: Dein Beispiel mit den Pferden hat mich sehr berührt.
Ich bin nie geritten, kenne aber eine Menge Leute, die dafür alles stehen und liegen ließen. ICH würde dann den Abend, nach dem heißen Ritt über die Stoppelfelder, wie folgt ausklingen lassen, die dampfenden Pferde schnaubend hinter mir: Lieder, Lagerfeuer, Literwein. Das würde den Ritt doch toppen, oder?


Hi Willi, Conny und alle,
Ja das hat was für sich das will ich auch gar nicht bestreiten. Klar, früher habe ich nach einem tollen Ritt auch einen Wein danach genossen (zusammen mit den anderen, die mit mir im Stall gearbeitet haben), ich habe also nicht alleine getrunken das ist schon mal der erste Unterschied. Wenn ich traurig war bin ich stundenlang reiten gegangen, oft habe ich auch auf dem Pferd auch geweint, Seele baumeln lassen, melancholisch in die Landschaft geschaut etc. Wenn ich wütend oder gefrustet war habe ich Polo gespielt und am „Ball“ meine Wut raus gelassen – hat auch immer gut funktioniert. [smile]

Heute greife ich da eher zur Flasche, auch wenn ich es so oft wie möglich zu vermeiden versuche…mit dem Hund spazieren gehen ist eine weitere Alternative, aber es GIBT hier nichts zum Spazieren gehen, es gibt hier keinen Wald oder Park oder auch nur irgendeine Grünanlage! Es gibt hier auch keine Reitschulen oder so, zumal mich das auch nicht interessieren würde, ich brauche mein „Freiheitsgefühl“ wenn ich auf dem Pferd sitze. Oder sagen wir mal so, ich habe eine ganz klare Vorstellung davon „wie ich es gerne hätte“ und ich weiß dass dies hier nicht machbar ist oder zumindest nicht hier in meiner Kleinstadt.
So war jetzt etwas OT, aber wollte euch wenigstens eine Antwort geben und ich werde weiterhin über eine Alternative nachdenken!
Lg aus Argentinien und eiskaltem Winteranfang [hi_bye]

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 22. Juni 2013, 09:17

Liebe argentina,

mir kam nach Deinem letzten Beitrag spontan "Umzug" in den Sinn. Und auf Deine spontane Antwort "Geht nicht, weil..." kam mir in den Sinn, mal eine Liste mit allen einzelnen Weils zu machen, und sie Stück für Stück in eine "Geht nur, wenn:...-Liste" umzumodeln. Mag ja 5 Jahre dauern, aber unmöglich scheint mir das nicht, bei all dem was Du bisher so gewuppt hast.

In eigener Sache:

ich habe gestern als Geschenk des Universums eine neue Gebrauchsanweisung für mein Projekt 23 erhalten. Man hatte mir versehentlich das Manual für Conny 2.0 zukommen lassen, statt für Version Conny 3.0. Daher die Irritationen.

Ich hatte nochmal höflich nachgefragt, weil mir die Systemabstürze zu denken gaben. Dabei wurde festgestellt, dass die Betriebsarchitektur eine ganz andere ist bei beiden Systemen. Es konnte gar nicht funktionieren.
*RTFM* Bild

Hauptsächlich das Unterprogramm "innere Leere" war nicht kompatibel.
Gefunden habe ich die Einzelheiten hier:
http://www.narzissmus.net/wbb/index.php?page=Thread&threadID=123&pageNo=1

Das muss keiner lesen, der nicht selbst betroffen ist - es sind 16 lange Forenseiten, und mir taten am Abend nach dem Lesen die Augen weh, aber es hat sich für mich gelohnt. Es ist ein Forum zum Thema Narzissmus/ Narzisstische Persönlichkeitsstörung (wo ich zwar deutliche Züge aufweise, durch meine ausgeprägte Empathiefähigkeit gleich wieder rauspurzel aus der Diagnostik), aber das stört mich nicht weiter. Inhaltlich passts.

Mir gingen einige Lichter auf, wieso ich mich an Tag 8 so wehrlos wieder ins Traumland katapultiert habe.

