Hi bb,
ich weiß nicht, wieviele Dinge ich mir im Kaufrausch plus oder statt Alkohol
gegönnt habe, die Nudelmaschine war jedenfalls noch nie in Betrieb.
Ich hänge ein bisschen an dem Begriff, sich selbst zu "befähigen". Zur Ruhe, zum Glück, zur Bescheidenheit. Gar nicht im Sinn von Entbehrung, sondern im Sinn vom Ablassen von Ballast. Ich mein, wer kauft sich schon eine Nudelmaschine, zieht dreimal damit um und benutzt sie nie?
Wäre das nicht ich, würde ich sagen "Nur ein Idiot". Mit mir bin ich nachsichtiger, das ist dann halt der Vorschein (E. Bloch) für selbstgemachte Pasta. Damals wusste ich noch nicht, dass ich gar keinen Weizen mehr essen wollen würde.
Und so geht es mit vielen Dingen.
Mich hat Dein Satz angerührt:
Das waren letztendlich Ersatzhandlungen für Dinge, die ich glaubte mir und meiner Familie als eine Art Ausgleich zukommen zu lassen.
Es ist dieses Alkohol als Ersatz für anderes, Anderes wieder als Ersatz.
Ohne das psychologisch überzustrapazieren, glaube ich, dass da der Weg lang führt: Dieses gierige kleine Kind, dass immer nur mehr will, satt zu kriegen.
Der Alkohol symboliesiert diese Gier. Darum fruchten viele Ansätze nicht. Sie will keine Normalität, keine Geduld, keine schönen Sonnentage beim Grillen auf der Terasse: Sie will einfach immer nur mehr.
WilloTse hat geschrieben:betalbatim hat geschrieben:die Unzufriedenheit wuchs um so mehr, als ich mir lang gehegte Wünsche erfüllteHast Du 'ne Idee, warum?
Deswegen funktioniert das nicht. Vielleicht fand ich darum den Spruch mit Kilimatscharo kaufen so lustig. Selbst wenn- es ändert Null. Beim nächsten Anfall fehlen dann die Anden.
Ich fasse das mal so zusammen: sich zur Zufriedenheit, zum Glücklichsein zu befähigen, dazu gehört Wissen und Wollen.
Ich lass mir doch nichts mehr vom Serotoninmangel vorschreiben.
Ich will keinen Fisch, sondern die Fähigkeit zu angeln.
Achja, und die Abstinenz hat da für mich einen Ehrenplatz: Ohne sie ist das alles nicht möglich, weil man nicht lernen kann, umzuschalten. Vor diesem Hintergrund bekommt das Sinn.
In der Hoffnung, eine einfache Sache kompliziert zu haben,
Conny
Danke übrigens für die sehr persönlichen Einblicke. Da kann ich mehr mit anfangen, als mit dem erhobenen Zeigefinger.