Erfahrungsbericht von Mellchen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Mellchen
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 18. Juli 2015, 07:24

Guten Morgen!

Freitag, Baclofen Tag 51: morgens 1,25, mittags 1,25, abends 1,25, nachts 1,25
getrunkene Menge: 0,0 l
Allgemeines Befinden: gut
Trinkverlangen: null

Scheint wieder besser zugehen! :-)
Drücker und liebe Grüße,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 20. Juli 2015, 05:45

Guten Morgen!

Fr. und Sa., Baclofen Tag 52 und 53: morgens 1,25, mittags 1,25, abends 1,25, nachts 1,25
getrunkene Menge: 0,0 l
Allgemeines Befinden: gut und sehr gut
Trinkverlangen: null

(Irgendwie hatte mein Rechner gestern keine Lust - bin nicht ins Netz gekommen)

Läuft alles gut. Und doch merke ich, wie die anfängliche Euphorie - "jubel, es geht ohne!" - der Normalität ein wenig weicht. So als würde sich dieser neue Zustand allmählich setzen und seine Besonderheit verlieren. Was nicht schlecht ist! Nicht mehr trinken zu müssen setzt sich mehr und mehr fest, was sich besonders daran bemerkbar macht, dass die Gedanken nicht mehr in Richtung Alkohol gehen. Damit meine ich weniger das Trinkverlangen, das ich seit Einnahme eh so gut wie gar nicht verspüre, sondern sämtliche kleinen Impulse aus der Richtung. Es schmälert nicht meine Dankbarkeit oder meinen Stolz auf mich (oder auch meinen Respekt und meine Vorsicht!), aber es beginnt, nicht mehr ständig Thema Nummer 1 zu sein.
:-)
Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind wirklich positiv - werde sie meinem Doc zum nächsten Termin mitbringen! Danke dafür.

Allen einen wunderbaren, freien (!) Tag!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 20. Juli 2015, 09:10

Moin Mellchen!

Mellchen hat geschrieben:Läuft alles gut. Und doch merke ich, wie die anfängliche Euphorie - "jubel, es geht ohne!" - der Normalität ein wenig weicht. So als würde sich dieser neue Zustand allmählich setzen und seine Besonderheit verlieren.

Bei vielen / fast allen legt sich die "Anfangseuphorie" nach einigen Wochen. Das ist ganz normal. Deshalb ist es auch so wichtig, den "Elan der ersten Stunde" möglichst effektiv zu nutzen (was Du übrigens ganz prima hingekriegt hast [good] ).

Nach dem "WARUM" und dem "WOZU" zu schauen, herauszufinden, in welchen Situationen ich besonders "achtsam" sein muss, Alternativen und neue Strategien zu entdecken und auszuprobieren, was mir anstelle von Alkohol ein gutes Gefühl, Entspannung, Erleichterung verschaffen kann, neue Aufgaben, Ziele, Hobbies finden etc..

Wenn man die Motivation am Anfang der Baclofentherapie ein Stück weit dafür verwendet, solche essentiellen Fragen anzugehen, ist das eine gute Basis für das nun beginnende "normale" Leben.

Mellchen hat geschrieben:Was nicht schlecht ist! Nicht mehr trinken zu müssen setzt sich mehr und mehr fest, was sich besonders daran bemerkbar macht, dass die Gedanken nicht mehr in Richtung Alkohol gehen. Damit meine ich weniger das Trinkverlangen, das ich seit Einnahme eh so gut wie gar nicht verspüre, sondern sämtliche kleinen Impulse aus der Richtung. Es schmälert nicht meine Dankbarkeit oder meinen Stolz auf mich (oder auch meinen Respekt und meine Vorsicht!), aber es beginnt, nicht mehr ständig Thema Nummer 1 zu sein.

Das ist doch eine schöne (Teil)Definition für "zufriedene", "glückliche" Abstinenz [smile] .

Um an dieser Stelle nochmal auf den Vergleich Alkoholabhängigkeit - Allergie zurück zu kommen: Wer z.B. gegen Nüsse allergisch ist, "betet" ja auch nicht den ganzen Tag "mantraartig" "Bloß keine Nüsse, ich darf keine Nüsse, keine Nüsse, keine Nüsse..." vor sich hin.

