Erfahrungsberichte WilloTse

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 16. Juli 2013, 17:02

Hi Willo,

so langsam kommt Grund in die Angelegenheit, oder?!
Mir gefällt, dass die "Ersatz-Sensations" nun den echten weichen; ich glaube es ist wichtig, dass man kein starres "alter ego" in dem Zug aufbaut, sondern sich Zeit gibt, dass sich die Dinge entwickeln dürfen.
Ohne Genuss an der Reise wird das Ziel schnell fade.

Freude wird unterschätzt [twiddle]

Bin ich Käpt'n auf 'ner Schiffsschaukel oder was???

You made my day

Lieben Gruß,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 16. Juli 2013, 17:09

@papfl

Ich dachte, Du hattest Baclofen ganz abgesetzt ?!? Beim ersten Blick auf Deine jetzige 200-Tage-Bilanz hätte ich's sogar verstanden. Macht ja irgendwie keinen großen Unterschied, ob Du 0 mg oder 175 mg nimmst.


desparate times call for desparate measures - oder was kümmert mich mein Geschätz von gestern [biggrin]

Baclofen mit einzubinden in ein Konzept, das hauptsächlich auf Selbststeuerung angelegt ist, führt zu keinen Widersprüchen. Es hat eine Stützradfunktion. Wer heilt, hat Recht.

Es ist nur schwieriger, daraus eine validierte Studie zu basteln....
Je nu, imho, für sich antwortet Willo besser selbst.
[hi_bye]
Conny
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 16. Juli 2013, 20:07

Hoi Papfl,
Papfl hat geschrieben:Die 69 Tage mit 0 mg Baclofen sind die von Mai bis jetzt...dann schreib' die doch auch unten hin [lol]

na, Dich hätte ich sehen wollen, wenn ich eine Messreihe, die auf Dosierungsstufen eines Medikamentes basiert, mit 50,100,150,175,0 beziffert hätte [biggrin]
Und richtig gewesen wär's ja auch nicht, ich hab' ja nicht von 175 auf null 'runterdosiert.

Da bleib' ich doch bei der für mich hinreichend übersichtlichen Darstellung in Dosierungsstufen.

Grundsätzlich interessant, aber schwierig darstellbar, ist das Sägezahnmuster des taggenauen Verlaufs. Mit steigender Dosierung verlängerten sich die Abstände zwischen den Trinkereignissen. Dafür waren das dann eher TrinkEREIGNISSE.
300 Gramm Alkohol an einem Tag (das sind etwa viereinhalb Flaschen Wein) habe ich bisher nur mit Bac "geschafft". In Kombination mit + 100 mg Bac kein Besäufnis mehr, sondern ein Höllentrip.

Meine Rezeptoren werden offenbar mit Bac nicht "glücklicher". Na, dann halt nicht, liebe Tante. Ich kann aber andere positive Aspekte des Medikamentes für mich nutzen. Ich hatte kurz über Nalmefen nachgedacht, meine diesbezügliche Besorgnis hab' ich ja unlängst schon geschildert.

AD? Ich hab' keine Depressionen. Manchmal bin ich ziemlich niedergeschlagen und sehe keinen Ausweg aber Depressionen?

Also versuche ich es jetzt über sanfte Anxiolyse. Völlig anderer therapeutischer Ansatz, zufällig gleiches Medikament.

GoldenTulip hat geschrieben:so langsam kommt Grund in die Angelegenheit, oder?!


Jepp. [twiddle]

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Papfl » 16. Juli 2013, 20:40

@ Willo

Punkt für Dich! Dosierungstabelle akzeptiert [pardon] .

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 17. Juli 2013, 11:58

Lieber Willo,

wir kennen uns schon lange, ich bin der Hobbit aus dem anderen Forum und lese hier ja auch schon lange mit. @all Meine Vorstellung mache ich noch –versprochen. Nur so viel: seit 01.2010 „Baclofener“

