GoldenTulip hat geschrieben:Ich will mich ohne Alkohol so fühlen können wie mit.
Dann wird die "Gleichgültigkeit" zu einer Freiheit der Wahl der Mittel.
Wenn das mal kein klasse Zitat für eine Signatur ist!
GoldenTulip hat geschrieben:Ich will mich ohne Alkohol so fühlen können wie mit.
Dann wird die "Gleichgültigkeit" zu einer Freiheit der Wahl der Mittel.
bei deiner Wortgewandtheit und den intensiven Gedanken habe ich oftmals Hemmungen, auf deine Postings zu antworten
Insofern: kein Scheitern, ein Schritt in Richtung Normalität. Die theoretisch dann erreicht wäre, wenn Dir irgendwann ein ähnlicher Konsum ohne jeden Gedanken darüber gelingt. Was praktisch, glaube ich, für gebrannte Kinder unmöglich sein wird, aber time will tell.
GoldenTulip hat geschrieben:Ich kompensiere ganz klar meinen Geltungsdrang, den Wunsch etwas zu kommunizieren, zu geben. Ich mutiere zum Dr. Sommer der Foren, weil mir ein reales Betätigungsfeld fehlt. Und ich Ängste habe, mit meiner "Vorgeschichte" im real life nicht für voll genommen zu werden.
wieso fühlen sich andere nicht so obwohl sie genauso denken,fühlen und handeln wie wir? Sind wir schlauer als andere um zu erkennen das wir ein "Problem" haben? Besteht unsere Umwelt die sich jeden Abend eine Flasche Wein zu Gemüte zieht aus sorglosen Idioten? Warum haben die Spaß daran und bei uns bricht der Angstschweiß aus?
Es ist ganz spannend, dass sich die "bekennenden und kapitulierten" Alkoholiker, sprich Abstinenzler, in Windeseile als "Gottes liebste Kinder" dargestellt haben, mit so einem elitären Touch dabei. "Der Herr prüfte mich, und ich bestand und will in seinen Augen nie mehr sündigen immerdar".
Darum zügle ich mich gegenüber meinem Freund mit Äußerungen dazu. Ich will das Thema nicht zur Waffe werden lassen. Mich nicht reduzieren lassen auf ein "Und, hast Du heute schon wieder....?"
Gottes liebste Kinder würde ich gar nicht mal so unterschreiben. Ich glaube, gewisse Menschen brauchen dann einfach so einen "Halt" - ob sie nun daran glauben oder nicht. Nicht umsonst sind viele der SHG mit Kirchen assoziiert. Möglicherweise brauche ich zum endgültigen Schritt auch einen "Halt", wo auch immer ich den finde... Ich suche noch.
GoldenTulip hat geschrieben:Die Eltern? Die Gene? Dopaminmangel? ADS? Der Klassenkamerad, der einen lächerlich gemacht hat? Der erste Betrug der Großen Liebe? Das Mobbing am Arbeitsplatz? Vielleicht die eigene Schüchternheit, Bequemlichkeit oder - Gottbewahre- das Gespenst des Suchtgedächtnisses,
Der Wurm muss dem Fisch gefallen, nicht dem Angler.
Suchtverhalten beginnt ja bereits viel früher, als man glaubt, und zwar in der Kindheit, in der noch das Belohnungssystem greift: Wenn ich mich schlecht fühle, wie geht meine Umwelt damit um? Annehmen und Lösungswege zeigen oder ablenken und mit Dingen belohnen, die der eigentlichen Ursache aus dem Weg gehen? Lernt man nicht, mit seinen unterschiedlichen Gefühlen umzugehen, sondern kriegt bei nem Aua gleich Schokolade oder wenn mir langweilig ist darf ich fernsehen, führe ich das weiter: Schlechtes Gefühl -> belohnende Handlung, die ablenkt.
Ich werde das Freundliche finden, das mich erfüllt sterben lässt.
Ich war nie so glücklich, wie wenn ich getrunken habe.
Ich werde aber herausfinden, ob es für mich einen anderen Weg gibt.
Und ich bin entschlossen, den zu finden,
Wo ein Wille ist, ist ein Gebüsch.
Conny,
die sich vom 10-Meterturm stürzt
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