GoldenTulip V : Kein Wunder....

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 14. Juli 2013, 23:23

bb, was soll ich sagen.
Nach 20, 30 Jahren Selbstmedikation sind einem viele natürliche Reaktionen und Ressourcen abhanden gekommen. Und weil es doch irgendwie das eigene Leben ist, verteidigt man die Bastion Alkohol. Last exit, last resort.

Ich finde, darauf hat man ein Recht.
Die Reise beginnt erst mit dem Vorschein des Besseren. Viel Abwehr, viel Unwissen und viele Fragezeichen stehen dann an.
Nur weil ich angstfrei, nicht-depressiv und wieder handlungsfähig bin, wird das Leben ja nicht zur Gaudi. Im Gegenteil.
Viel Weggeschobenes taucht auf und manches braucht einfach Zeit.

Der Unterschied ist, dass wir überhaupt wieder einen Weg haben können. Vorher war die Lage sehr düster.
Ich spüre wieder Verantwortung für mein Leben. Das ist auch nicht nur angenehm.

Trotzdem überwiegt bei mir die Freude, aus einer üblen Spirale ausgestiegen zu sein. Wenn's dann halt was dauert, ist es ok für mich.

Ich muss an einen Songtext denken: "Now that we found love what are we gonna do with it?-
So ist es ein bisschen. Alles irgendwie neu und ungewohnt. Aber besser.

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 14. Juli 2013, 23:47

GoldenTulip hat geschrieben:Ich will mich nicht herausreden, aber Anfang Juli hatte ich erst Stress, dann eine freudige Mitteilung und obendrauf meinen Geburtstag zu "verarbeiten". Mir war nach allem möglichen, aber nicht nach "kampftrocken".

Da kann ich nur wieder auf die Trinkabsicht zurückkommen. Grundlos in Reinform gibt es nicht, m.E. Entweder ich hab BZ-Schwankungen, dann muss ich was essen, oder ich bin im Distress/Eustress und mein Belohnungssystem kaspert rum bzw. schreit nach Entspannung/ Entlastung.

Dann kann ich nur parallel zur Frage des Trinkens da versuchen, langfristig Grund reinzubringen. Also die Voraussetzungen für Ausgeglichenheit Stück für Stück verbessern. Kein Koffein, ganz wenig Zucker, sehr wenig schlechte Kohlehydrate. Sport, Meditation, eine Aufgabe, an die man mit Herzblut rangeht. Die Wohnung aufräumen und entrümpeln. Sich ein Haustier anschaffen. Solche Dinge.
Es braucht eine gewisse Zeit, bis das Wirkungen zeitigt, ist aber machbar, wenn man will.


Hallo Conny, Beta, und alle
Da hast du natürlich Recht, nach einem stressigen Tag schreit mein Belohnungssystem auch nach Entspannung, das ist für mich nach wie vor der schwerste „Knackpunkt“, da kann ich mich auch nicht zu Sport etc. aufraffen, weil ich mir viel zu gestresst vorkomme. Langweile hingegen umgehe ich nun fröhlich mit meinem Pferd, somit ist Langeweile jetzt nicht mehr gefährlich, im Sinne von Trinkwunschauslöser. Und um auf die „schönen, perfekten Tage“ zu kommen, klar die habe ich nun auch, vor allem wegen meinem Pferd, aber auch da ist es wie Beta schrieb auch schon vor gekommen das ich diesen perfekten Tag mit einer Flasche Wein krönen wollte, was wie bei euch beiden auch fast immer in die Hose geht – nicht da zu viel getrunken, sondern weil man sich irgendwann über sich selbst ärgert! Zusammengefasst sind also die hektischen/stressigen Tage mein Knackpunkt/ Trinkwunschauslöser, aber das lässt sich bewältigen, denke ich, mit Fokus auf einen abendlichen Ausritt zur Entspannung.

Lg, Argentina

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 14. Juli 2013, 23:58

Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Ich bin mal so frei:

So, so you think you can tell
Heaven from Hell
Blue skies from pain
Can you tell a green field
From a cold steel rail?
A smile from a veil?
Do you think you can tell?

Did they get you to trade
Your heroes for ghosts?
Hot ashes for trees?
Hot air for a cool breeze?
Cold comfort for change?
And did you exchange
A walk on part in a war
For a lead role in a cage?