Du bist lange mein „Spiegel“ gewesen. Rauf und runter dosiert. Alle möglichen Ansätze bis hin zum Buddhismus verfolgt und trotzdem kein zufriedenes Ergebnis Kannst Du Dich noch erinnern, als wir die Aussage machten „Sind wir selbst für Baclofen zu blöde?“ Dies ist lange her. Meinen letzten Absturz hatte ich im November 2011.
Da bei mir (und einigen Anderen) Baclofen trotz hoher Motivation und „Eigenhirn“ nicht so funktionierte, wie „geplant“, musste ich andere Wege gehen.
Erstens: akzeptieren, dass Baclofen bei mir nicht so wirkt, wie bei Anderen
Zweitens: Mein Seelenheil nicht davon abhängig zu machen.
Drittens: Herausfinden, warum das so ist.
Mehr durch Zufall bin ich auf das Thema Hochsensibilität / Hochbegabung gestoßen (@ Conny – kommt das Dir bekannt vor?)
Ich musste lernen, mein eigenes Ich zu verstehen. Klingt plausibel, war aber gar nicht einfach..
Das mir mal meine eigene Intelligenz im Weg stehen könnte? Ja war sie!!
(tja Willo, kommt Dir bekannt vor?) Die ständigen Neuronengewitter haben mich dazu verleitet völlig rational das „Thema“ anzugehen. Das ich im Grunde genommen hoch empathisch, hoch sensibel bin, musste ich echt lernen. Meine Reitzüberflutungen habe ich lange durch Alk „entschärft“.
Fazit: Ich musste dem etwas entgegenstellen:
Genauso wie bei Dir fängt mein Tag mit einer Meditationsphase an.
Spüre ich eine Reitzüberflutung, ziehe ich mich konsequent zurück.
Neues ausprobieren (aber nicht auf intellektueller Ebene)

Ich bin geflogen (wie sagtest Du so schön: Wind in die Fresse – ich vermute es ist Paragliding)
War Hochgebirgswandern (obwohl ich aus dem Flachland komme)
War klettern (in der Halle und das trotz Höhenangst)..

Nein – es war nicht der Endorphin-Kick. Es ist bei mir das konzentrieren auf eine Aufgabe, wo es nichts anderes gibt, als die Aufgabe.

Klar, das geht nicht jeden Tag. Aber alleine Die Gefühle, die ich erlebt habe, kann ich in brenzligen Situationen abrufen.

Und es geht weiter. Kite-Surfen. Wird dieses Jahr vielleicht nix mehr aber bestimmt nächstes Jahr.

Tja und Baclofen? (50mg /Tag)... Ich nehme es weiter. In anderen Forum habe ich mal den Satz geprägt: Es fühlt sich an wie „The Sound of Silence“. Ich habe eine gewisse Grundruhe und es wirkt auf mich angsthemmend (Also das beste Antidepressivum was ich kenne..)

Warum ich erst jetzt antworte? Ich wollte sicher sein, das ich endlich angekommen bin. (hat ja auch ein paar Tage gedauert..:-))

So Willo, Du stehst praktisch auf gepackten Koffern. Aber mir war diese Rückmeldung wichtig. Wünsche Dir einen entspannten, wunderschönen, ereignisspannenden Urlaub.

Liebe Güsse Volker

@all. Habe jetzt schon so viel geschrieben. Meine Vorstellung muss warten, aber ich mache es, versprochen..
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 17. Juli 2013, 13:00

Mensch, Volker!!!!!!
Du glaubst gar nicht, was Du mir hier für eine Freude gemacht hast mit Deinem Beitrag. Danke!!

Ja, Paragliding erstmal. Hast Du auch gemacht, wenn ich das richtig lese? Bei Deinem Wohnort kennst Du dann ja höchstwahrscheinlich "PetAir"? Ist von hier aus eine der nächsten und besten (nicht nächstbesten:-)) Adressen, da werde ich auch hingehen.
Und dann gibt es hier in Eifel, Hunsrück usw. ja ein paar nette Startplätze, da muss man gottlob ja nicht mehr unbedingt bis in die Alpen.
Und bis Sommer '14 will ich meine Hangstarterlaubnis, denn da sind wir vier Wochen in Südtirol (oder ich mach den Schein dann da weiter, schaun mer mal).
Cornwall geht erst Sonntag in einer Woche los, ich muss hier aber beruflich noch ein paar Dinge vorher aufspulen, da ich ab September ein Jahr "Pause" machen will (=Vollzeitstudium, endlich mal).
Aragon hat geschrieben:Nein – es war nicht der Endorphin-Kick. Es ist bei mir das konzentrieren auf eine Aufgabe, wo es nichts anderes gibt, als die Aufgabe.

Ja, so geht mir das auch, das kann ich gut nachfühlen. Ich hatte da auf der intellektuellen Schiene ein Schlüsselerlebnis. Ich schreibe im September eine - nicht wahnsinnig schwierige aber auch nicht ganz einfache - Matheklausur. Vier Stunden. Da es hinreichend Probeklausuren zum Üben gibt, konnte ich es mir erlauben, eine davon zu verheizen: ich habe sie auf Zeit gemacht, Zeitvorgabe zwei Stunden.