Mir war der ganze Zusammenhang von Kompensation dieser Leere durch Alkohol nicht klar. Nicht im eigentlichen Sinne vom Alkohol abhängig zu sein, sondern von der Kompensation des schrecklichen Gefühls, wenn man an den Punkt der Leere und relativen Empfindungslosigkeit gelangt.
Ich hatte den richtigen Schlüssel, stand vor dem richtigen Tor, hab es geöffnet und war zu unvorbereitet auf die Tastsache, dass ich am Südpol gelandet bin, statt unter Palmen auf Mallorca.
Ich habe wohl das bekommen, was ich brauche, aber sicher nicht das, was ich mir gewünscht habe.

Diese Enttäuschung hab ich dann gründlich weggespült. Erst durch den Thread ist mir das Kleingedruckte der Reisebeschreibung bekannt geworden. Nachdem ich sie verstanden habe, hab ich eingewilligt, die gleich eReise nochmal zu buchen,

Ein kleiner Bugfix war noch, dass ich mich in der Reisezeit erstmal tunlichst nicht in Alkoholforen tummeln sollte, weil es mir die Konzentration und die Besinnung auf die Absicht stark vermindert,

ich bin dann ab morgen für 3 Wochen hier offline (ist eh Urlaubszeit, gell?!),
no news sind also good news in diesem Fall,

Liebe Grüße
Conny,

die sich schonmal warm anzieht für die zu erwartenden Minusgrade
Bild
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Papfl » 22. Juni 2013, 14:41

GoldenTulip hat geschrieben:Es ist ein Forum zum Thema Narzissmus/ Narzisstische Persönlichkeitsstörung (wo ich zwar deutliche Züge aufweise, durch meine ausgeprägte Empathiefähigkeit gleich wieder rauspurzel aus der Diagnostik), aber das stört mich nicht weiter. Inhaltlich passts.

@ Conny

Narzissmus (ist ja oft auch verbunden mit Egoismus) und Empathiefähigkeit schließen sich nicht zwingend aus (s. auch hier) :wink: .

Danke für den Kompensations-Link ins Narzissmus.net-Forum.

Wünsche Dir für den zweiten Anlauf alles Gute und Erfolg! Bis in drei Wochen!

Papfl
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Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon rockine1 » 22. Juni 2013, 17:44

Hallo liebe Conny,

ich wünsch Dir auch ganz viel Erfolg bei Deinem "neuen" 3-Wochen-Projekt. Das wird was [good] !

Lass es Dir gut gehen und ich hoffe lediglich, dass Du HEUTE nicht sowas wie eine Panik(Trink-)Attacke bekommst (wäre aber natürlich sehr verständlich).

Ich wünsche Dir alles Liebe weiterhin und dass Du Deine selbst gesteckten Ziele erreichst.

Glg [hi_bye]

Rockine

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Amygdala5 » 22. Juni 2013, 18:44

Hallo Conny,

gutes Gelingen und freundliche Grüße!

Amy

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 22. Juni 2013, 20:20

Herzlichen Dank für Eure guten Wünsche!

@papfl

Ja, da muss man zwischen (gesundem und krankhaftem) Narzissmus und nochmal zur klassifizierten Narzistischen Persönlichkeitsstörung (NPS) unterscheiden. Ich bezog meine Aussage auf die pathologische Form.
wikimalwieder:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung#Narzisstische_Pers.C3.B6nlichkeitsst.C3.B6rung

@rockine
nein, keine panische Trinkattacke in Aussicht [biggrin] Hatte mich letzte Woche schon ausgetobt.
Zur Zeit bin ich gut gelaunt und intrinsisch-optimistisch motiviert.

Craving- und Trinkwunschempfindungen laufen bei mir derzeit unter "körperlich-seelische Tätigkeit zur Wiedererlangung meiner verschütteten Lebendigkeit" und nicht unter Alkoholverlangen.