How I wish, how I wish you were here
We're just two lost souls
Swimming in a fish bowl
Year after year
Running over the same old ground
What have we found?
The same old fears
Wish you were here

manchmal wär es gut, im Sinn zu behalten warum man vergessen wollte. Sich aus dem Common Sense abzuseilen, kann auch eine zutiefst humanitäre Gesinnung sein.

Dem schlichten menschlichen Mitgefühl wohnt die Kraft einer Naturgewalt inne, gerade bei Stillstand und Feindschaft. David Grossmann
israelischer Schriftsteller

So, mein Freund ruft, jetzt muss ich rein

cgs und sorrow
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon restless » 28. Juli 2013, 17:06

Hallo Conny,

wie geht es Dir? Habe lange nicht von Dir "gehört" ääääääääääh gelesen [biggrin]

Viele herzliche Grüsse jedenfalls von

Corry

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 28. Juli 2013, 20:13

Hallo Corry,

lieb, dass Du Dich erkundigst. Derzeit bin ich im "zwei Schritte vor- einen zurück" -Modus. Ich bin davon auch leicht angenervt - von dem "einen zurück".
Ich werde berichten, wenn ich mich wieder eingependelt habe; im Augenblick fehlt mir etwas der Schwung nach vorn.
Ich nehme es aber ziemlich gelassen, bin weder depressiv noch pessimistisch noch antriebsschwach.

Lieben Gruß
Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Papfl » 29. Juli 2013, 18:10

GoldenTulip hat geschrieben:...doch, doch. Ich lasse mich schon ab und an provozieren. Ich bin ja nicht Buddha.


Bild

Stimmt. Eine goldene Tulpe ist nicht dabei... [mocking] .

Papfl
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 29. Juli 2013, 22:30

Mir selber geht es seit zwei /drei Wochen gar nicht gut. Ich finde den Dreh raus aus dem Trinken gar nicht [unknown]
Ich weiß, dass das ein Resultat des Trinkens an sich ist. Es würde sich auflösen, wenn ich wieder raus bin. Irgendwas in mir will aber grad nicht davon weg.

Noch eine Weile auf Wolke Sieben bleiben.

Schlimm, aber wahr.

Ich komme mit emotionaler Überforderung nicht zurecht. Dann kann ich mit mir ein ernstes Wörtchen reden, soviel ich will- das läuft autoomatisch ab und ich habe keinen Zugriff auf mich.

Das ist das erste Mal, dass ich von Rückfall sprechen würde. Ich fühle mich ziemlich kraftlos und ausgeliefert.
Ich ziehe ja wieder um in zwei drei Monaten, und mir ist das alles zuviel.
Ich dissoziiere, vergesse, mit wem ich gestern worüber telefoniert habe. Ach, ich vergesse gar nicht, es kommt gar nicht erst an.

Ich geh P!nk anmachen, ich habe keine Lösung,

Es ist aber soweit ok. Ich bin nur ratlos, warum ich mir nicht helfen kann, trotz all des Wissens und meiner Entdeckerfreude.

Ich glaube, ich bin müde von allem, von mir und weiß nicht, wo der Frieden für mich liegt.

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Aragorn » 29. Juli 2013, 23:07

Hallo Conny,

ich habe es gelesen und es komischer Weise gefühlt. Die heutigen postings waren ja heute auch entsprechend. Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass "die Krone wieder irgendwann gerichtet ist". Keine weiteren Ratschläge..

ganz liebe Grüße V.
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Suse » 29. Juli 2013, 23:31

Liebe Conny,
Ich bin nur ratlos, warum ich mir nicht helfen kann, trotz all des Wissens und meiner Entdeckerfreude.