Das funktioniert natürlich nur bei völliger Konzentration. Ich habe alle Aufgaben gelöst, wäre sie gewertet worden, hätte ich sehr zufriedenstellend bestanden. Ich war danach zwei Tage wie auf Droge.

Das wird 'ne bunte zweite Lebenshälfte [biggrin]
Aragon hat geschrieben:Erstens: akzeptieren, dass Baclofen bei mir nicht so wirkt, wie bei Anderen
Zweitens: Mein Seelenheil nicht davon abhängig zu machen.
Drittens: Herausfinden, warum das so ist.


Jepp, da sagste was. Das war letztlich bis zur wirklichen Akzeptanz ein verdammt weiter Weg. Das schlimmste waren diese Erfolgserlebnisse nach Dosisänderungen. "JETZT hab' ich's!!". "Oh, doch nicht..." und wieder und wieder und wieder.
Ich bin mir ja selbst bescheuert vorgekommen.
Da jetzt im April mal einen Schlussstrich gezogen zu haben war für sich schon eine Erleichterung.
Na, und wenn sich das Zeug nun tatsächlich als leicht angstlösender Türöffner einsetzen ließe, der nur diese fünf Minuten des Zögerns ("ach, nee, lass' mal...") vor dem Lösen der Achterbahnkarte ersatzlos streicht, dann will ich's gern schlucken.
Kennst Du das? Du stehst schon in der Schlange und dann kommt der "ach, nee, lass' mal" Moment. Und während fünf Minuten später alle johlend durch die Kurven fliegen, sitzt Willo im Bierzelt und säuft, weil er wieder gekniffen hat.

Die Tage, an denen ich nichts getrunken habe und nichtmal das Verlangen danach hatte, sind die, in denen ich eingestiegen bin.

Ganz, ganz herzliche Grüße

Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 17. Juli 2013, 14:35

Lieber Seelengenosse,

danke für Deine schnelle Antwort. Es wurde ganz warm im Bauch, noch so langer Zeit…
Kurz noch einpaar Gedanken, bevor die wieder weg sind. 

Ja ich kenne das, habe ich oft „praktiziert“ Intellektuelle Herausforderungen suchen.. Bumms und schon wieder geschafft.. Dann die nächste.. Aber! wenn ich offiziell angemeldet war- njete. Kopfkino, aus und vorbei. Deshalb bevorzuge ich i.M. das virtuelle Lernen.
Mache gerade eine „virtuelle“ (aber auch praktische Ausbildung) als Counselor (google mal fröhlich).. Möchte als Couch für Hochsensitive und Hochbegabte arbeiten. Ich habe eine entsprechende Psychologin, die mit diese Ausbildung anbietet. (Wenn ihre Internetseite mal fertig wird, gerne einen link)

Zurück zur Selbsterfahrung. Ich habe „nur“ einen Tandemsprung vom Mt. Baldo (Gardasee – Malcesine) gemacht. Zur Zeit suche hier nach geeigneten Ausbildungsstätten. Da ist was ist in Essen und Wesel. Aber ich bleibe dran. (alles weiter per PN)

Kennst Du das? Du stehst schon in der Schlange und dann kommt der "ach, nee, lass' mal" Moment. Und während fünf Minuten später alle johlend durch die Kurven fliegen, sitzt Willo im Bierzelt und säuft, weil er wieder gekniffen hat.


Jepp! Kenne ich.. By The Way- nicht gekniffen, Angst gehabt - nachgegeben – ein großer Unterschied! Ich konnte auf Grund verschiedener Ängste nur mit Alk „stark“ sein.. Glaube mal, meine beschriebenen Aktivitäten waren nicht mal einfach so…
Erst als ich Angst von Respekt unterschieden haben, ging es besser.

Nach gefühlten 3000 Jahren kann ich mit der „Angst“, wertfreier umgehen.
ein Schlüsselbeispiel? Mein Bruder ist letztes Jahr verstorben. Krebs. Aber er hat sich seinen innigsten Wunsch erfüllt. Segelfliegen in Australien, eine letzte Wanderung in Neuseeland. Auf meine Frage, was wäre wenn… sagte er nur, dann sollen die mich doch hier beerdigen..

So lieber Willo, gerade gefühlte 30 Grad zwingen mich zum Ende..