@Amy
danke auch Dir,

Lieben Gruß
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 3. Juli 2013, 13:37

Es war wieder an Tag 7 Schluss, Tag 8 ist breaking point.
Dummerweise habe ich noch Geburtstag und hatte nicht die Kraft, mich zu sammeln und gegenzusteuern. Das Ganze kommt mir ziemlich haltlos vor. Kann ja aber nicht sein, dass dann eine böse Kraft übernimmt.
Ich hab mich überfordert, und kassier die Konsequenzen.
Nein, Conny kommt nicht in den Himmel, wenn sie brav ist. Und nein, sie kommt nicht in die Hölle, wenn sie unbrav ist.

Eine Kopfsache, und ich hab mich selbst getriggert mit dem Überanspruch. Damit lässt sich arbeiten.

Langsam bekomme ich eine Ahnung, wie es geht. Mit Gewalt bei mir nicht.
Dann mach ich zu und nach mir die Sintflut.

Ich geh Trapez googlen.

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon WilloTse » 3. Juli 2013, 19:14

Leb' lang und in Frieden, Schwester.
Alles Gute!

Willo

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 3. Juli 2013, 19:52

Hi Conny,

Komm du hast zweimal in kürzester Zeit 7 trinkfreie Tage hingelegt, das ist ein riesen Fortschritt und ich gratuliere dir aus vollem Herzen dazu! Berücksichtige auch du deine Fortschritte, denn das ist es was du uns anderen immer predigst! [smile]

Mach weiter so !!

Lg Argentina

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 3. Juli 2013, 20:45

Es geht mir auch ganz gut. Ist viel zu verarbeiten, die Nüchernheit macht mir ganz schön zu schaffen. Das Trinken ist aber nicht mehr gut. Ich bin froh, wenn ichs wieder hinter mir hab. Das ist neu.

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 4. Juli 2013, 01:54

GoldenTulip hat geschrieben:Es geht mir auch ganz gut. Ist viel zu verarbeiten, die Nüchernheit macht mir ganz schön zu schaffen. Das Trinken ist aber nicht mehr gut. Ich bin froh, wenn ichs wieder hinter mir hab. Das ist neu.

LG Conny


Hi Conny,

Kenne ich!

Ich habe ja eh schon oft geschrieben das es meiner Meinung nach "Phasen" gibt die man durchschreitet wenn man auf der Suche nach Abstinenz ist, es einem aber gleichzeitig schwer fällt. Ich sehe aber zwischen deinen und meinen Berichten/Phasen ein gewisse Ähnlichkeit, vielleicht weil wir beide eher die hartnäckigen Fälle sind?

Falls du so tickst wie ich sollte dir dem nächste die Nüchternheit gefallen, trinken hingegen wird immer mehr zu einem "Gewaltakt", an den man eigentlich überhaupt keinen Spaß mehr hast (ok, hast du jetzt schon nicht mehr!). Ich denke das Nüchtern sein füllt dich im Moment noch nicht aus, das Trinken genauso wenig und haha, prompt sitzt man wieder in der Zwickmühle....

Denk noch mal nach, so wie du auch mir den Denkanstoß gegeben hast, gibt es nicht irgendetwas was du früher super gerne getan hättest, etwas was du super gerne tun würdest? Alkohol war lange Zeit (Jahre) dein Lebensinhalt, Nüchternheit kann dir aber glaube ich auf Dauer nicht die gleiche Befriedigung verschaffen (ist lediglich meine Vermutung!), da der "Lebenssinn"fehlt?. Klar, man fühlt sich besser, man sieht besser aus, man hat Elan, aber es fehlt das gewisse etwas, das muss jeder nun doch wieder neu entdecken und manchmal können es die banalsten Dinge sein, wo wie bei mir nun das Pferd oder das Willo nun fliegen geht (finde ich GENIAL!).

Ich kenne es übrigens auch das der 7. Tag immer mein Knackpunkt war, egal welcher Tag (also Wochenende oder Mitte der Woche) es war!

Wie auch immer, mache einfach so weiter wie bisher und ich bin mir sicher das du auf dem richtigen Weg bist!!!