...eigentlich aber könnte ich jedes deiner Worte ins Quote setzen...Wissen und Selbstreflektion und der Wille zur Veränderung sind gut (!), nützen einem aber manchmal gar nix, und oftmals denke ich sogar, je mehr man weiß und denkt und versucht, desto schwieriger -

Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht, nein, dass es dir bald RICHTIG gut geht,
Ratschläge vermag ich sicher nicht zu erteilen [whistle]

herzliche Grüße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 30. Juli 2013, 08:13

Danke, [cray]
Es hilft, dass ihr lieb zu mir seid. Manchmal will ich in die Arme und mir ist es alles zu schwer. Und egal wie Recht z.B. Willo hat mit dem "Dann musst Du eben selber Vorbild sein", da gibt es einen Anteil in mir, der genau das nicht mehr sein will: groß und stark. Vielleicht gebe ich an dieser Stelle an den Alkohol ab, weil ich nicht damit umgehen kann.
Ich schau mir das an- ich vermute, diese Kluft zwischen realer Conny und meinem idealen Selbstbild macht mir zu schaffen.
Da liegt ein tiefer, schädlicher Glaubenssatz hinter, dass es mir immer gut gehen muss (das ist so eine Familiengeschichte, Aragorn)
Es könnte sein, dass ich das besser hinbekomme, wenn ich mich mal bewusst darauf einlasse, dass es mir zeitweise schlecht gehen darf.

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Papfl » 30. Juli 2013, 08:27

Desperatio hat geschrieben:Wissen und Selbstreflektion und der Wille zur Veränderung sind gut (!), nützen einem aber manchmal gar nix, und oftmals denke ich sogar, je mehr man weiß und denkt und versucht, desto schwieriger


Hi Conny,

vielleicht kannst Du aus dieser Vorlesung auf YouTube neue Impulse für Deine momentane Situation ziehen. Brauchst das Video nicht ganz anzuschauen, hinten raus wird's recht wissenschaftlich. Aber die Einführung (erste Viertelstunde) könnte ganz interessant für Dich sein. Zumal Du ja auch - wie ich Deinen Postings zu entnehmen meine - einige Anregungen von Inke Jochims übernommen hast.

Alles Gute einstweilen. Wird schon wieder [smile] .

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 30. Juli 2013, 12:07

Ich glaube, es geht darum, das kompensatorische Rauscherlebnis umzumodeln in ein beständiges "Emotional High", das von Präsenz und Dankbarkeit geprägt ist.
Der Alkohol ist sowas wie eine Überbrückung, und ich brauche immer noch mehr und mehr, weil Mehr nie genug sein kann-.
Es hängt mit der Übererregbarkeit des Nervensystems zusammen, und ich habe den Fehler gemacht, es "verstehen" zu wollen. Es gibt aber gar nichts zu verstehen.
Egal, Umwege erweitern die Ortskenntnis.

Rockine, rauf dir nicht die Haare, manche Menschen sind einfach langsamer als andere [biggrin]

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon rockine1 » 30. Juli 2013, 12:45

Ach, liebe Conny, ich rauf mir überhaupt nicht die Haare! Ich bin sowas von dankbar für Deine Beiträge (das kannst Du Dir gar nicht vorstellen). Die bringen MIR (wie immer) sehr, sehr viel.

Wobei ich anmerken muss, dass mein "reales ich" leider (fast) so ätzend ist wie mein "betrunkenes ich".

Und vor allem bin ich gerade wahnsinnig dankbar für den Link von Papfl. Der bringt es für MICH gerade voll auf den Punkt. Ich glaube, ich habe mich jetzt lange genug "selbst begafft" (lustiger, aber für mich sehr, sehr treffender Begriff in jeder Beziehung!) und muss also "nur mal wieder richtig rausgehen ins Leben". Ob ich den Sinn des Lebens dabei finde, kann ich ja mal weiterhin gespannt sein.

Vielleicht sind wir wirklich gar nicht so sehr in der Sucht gefangen, sondern NUR in uns Selbst!?

Glg ... (ich weiß, dass Du das früher oder später auch packst!)

Rockine

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon restless » 30. Juli 2013, 13:10

.... ich könnte heulen, so find ich mich hier wieder.

Drück Dir die Daumen, Conny, wie mir selbst.

[unknown]

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 30. Juli 2013, 14:38

Mein Gott, was ist der Frankl süß [smile]

"Aber nächste Woche bin ich nicht in Europa." Da muss man erstmal drauf kommen.
Danke, papfl, das passt wirklich wie die Faust aufs Auge bei mir zur Zeit. Sie Sinnenleere, die schon damals der Existenzialismus nicht ausfüllen konnte, weil er zu klein war. Die Grundannahme, dass jeder Mensch aus sich heraus gesund ist, und jede Kompensation dem Bestreben dient, zu heilen, und nicht ein Charaktermakel ist.