Versprochen, wir bleibe in Kontakt (Wo doch meine erwachsene Tochter (Bonn ) doch ganz in Deiner Nähe liegt…

empathische Grüße V.
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 19. Juli 2013, 09:42

Ich zieh' das mal hier 'rüber, um Volkers Vorstellungsthread nicht komplett zu zerlegen [biggrin]
WilloTse hat geschrieben:Hi Conny,
GoldenTulip hat geschrieben:Für Euch HSS (High Sensation Seekers) ist es nochmal komplizierter, meine ich. Da gehen Über- und Unterforderung ineinander über, kreuzen sich und legen bestimmt so manches Mal die gegensätzlichen Impulse lahm.

Ja, das ist wohl so.
Im Moment sehe ich mein größtes Problem aber in der Kombination HSS und Angst. Es ist halt eine absolut bekloppte Situation, wenn alles in Dir nach neuen und/oder intensiven Erfahrungen giert und gleichzeitig die verdammte Angst Dich daran hindert, in Situationen hineinzugehen, in denen man diese Erfahrungen machen könnte.

Ich hätte z.B. Lust, mir eine Jahreskarte für's Phantasialand zu kaufen. Dabei geht es noch nichtmal um die wildesten Achterbahnen, ich liebe z.B. auch große Kettenflieger. Drei oder vier Fahrten mit so'nem Ding und @Willo kriegt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Nu' kostet eine Jahreskarte was bei 160 Euro. Nicht die Welt, aber auch nicht hinterhergeschmissen. Und dann fahre ich da 45 Minuten hin, stehe dreimal 15 Minuten in der Schlange, fahre 45 Minuten zurück und das alles für 10 Minuten Karussell fahren? Das ist doch völlig bescheuert.
"Ach, nee, lass' mal!"
Und dann investiert man seine Zeit und sein Geld in Juchhu-Brause, frönt seinem Weltschmerz und lässt sich langsam, aber sicher vollaufen.
Das ist natürlich noch viel bescheuerter, das weiß ich auch.
Aber das ist halt diese vertrackte Situation: Du willst für Dein Leben gerne rennen und stehst Dir doch nur selbst auf den Füßen.
Das muss doch zu ändern sein!!??!!

Lg
Willo
GoldenTulip hat geschrieben:Lieber Willo,

Und dann fahre ich da 45 Minuten hin, stehe dreimal 15 Minuten in der Schlange, fahre 45 Minuten zurück und das alles für 10 Minuten Karussell fahren?


Ja, da streikt der Verstand und murmelt "unsinnig sowas".

Genauso unsinnig ist es, 4 Stunden lang eine Bolognese zu schnibbeln und zu kochen (Konsumzeit 15 Minuten), die Fenster zu putzen oder sich zum x-ten Mal mit einer Freundin hinzusetzen, die in ihrem Liebelskummer wochenlang nicht weiter kommt.

Vielleicht muss es keinen Sinn machen? In Schlangen zu stehen kann sehr kontemplativ sein, wenn man achtsam ist. Hat man dazu keine Lust, kann man währenddessen was lesen.

Dumpf-brütend über einem Bier zu hängen und sich zu fragen "ob das jetzt alles war" scheint mir in jedem Fall die ungünstigere Alternative. Bier kostet, Bac kostet, die anschließende Pflege im Alter, der Verlust der Lebensqualität - das alles kostet.
Dagegen sind 160€ ein Witz.

Probiers mal mit "für mich nur noch das Beste- das habe ich mir sowas von verdient". Deine Seele nährt sich davon, das solltest Du Dir wert sein.
[clapping]

Ich habe nicht ganz verstanden, was das mit Angst zu tun hat, es hört sich mehr nach mangelnder Wertschätzung der eigenen Person an. Oder so- die verkleidet sich dann als Angst?

Lieben Gruß
Conny

Ich denke schon, dass "Rationalität" - zumindest bei mir - ganz viel Angst im Tarnanzug ist. Angst davor, sich zum Affen machen, Angst vor Veränderung, Existenzangst (drei Stunden Phantaland sind drei Stunden nicht gearbeitet sind ja nicht nur 100 Euro verjuxt, das sind zusätzlich noch 100 Euro nicht verdient. Da schwindet die Altersvorsorge, das Armenhaus dräut, wir werden alle stärben...).