Lg, Argentina [hi_bye]

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 12. Juli 2013, 22:29

Mir ist ganz komisch.
Ich hab jetzt 3 Tage getrunken, und es stellt sich keine Freude ein. Ich vermisse, nüchtern zu sein.
Ich werde nicht schlauer, nicht euphorischer, es entlastet mich nicht mehr.
Ich hab das Gefühl, ich könnte obendrauf schütten, soviel ich will, es ändert sich nichts.
Ich glaube, ich habe mich geheilt.

Alkohol wirkt nicht mehr.

Lieben Gruß,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Suse » 14. Juli 2013, 00:02

Liebe Conny,

ich würde dir - sowie uns allen - wünschen, du wärest geheilt. Allerdings fürchte ich, du hast diese Worte unter Alkoholeinfluss geschrieben - falls nicht teere und federe mich [black_eye] .

Wenn man viel trinkt, bringt das Trinken ja tatsächlich nichts außer Depression, dem Gefühl von Nutzlosigkeit (bei mir), der Reduktion (auch nur auf meine Situation bezogen) auf Kocherei und Kinderansprüche (dito)...und manchmal auch den Gedanken, so nicht mehr! Was dann ja eher positiv behaftet ist, "morgen höre ich auf"
[pardon]
Da gibt es sogar einen Film mit dem Titel, der bei uns in der Entzugsklink gezeigt wurde...

Wie oft habe ich mittags schon heulend in der Küche gesessen und bereut, dass ich schon Alkohol getrunken hatte und mich nach Nüchternheit gesehnt. Mich nach dem Mittagessen der Kinder hingelegt und dennoch danach nicht aufgehört, weil ich es nicht konnte. Weil es soviel gewesen ist, dass der einzige Weg aus diesem Dilemma "noch ein Schluck" war.

Damit will ich nicht sagen, dass mir das nicht wieder passieren könnte.
Ich bin ein Wackelkandidat, nach wie vor.

So wie du, wie es klingt...(?)

Mach, beste Conny, stehe auf, rücke deine Krone zurecht und schreite weiter über den Laufsteg!!!

hG Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 14. Juli 2013, 02:22

Desperatio hat geschrieben:Liebe Conny,

ich würde dir - sowie uns allen - wünschen, du wärest geheilt. Allerdings fürchte ich, du hast diese Worte unter Alkoholeinfluss geschrieben - falls nicht teere und federe mich [black_eye] .

Wenn man viel trinkt, bringt das Trinken ja tatsächlich nichts außer Depression, dem Gefühl von Nutzlosigkeit (bei mir), der Reduktion (auch nur auf meine Situation bezogen) auf Kocherei und Kinderansprüche (dito)...und manchmal auch den Gedanken, so nicht mehr! Was dann ja eher positiv behaftet ist, "morgen höre ich auf"
[pardon]


Hallo Suse, Conny, Beta,

Muss jetzt doch mal dazwischen funken...

@Suse, wenn ich Conny und auch Beta richtig verstanden habe ist es so wie bei mir, der Alk "bringt" nichts mehr, man sucht vielleicht ab und zu noch den Effekt sich mit Hilfe von Alk besser zu fühlen aber der bleibt weg. Man fühlt sich weder gut, noch schlecht, noch froh, noch traurig - es ist egal ob man trinkt oder nicht. Und da es so egal ist fühlt man sich geheilt, aber da musst auch du @Conny vorsichtig sein, denn man trinkt halt doch mal "nur mal so" immer mal wieder und ist dann doch immer wieder erstaunt das es nichts bringt (meine Erfahrung).

Ich glaube nicht das Conny das unter Alkoholeinfluss geschrieben hat, ich glaube das war einfach nur eine nüchterne Erkenntnis [smile].

Noch eine Frage an dich Conny: Weisst du schon wie du mit deiner Erkenntnis dennoch "nüchtern" bleiben wirst? DAS ist nämlich auch meine große Frage, weil sich da immer wieder Tage reinschieben wo ich grundlos nicht nüchtern sein will (schrieb ich neulich auch in meinem Tread).