Für diese Sätze hab ich kurz Pause gemacht, jetzt hör ich weiter (hab sogar meine Minilautsprecher rausgekramt, weil das Notebook nicht laut genug zu stellen war.)

Woher weiß der, dass ich nicht im Kino mitten in einer Reihe sitzen kann [shok]

Jetzt hab ich auch noch Klaustrophobie.

Da erschließt sich mir ein Zugang, weshalb Baclofen nicht so richtig anschlagen wollte bei mir. Das, was es heilen kann, habe ich nicht, und das was ich brauche, kann es nicht. Da ist wenigstens mal Schluss mit dem "Du willst ja eigentlich nicht wirklich aufhören". Doch ich will. Ich will wollen können. Und um auf Dauer zu können brauche ich, dass ich wieder ins Lot komme. Ich bin eine Schraube und kein Nagel, also bleib mir weg mit dem Hammer.

"Maudrich/ Ecke Spitalgasse" [mocking] ich schmeiß mich weg.

Ich muss dem Federico rückblickend Recht geben (bezieht sich auf eine email), ein Großteil der Enttäuschung ist begründet in einem neuen Verlust des Vertrauens in eine Vaterfigur. Vielleicht ist es deswegen so schmerzhaft. Hätte man jemanden wie den Frankl in seiner Griffnähe, wäre es sehr tröstlich; hilflos-abwesende Väter sind eine Bürde. "Du machst das schon, mein Spatz" lässt erziehungstechnisch einige Fragen offen.

Die Verlassenheitsgefühle haben auch die Einbrüche in meine 23-Tage Projekte verursacht. Ich war allein und mir war langweilig, ich wollte Gesellschaft und Anteilnahme. "Schaun wir mal im Netz, ob ich mich nicht emotional an irgendwas anbinden kann".

Die fehlende Fähigkeit, sich in Echtzeit zu fühlen, die Leere zu kompensieren, da hilft der Alkohol aktuell immer sehr gut. Man glaubt der Gaukelei. Weil es aber nicht echt ist, wird man nicht satt.
Und es nur zu lassen, bringt den Mangel zum Vorschein. Da muss ein Äquivalent her, das einen trägt.

Hier schließt sich der Kreis zum "argentinischen Modell". Den Pippilotta-Faktor finden, das ist die Kunst.

Lieben Gruß,
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Papfl » 30. Juli 2013, 15:29

Hi Conny!

GoldenTulip hat geschrieben:Woher weiß der, dass ich nicht im Kino mitten in einer Reihe sitzen kann [shok]

Deshalb mein Bezug zu Inke Jochims oben: Faszinierend, dass auch Agoraphobie und Klaustrophobie auf Mängel im Hormonhaushalt/Stoffwechsel zurückzuführen sind.

Agoraphobie (Platzangst) wird alltagssprachlich meist falsch interpretiert. Es handelt sich dabei um eine Angst bzw. ein starkes Unwohlsein an bestimmten Orten, die aus diesem Grunde gemieden werden. In schweren Fällen kann die eigene Wohnung nicht mehr verlassen werden. Eine Agoraphobie liegt auch dann vor, wenn Menschen weite Plätze (z. B. Marktplätze) oder weite Reisen allein vermeiden. Allen diesen Situationen ist gemeinsam, dass die Betroffenen befürchten, dass sie im Falle einer Panik oder potentiell bedrohlicher Körperzustände nicht schnell genug flüchten könnten, Hilfe nicht schnell genug verfügbar wäre oder sie in peinliche Situationen geraten könnten. In Frankls Beispiel ist das der Mensch, der mutterseelenallein im großen Kino sitzt. Abhilfe: Schilddrüsenüberfunktion checken.

Klaustrophobie (Raumangst) ist das, wozu wir alltagssprachlich meist "Platzangst" sagen. Sie äußert sich bei Betroffenen als Angst vor dem tatsächlichen oder gefühlten Eingesperrtsein oder vor der bloßen Präsenz enger oder abgeschlossener Räume. In Extremfällen kann bereits eine geschlossene Tür zur Panikattacke führen. Bei Frankl wäre das der Mensch, eingezwercht in der mittleren Reihe und umgeben von hunderten Kinobesuchern. Abhilfe: Kalium-Calcium-Spiegel überprüfen [smile] .