Kurz: "Vernunft" ist doch immer die Lösung, vor der man die wenigste "Angst" haben muss.
Wer kriecht, kann nicht stolpern.
So lange ich das nicht geändert kriege, solange werde ich die Adaption an mein Leben nicht gebacken kriegen. Denn eigentlich will ich rennen. Ich hab' nur fürchterliche Angst vor'm auf-die-Schnauze-fallen. Und so kriecht er weiter...
Manchmal ekelt's mich vor mir selbst. [black_eye]
Feige Ratte.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 19. Juli 2013, 09:58

Willo,

1. stärben wärden wir alle
2. Jahrelanger Suff und dadurch bedingte Verdienstausfälle haben Dich auch nicht ins Armenhaus gebracht.
3. :

Kurz: "Vernunft" ist doch immer die Lösung, vor der man die wenigste "Angst" haben muss.


Ich glaube, man sollte mehr Angst vor seiner solch einer "Vernunft" haben, als vor'm Verprassen von 250 €.
Da das emotional bei Dir aber nicht ankommt, könnte vielleicht ein Zwischenschritt helfen:

Du stirbst in vier Wochen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?
Du stirbst in einem Jahr. Wie willst Du diese zeit verbringenß
Du stirbst in 5 Jahren. Wie willst Du diese Zeit verbringen?
Du stirbst morgen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?
Du hast nie gelebt. Wie hättest Du gern Deine Lebenszeit verbracht?

lg Conny

PS: Feigheit und Angst sind nicht das gleiche. Feigheit bedeutet Widerstand, weil man fürchtet, etwas vermeintlich ebenso kostbares zu verlieren. Wie die "Rente". Oder sein Leben. Oder seine Familie.
Angst bedeutet, dass einen die Veränderung als solche erschreckt. Die vorgestellten Schrecken haben gar keine unmittelbare Auswirkungen auf einen; das sind Konditionierungen. Das kann man ent-konditionieren in kleinen Schritten. Spinnen-Phobie und Freiheits-Phobie sind verwandt.
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 19. Juli 2013, 15:38

Lieber Willo,

dass war selbst jetzt auch für mich zu schnell. Aber auch hier meine Antwort

Aber!! Conny hat Recht!! (Das war genial, besser hätte ich es nicht ausdrücken können - Danke!!

GoldenTulip hat geschrieben:
Kurz: "Vernunft" ist doch immer die Lösung, vor der man die wenigste "Angst" haben muss.


Ich glaube, man sollte mehr Angst vor seiner solch einer "Vernunft" haben, als vor'm Verprassen von 250 €.
Da das emotional bei Dir aber nicht ankommt, könnte vielleicht ein Zwischenschritt helfen:

Du stirbst in vier Wochen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?
Du stirbst in einem Jahr. Wie willst Du diese zeit verbringenß
Du stirbst in 5 Jahren. Wie willst Du diese Zeit verbringen?
Du stirbst morgen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?
Du hast nie gelebt. Wie hättest Du gern Deine Lebenszeit verbracht?

PS: Feigheit und Angst sind nicht das gleiche. Feigheit bedeutet Widerstand, weil man fürchtet, etwas vermeintlich ebenso kostbares zu verlieren. Wie die "Rente". Oder sein Leben. Oder seine Familie.
Angst bedeutet, dass einen die Veränderung als solche erschreckt. Die vorgestellten Schrecken haben gar keine unmittelbare Auswirkungen auf einen; das sind Konditionierungen. Das kann man ent-konditionieren in kleinen Schritten. Spinnen-Phobie und Freiheits-Phobie sind verwandt.


Du bist! Also kannst Du auch.. (etwas abgewandelt)..

Zweifeln ersetzen durch Handeln.. Ja! klingt einfach, geht aber!!

Ganz liebe Grüße Volker [hi_bye]
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Argentina1 » 19. Juli 2013, 18:34

Hallo Willo, Conny, Volker und alle,

@Conny, das hast du super geschrieben, das sollte sich jeder ausdrucken und an die Wand kleben.

@Volker, schön dass du zu uns gefunden an und in diesem Sinne ein herzliches Willkommen auch von mir.