Lg, Argentina

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 14. Juli 2013, 18:59

Ganz lieben Dank für Eure Antworten und Überlegungen,

wo fang ich bloß an.
Also, zunächst war das jetzt mein 2. "Projekt 23", das erste hatte ich mit 8 trinkfreien Tagen abgeschlossen, dieses mit 12. Davor hab ich über 36 Tage 18 nichts getrunken.
Da muss ich nicht groß nachdenken, ob das zu den nahezu 0 (Null!) trinkfreien Tagen vor diesen "Experimenten" ohne Bac ein Erfolg ist oder nicht.

Ich will mich nicht herausreden, aber Anfang Juli hatte ich erst Stress, dann eine freudige Mitteilung und obendrauf meinen Geburtstag zu "verarbeiten". Mir war nach allem möglichen, aber nicht nach "kampftrocken".

Das hatte stark etwas von Belohnungs-/Erleichterungs-/Urlaubstrinken und ich war umso erstaunter, wie schnell meine Sauflaune gekippt ist in Richtung *bitte bitte wieder nüchtern sein- jetzt langt's aber auch*. Wobei sich der Konsum immer so um 1-2 Flaschen Sekt am Tag gedreht hat, kein Schnaps oder so.
Ich mochte einfach nicht mehr. In diesem Zusammenhang ist auch der "Ich glaub ich hab mich geheilt"-Beitrag entstanden. Definiere geheilt:
Wie jeder "normale" Mensch nach einem versumpften Wochenende wieder in den nüchternen Alltag zurückzukehren.

Gerade der Wechsel zwischen Trinktagen und trinkfreien Tagen gestaltet sich bei mir seit 3 Monaten ziemlich entspannt. Auch wenn es mir noch zuviele Tage sind, spielt sich da ein leichterer Übergang zu wieder Nix ein.

Insofern ist auch die Frage, ob ich beim Posten etwas getrunken habe, nicht so sehr relevant. Ich schreibe bis 2,5 Promille noch mit einigermaßen Esprit und fehlerfrei [whistle].
(Ja- hatte ich, das ändert aber nicht an der Gültigkeit meiner Aussagen.)

Argentina schreibt:
Noch eine Frage an dich Conny: Weisst du schon wie du mit deiner Erkenntnis dennoch "nüchtern" bleiben wirst? DAS ist nämlich auch meine große Frage, weil sich da immer wieder Tage reinschieben wo ich grundlos nicht nüchtern sein will


Da kann ich nur wieder auf die Trinkabsicht zurückkommen. Grundlos in Reinform gibt es nicht, m.E. Entweder ich hab BZ-Schwankungen, dann muss ich was essen, oder ich bin im Distress/Eustress und mein Belohnungssystem kaspert rum bzw. schreit nach Entspannung/ Entlastung.

Dann kann ich nur parallel zur Frage des Trinkens da versuchen, langfristig Grund reinzubringen. Also die Voraussetzungen für Ausgeglichenheit Stück für Stück verbessern. Kein Koffein, ganz wenig Zucker, sehr wenig schlechte Kohlehydrate. Sport, Meditation, eine Aufgabe, an die man mit Herzblut rangeht. Die Wohnung aufräumen und entrümpeln. Sich ein Haustier anschaffen. Solche Dinge.
Es braucht eine gewisse Zeit, bis das Wirkungen zeitigt, ist aber machbar, wenn man will.

Will ich jedoch partout in einen anderen Bewusstseinsraum rein, dann hilft es nichts: Dann trink ich was und versuche mich demnächst dabei kürzer zu fassen. Bewusster zu trinken.

Wie bb schreibt: Das eine oder andere Bier beim Grillen in einer lauen Sommernacht IST nicht das Problem. Das Problem scheint eher, dass dann quasi der "Motor" erstanspringt, und man auf Teufel komm raus den "alten Spaß" wieder haben will. Und der ist vielleicht tatsächlich unwiederbringlich verloren. So schön wie damals wird's nicht wieder.
Aber auch nie wieder so schrecklich und verzweifelt. [unknown]

Ich weiß es auch nicht genau. Da hilft nur sich selbst zu beobachten, und die neuen Trampelpfade auszubauen.

Und mit dieser Haltung geht es nun in die 3. Etappe des Projekts,

LG Conny,
...die geduldig wie ein Einhörnchen ihren Wintervorrat an Nüssen in den Bau schleppt
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


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