Man lernt nie aus! Finde übrigens die ganze Logotherapie-Vorlesungsreihe (6 Teile) interessant. An dieser Stelle mal ein herzliches Danke an "gebenh" und "altmod frieder" fürs Uploaden dieser Raritäten auf YouTube.

Papfl
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 30. Juli 2013, 16:27

Liebe Rockine,

mein reales ich" leider (fast) so ätzend ist wie mein "betrunkenes ich".


Ich weiß dass man sich Selbstliebe nicht einfach so aus den Rippen schneiden kann. Versuche aber mal eine andere Betrachtungsweise. Die doofen, fiesen, gemeinen, lieblosen Anteile in einem, haben eine Aufgabe zu erfüllen gehabt. Das macht sie wertvoll, sie haben Dich überleben lassen. Leider sind die etwas zurückgeblieben, das heißt, sie können die alte, bedrohliche Situation nicht von der aktuellen Lage trennen. Für die ist immer "damals".
Was hilft, ist, ihnen respektvoll zu begegnen und ihnen zu danken für alles, was sie für einen getan haben. Gleichzeitig darf man ihnen nicht das Ruder überlassen, weil sie für einen mittlerweile zerstörerisch geworden sind.
Das meine ich mit "Schattenintegration". Setz Dich an einen virtuellen Tisch mit ihnen, frag sie, was sie brauchen und wünschen, erkläre "Deine" Position und verhandle, wie es weitergeht.
Du wirst Dich wundern, was da an Teamarbeit zustande kommen kann. Da wird Aggression zur Standfestigkeit, Eifersucht zu Wertschätzung und Überängstlichkeit zu Besonnenheit.

Ich hab das selbst gemacht und es funktioniert (einigermaßen [biggrin] ).

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es das, was mit Resilienz gemeint ist.

@papfl

mit dem Kalium/Calzium Zeug bringst Du mich auf eine Idee. Wir haben ja Flöhe, und ich reagiere sehr allergisch auf die Bisse. Mit Calziumbrausetabletten kann man die Histaminausschüttung ausbremsen, es juckt nicht mehr so, wirkt also antiallergen.
Nach Deiner Lesart bin ich aber gar nicht allergisch, sondern habe einen Calziummangel und darum reagiere ich so stark.
Das ist ein kleiner aber wichtiger Unterschied.

Die Frankl-Reihe sehe ich mir ganz bestimmt an. Der Typ ist urig und symphatisch. Danke!!!

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 3. August 2013, 22:46

Butter bei die Fische,

ich werde die nächsten Wochen fasten.

Kein Alkohol, kein Nikotin, kein Weizen, kein Koffein, kein Forum.

Schaun wir mal, was von mir übrig bleibt.

See you in October.

haltet die Ohren steif, Mädels, und lasst Euch nix einreden, Jungs,

Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 4. August 2013, 02:06

GoldenTulip hat geschrieben:
ich werde die nächsten Wochen fasten.

Kein Alkohol, kein Nikotin, kein Weizen, kein Koffein, kein Forum.

Schaun wir mal, was von mir übrig bleibt.

See you in October.
Conny


Warum denn alles wieder so unrealistisch und brutal?? Conny, stecke doch deine Ziele mal etwas geringer an, wieso denn immer auf "Hauruck" alles auf einmal und dann auch noch über einen so langen Zeitraum!!!

Denke oft an dich!

Alles Liebe, Argentina

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 4. August 2013, 08:03

Danke, argentina, für Dein Statement.

Der Hintergrund meiner Aussage liegt darin, dass bei mir die "sanften Mittel" nicht so gut fruchten. Ich möchte mal eine Cäsur machen. Das ist nicht unrealistisch.
Das ist so ähnlich, wie sich ein Pferd zu kaufen.
Nur ohne Pferd.

Ich lese heute und morgen noch mit im Forum, und danach bin ich bis Oktober ganz weg. Mich lenkt das alles zu sehr von mir ab.
Und ich bin verführbar [biggrin]

Danach komme ich zurück und berichte, wie es ausgegangen ist,

Lieben Gruß
Conny
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