@Willo,
Manno, schmeiß jetzt das „argentinische Model“ nicht in den Sand. Die 160 Euro bringen dich wirklich nicht ins Grab, das ist nur die typische Folge unserer ewigen und ständigen rum Grübelei. Ich kann dich da schon verstehen, weil mir geht es auch genauso und klar man behindert sich alleine beim „weiterbilden“. Hätte ich nicht sooooooo schnell mein Pferd gefunden, dann hätte ich mit Sicherheit nach 1 oder 2 Wochen mit der Suche aufgehört und die Idee als „Schnapsidee“ fallen lassen. Irgendwann wären auch wieder Zweifel aufgekommen ob ich mir das finanziell leisten kann (kann ich eigentlich nicht, aber das ist mir EGAL; weil ich LEBEN WILL) und etc. etc. etc. – dass selbe Kopfkino wie immer. Ich weiß nicht ob es dir hilft, aber bald sind es drei Wochen das ich mein Pferdchen habe und es vergeht kein Tag wo ich nicht lächelnd aufstehe und mich auf meine Stunden mit dem Pferd freue und Abends macht sich dann eine schöne innere Freude breit und immer mit demselben Gedanken: Wie gut das du dir ein Pferd gekauft hast ….

Was ich sagen will ist, kaufe dir die Karte, denke gar nicht lange drüber nach, mach es einfach, du wirst sehen dass es dir Spaß machen wird und wenn nicht, dann bleibt dir wenigstens die Gewissheit das du es VERSUCHT hast und stürzt nicht wieder in eine depressive Phase weil du es unversucht gelassen hast. Wir müssen alle lernen wieder zu leben, wieder Spaß am Leben haben und manchmal muss man da einfach spontan und Kopflos handeln, weil wir sonst wieder ins Grübeln geraten….auch ein Teufelskreis.

Also, setz dich morgen ins Auto und fahr los und du wirst sehen das du begeistert nach Hause kommen wirst. [smile]

Lg, Argentina [hi_bye]

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 19. Juli 2013, 19:13

Liebe Argentina,

nach gefühlten gelesenen 2000 Postings war mir gar nicht mehr klar, dass wir uns gar kennen.. (sprich anderes Forum)

Danke für Deine Begrüßung...

@ Willo..
Ich denke selbst für Deine Verhältnisse genug Input..Oder?

Ich bin mir sicher, Du bekommst das hin..

ganz liebe Grüße Volker
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Argentina1 » 19. Juli 2013, 22:14

@Volker,
Ich war nie im anderen Forum [smile]

Lg, Argentina (gerade vom Ausritt zurück) [hi_bye]

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 20. Juli 2013, 06:32

Hi all,
Argentina1 hat geschrieben:Manno, schmeiß jetzt das „argentinische Model“ nicht in den Sand.

Das hab' ich nicht vor.
Und seid versichert, Ihr Lieben, wissen tu' ich das alles, was Ihr schreibt.
Ich finde es aber wichtig und interessant, mal hinzuschauen, an welchen Stellen schon im Vorfeld die "Vernunft" sich in die Planung hineinwürmelt und versucht, "Freiheit" zu unterminieren.

Nicht vergessen, bisheriges Therapieziel war, endlich erwachsen, verantwortungsbewusst, zuverlässig, ehrlich..., kurz: "vernünftig" zu werden.

Jetzt drehe ich den Spieß um. Das ist zwar 'ne gute Idee (hoffe ich), aber soo einfach ist das eben auch nicht. Ich schmeiß' nur mal kurzerhand meine bisher anerzogenen und selbst erworbenen Ansichten über Bord und geb' dem Affen Zucker.
"Träume nicht Dein Leben - lebe Deinen Traum!". Das macht sich immer gut als rührseliger Aufkleber hinten auf'm Wohnmobil.
Aber mach' das mal.
Da stellst Du sehr schnell fest, dass @Vernunft sich schon am Ticketschalter des Phantasialandes zu Wort meldet.

Stichwort rührselig ( [blum] )
GoldenTulip hat geschrieben:Du stirbst in x Wochen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?

Glaubst Du wirklich, das wäre so einfach?
- in tiefer Kontemplation
- am Steuerknüppel einer völlig übermotorisierten Kunstflugmaschine
- auf dem Rücken eine Friesenhengstes
- auf dem Gipfel des Annapurna
- im Bett mit ausgewählten Büchern
- im ganz normalen Alltag
- in der Gemeinschaft der Menschen, die mir wirklich wichtig sind
- auf der Suche nach einer Behandlungsmöglichkeit, um noch ein paar Jahre 'rauszuschinden

Ich kann ja mal bei Alltours nachfragen, ob's das vielleicht als Bundle gibt.

Und: zählt "Besoffen, um sich dieser Tatsache nicht stellen zu müssen", auch?

"Ausbrechen" ist für mich neu. Bisher bin ich halt - von Kindsbeinen an - im Käfig sitzengeblieben, hab' mir heimlich einen gesoffen, hab' leise, damit's niemand hört, "Die Gedanken sind frei" gepfiffen und bin mir dabei auch noch schlau vorgekommen. Dann habe ich versucht, mir klarzumachen, dass ich den schönsten Käfig der Welt hab', da muss man dann ja nicht mehr saufen.

Jetzt stehe ich mit 'nem Trennschleifer in der Hand da und suche erstmal die Steckdose, um da überhaupt Saft 'draufzukriegen.
Wenn ich mir @Argentina angucke, die nach Südamerika durchgebrannt ist, um wenigstens zu versuchen, ihren Traum zu leben, kann ich mich nicht zwischen Bewunderung und Fassungslosigkeit entscheiden.
Ich versuche erstmal, von Bonn bis Neuss zu kommen (@Volker: google mal "Flatland-Paragliding", ist echt nicht weit von Dir).
Und ja, ich habe schon davor Angst. Nicht so sehr vor'm Fliegen. Vor'm Ausbrechen.
Komme mir doch bitte keiner mit "Mach's doch einfach!".

LG
Willo

Nachtrag:
GoldenTulip hat geschrieben:Du stirbst in 4 Wochen. Wie willst Du diese Zeit verbringen?

O.k., ich nehme die Zivko
Am ersten Tag reißt nach einem allzu gewagten Manöver eine Tragfläche ab.
In fünf Sekunden tritt @Willo in einem Feuerball vor seinen Schöpfer.
Was sind die letzten Gedanken?
- Hurra, ich hab's probiert!
- Ich blöder Arsch hab' 27 Tage verschenkt!

Sag' Du es mir.

Ich habe keine große Angst vor'm Fliegen. Ich habe noch nichtmal allzugroße Angst vor'm Tod. Ich habe Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Guck' mal auf meine Signatur [twiddle]

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon GoldenTulip » 20. Juli 2013, 08:18

Lieber Willo,

puh, ich finde Dich ganz schön widerspenstig heute. Da steht doch bei uns nicht: verkauf Haus und Hof, gib die Kinder zur Adoption frei und werde Kampfpilot.
Da steht nur: Wenn Du so gerne möchtest, kauf Dir eine Jahreskarte für's Phantasialand, auch wenn es Dir überteuert erscheint.
Die Angst vor dem Ausbrechen ist halt nur teilweise begründet, das ist eben auch eine Kopfsache. Und rein ins Kettenkarussel kommst Du nur, wenn Du es einfach machst (Dir die innere Erlaubnis zu geben, das unvernünftig aber wichtig zu finden).
Wenn schon nicht für Dich, dann für Dein "inneres Kind", das sowas früher nicht durfte. Zu dem darfst Du doch nicht so streng sein!

LG Conny

Dann ich auch Nachtrag:
Es ist doch keine Entweder-Oder Entscheidung, mit solchen Dingen aus dem güldenen Käfig auszubrechen, oder? Oder meinst Du, wenn Du erstmal damit anfängst, Dir kleine Sachen zu gönnen, dann nimmt das kein Ende, weil es Dir zu gut gefällt?
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 20. Juli 2013, 08:33

GoldenTulip hat geschrieben:Oder meinst Du, wenn Du erstmal damit anfängst, Dir kleine Sachen zu gönnen, dann nimmt das kein Ende, weil es Dir zu gut gefällt?

Niemals.

"Maßvoll" ist mein zweiter Vorname. [lol] [lol]

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Argentina1 » 21. Juli 2013, 01:40

WilloTse hat geschrieben:
"Maßvoll" ist mein zweiter Vorname. [lol] [lol]


Bin gerade am überlegen ob das gut ist!!! Meine ich ohne Witz....
"Maßvoll" bezieht sich ja nicht unbedingt auf Geldausgaben und den Alkkonsum lasse ich jetzt sowieso mal ganz raus.

Schränkst du dich vielleicht mit deinen "maßvollen" Gedanken ganz von selbst ein? Was ist denn so schlimm daran maßlos zu sein? Und was bedeutet für dich MAßLOS??? Wir reden über eine 160$ Jahreskarte für Phantasieland, DAS ist nicht maßlos! Dann müsste ich mich mit meinem Pferdekauf lebendig begraben lassen [cool] !

Ok, ich weiß das Ausbrechen macht dir Angst und du willst auch kein "Mach doch einfach" hören, aber manchmal kann so ein Ausbrechen Wunder bewirken. Ach komm schon Willo, wegen dir und Conny habe ich nun ein Pferd "im Garten stehen" (ich liebe euch!!! [blum] ) und ich meine es GANZ EHRLICH, ohne eure Idee, Zuspruch, etc. hätte ich mir das nie getraut!!

Vielleicht könntest du ja als Alternative eine Monatskarte für P-Land kaufen (oder gibt es so etwas nicht?) oder wenigstens einmal hinfahren???

Willo, ich wünsche dir echt von Herzen alles Gute und ich würde mich so sehr freuen wenn du auch deine Wünsche umsetzen kannst!!!

Lg, Argentina

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon WilloTse » 21. Juli 2013, 06:55

Liebe Argentina & all!

Leute, hängt Euch bitte nicht so sehr an der Phantalandkarte auf! Das war wirklich nur ein Beispiel. Hier liegen noch fünf Tageskarten 'rum, ich müsste mir nur eine nehmen (sind aber für 'nen Familienausflug gedacht). Und wenn ich mir diese Jahreskarte kaufen wollte, müsst ich auch niemanden um Erlaubnis fragen und niemand müsste deswegen hungern. Drei Kontrabassstunden bei meiner genialen Lehrerin kosten das gleiche. Oder die Ölfarben, die ich im Schrank hab, oder die Pastellkreiden, oder...

Es ist einfach irre spannend, sich dabei zuzusehen, an welchen Stellen plötzlich die "Vernunft" Einspruch erhebt. Bei den Ölfarben (ich glaub, die waren sogar noch teurer, ich weiß es gar nicht mehr...)? Nicht die Bohne. Kontrabassstunde? Schon mal gar nicht.
Alles, was das Gütesiegel "Für die Familie" trägt, was irgendwie "vernünftig" ist, ist kein Problem. Ein malender Willo ist ein entspannter, fröhlicher Willo und ein schönes Bild bleibt auch noch dabei übrig (naja, manchmal auch Sperrmüll, aber das ändert nichts an entspannt und fröhlich). Malen ist bei uns traditionell ein Familienevent. Musik machen auch.

Wird es aber egoistisch, geht es also nur um mich, bleibt die Börse geschlossen. Wird es gnadenlos unvernünftig, geht es also nur um Spaß und sonst nix, dann klemmt das Leder. Und kommt zu dieser diffusen, eher sozial ausgerichteten Angst ("egoistisch" und "unvernünftig" sind ja Etiketten, von denen ich gelernt habe, dass mein Umfeld sie da 'draufpappt...) dann noch direkte Furcht vor der Sache ins Spiel - natürlich steige auch ich mit klopfendem Herzen in die Achterbahn - dann ist aus die (wilde) Maus.
Und da muss ich 'dran. Da hakt's, da betrüge ich mich selbst aus fadenscheinigen Gründen um den "Kick". Da muss ich von dem Dosenkick "Willo macht seine Arbeit und nuckelt nebenher an einem Bierchen" zu "der Chef ist nicht im Büro, der fährt grad' Karussell" kommen.

Das wird sich im September ein Stück weit mit dem Gleitschirmfliegen ändern. Das ist so ein uralter Traum, das wird garantiert ein hoch emotionales Ereignis. Mir ist aber auch klar, dass das für tagtäglich (noch) nicht reicht. Zu wetterabhängig, zu zeitaufwändig, um den täglichen Kickbedarf decken zu können. Vielleicht ist aber der WE-Kick auch tatsächlich so stark, dass er über die ganze Woche trägt? Ich werde es 'rausfinden.
Ansonsten wär' da ja z.B. noch der "Friesenhengst". 'Ne Weide haben wir direkt hinter'm Haus [biggrin]

Argentina1 hat geschrieben:Was ist denn so schlimm daran maßlos zu sein?

Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Dafür hättest Du eigentlich gleich zwei "thumbs up" verdient.
Was ist eigentlich so schlimm daran, den "Verstand" zu verlieren?
Da werde ich mal 'drüber nachdenken.

LG
Willo

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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 21. Juli 2013, 15:14

Lieber Willo,

Nein!!! alles verstanden... aber glaube mir.. wirklich mal handeln.. (Sei mir jetzt böse..)

By the way wisst Ih,r was mich heute wirklich umgehauen hat???

Oliver Ameisen ist tot...!!!!!!
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer
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Re: Erfahrungsberichte WilloTse

Beitragvon Aragorn » 21. Juli 2013, 15:22

Liebe Argentina, ist mir erst später "aufgefallen".. Es war mir halt nur vertraut..

Grüße in den Argentinischen Winter...
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer
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