Aber wenn er/sie an einer Eisdiele vorbei kommt, wird's beim Anblick der "Haselnuss-Sorte" sicherlich kurz "Bling" machen und der Gedanke "Das sollte ich wohl besser lassen" wird kurz aufflammen. Und das war's dann auch schon wieder.

Bisserl blöd ist (nicht nur an diesem Vergleich), dass der/die Nuss-Allergiker(in) noch zig andere Eissorten zur Auswahl hat, die mindestens genau so lecker sind wie "Haselnuss". Er/Sie wird also das ersehnte Geschmackserlebnis trotzdem in gleicher/ähnlicher Intensität erfahren können.

Das ist beim Alkohol/Suchtmittel mitunter etwas schwieriger, weil ein passender, gleichwertiger Ausgleich nicht immer ähnlich flugs oder manchmal auch gar nicht zu finden ist. Dummerweise haben wir aber noch sehr lange sehr gute Erinnerungen daran, wie angenehm "es jetzt doch mit einem Gläschen sein könnte".

Das ist die nächste "Baustelle", nachdem die Euphorie langsam abflacht: Sich bewusst zu machen, dass einiges einfach nicht mehr so sein wird / sein kann, wie es einmal wahr. Die Kunst liegt dann darin, dieser Tatsache nicht nach zu trauern, sondern den Fokus vielmehr auf die vielen positiven Aspekte zu richten, die das neue, abstinente Leben mit sich bringt. Die vielen Chancen, Möglichkeiten, Freiheiten zu sehen, die alle jetzt erst möglich werden. Und auf der anderen Seite zu realisieren, was einem der Alkohol in all den Jahren unterm Strich alles genommen hat.

@Eva hat hier gestern einen sehr schönen, passenden Beitrag dazu geschrieben. Und wenn ich Deinen Faden (@Mellchen) gerade nochmal so überfliege, bist Du auf diesem Weg auch schon ziemlich weit... [good] !

Carpe diem!
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 21. Juli 2015, 06:18

Hallo zusammen!

Sonntag, Baclofen Tag 54: morgens 1,25, mittags 1,25, abends 1,25, nachts 1,25
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Das ist beim Alkohol/Suchtmittel mitunter etwas schwieriger, weil ein passender, gleichwertiger Ausgleich nicht immer ähnlich flugs oder manchmal auch gar nicht zu finden ist.
Das finde ich einen ganz wichtigen Gedanken. Eine passende Alternative muß auf zweierlei Arten gefunden werden. Zum einen braucht es natürlich und vor allem eine verhaltensmäßige Veränderung, die es ermöglicht, in Trinksituationen anders zu handeln. Wie immer sich das gestaltet.
Auch wichtig finde ich die Frage nach der "praktischen" Alternative: was kann ich stattdessen trinken? Tee ist nicht jedermanns Sache. Für mich habe ich festgestellt, dass mir Bier einfach schmeckt. Und zu diesem Geschmack gibt es keine Alternative. ABER: wundervollerweise gibt es die alkoholfreien Varianten!

Sich bewusst zu machen, dass einiges einfach nicht mehr so sein wird / sein kann, wie es einmal wahr. Die Kunst liegt dann darin, dieser Tatsache nicht nach zu trauern, sondern den Fokus vielmehr auf die vielen positiven Aspekte zu richten, die das neue, abstinente Leben mit sich bringt. Die vielen Chancen, Möglichkeiten, Freiheiten zu sehen, die alle jetzt erst möglich werden. Und auf der anderen Seite zu realisieren, was einem der Alkohol in all den Jahren unterm Strich alles genommen hat.
Es ist GUT, dass nichts mehr so ist, wie es mal war! Richtige Trauer aufgrund des Verzichtes habe ich glücklicherweise noch nicht empfunden - allenfalls hier und da mal so etwas wie Bedauern, weil mir gerade danach gewesen wäre. Mag sein, dass ich mich sehr weit aus dem Fenster lehne, aber ich behaupte, dass jeder, der einige Zeit alkoholfrei gelebt hat und die enormen körperlichen Veränderungen zum Positiven erfahren hat, nur wenig Platz für Trauer hat. Vielleicht ist das auch einfach nur ein Wunsch von mir. Ich wünsche mir tatsächlich, dass jeder die Erfahrungen, die ich machen durfte, auch erlebt. Dieses unglaubliche Gefühl, frei zu sein, ent-fesselt, klar und erleichtert..... Dass der Kampf nun endlich vorbei ist.
Das wünsche ich allen.

Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mone38 » 21. Juli 2015, 08:12

Hallo Mellchen, der letzte Absatz ist schön und es ist auch schön das du es allen gönnst, ich ebenso denn auch ich durfte das so erfahren wie glücklich Abstinenz machen kann. Nach der Entgiftung und mit Baclofen, ein richtiger Höhenflug, weil ich auch finde das Baclofen die Stimmung hebt und einen neuen Antrieb gibt. Leider hielts nicht lange an. Drum neuer Versuch jetzt.

@ papfl, ja das es für Alkohol keinen Ersatz gibt das ist die Crux, denn immer wenn man sich irgendwo ändern will, kann man das eine mit dem anderen ersetzen, nur für Rausch gibts leider keinen Ersatz ausser man fängt zu kiffen an ? Aber das ist ja nicht der Sinn.

Welche aktuelle Studie, hab ich was verpasst, die bacloville ist doch noch gar nicht durch?
Lg
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 21. Juli 2015, 13:53

Hallo Mellchen,
ich klinke mich mal hier ein, denn du hattest mir ja auch schon so ermutigend geantwortet und dieser Beitrag hier ist für mich auch ermutigend. Ich habe mich etwas in deine Erfahrungen eingeleses. Ganz, ganz toll.

Da ich evtl. morgen auch Baclofen bekomme und gar keine Erfahrungen damit habe, wollte ich mal nachfragen, was diese 1,25 - Angabe bei dir bedeutet. Sind das nur 1,25 mg? Schleichst du aus? (sorry, habe evtl. nicht alles von dir so genau mitbekommen, bin ja auch noch so sehr mit mir selber beschäftigt).

LG
Choklat
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 22. Juli 2015, 05:48

Guten Morgen allerseits!

Dienstag, Baclofen Tag 55: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
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Allgemeines Befinden: sehr gut
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Hallo Choklat!
Erstmal Danke!
Und dann hat es mich doch vor Lachen vom Stuhl gehauen - die Angabe 1,25 kommt so zustande: mein Doc spricht immer von "Einheiten", so meinte er beim letzten Mal, ich könne auf 4 mal 1 1/4 (eineinviertel) Einheiten reduzieren. Statt mich aber zu fragen, was für ihn denn jetzt Einheiten sind und was er überhaupt meint, habe ich nur verzweifelt gedacht "Oh Gott, Bruchzahlen. Kann ich gar nicht." Also wurde für mich aus 1 1/4 die 1,25. (Mellsche Logik). Richtig in mg ausgedrückt bin ich täglich bei 50mg, also 12,5mg pro Einnahme. Willkommen in meiner Welt der Zahlen :-)
Meine Höchstdosis war bei 60mg/täglich. Bei den 50mg werde ich jetzt erst mal bleiben, zumindest bis die Therapie im September angelaufen ist. Damit fahre ich sehr gut. Gedanken an weitere Reduktion kommen natürlich hin und wieder, aber ich lasse mir hierfür Zeit.
Ich schaffe es auch nicht, alle Beiträge in der Form zu lesen wie ich gerne möchte oder wie es wert wäre, dies zu tun. Aber was ich lese, empfinde ich auch immer als sehr ermutigend und fühle mich aufgehoben. Manches läßt mich nachdenklich werden - wie z.B. die Geschichte von Jimmy, der plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist. Es ist erstaunlich und ganz wunderbar, wie man zu im Grunde fremden Menschen Zugang findet und wie sich ein Gefühl der Vertrautheit entwickelt.
Ich bin gespannt, ob Du Dein Bac bekommen hast und wie es Dir damit geht!

Hallo Ramona!
Den Bericht, den ich meine, ist "Resultate der klinischen Studie BACLAD nun veröffentlicht." Er ist schon vom 15.04., habe ihn aber nicht eher gesehen. Wieder etwas "Offizielles", was ich meinem Arzt an die Hand geben kann.
Ob Baclofen die Stimmung hebt, weiß ich gar nicht. Ich empfinde es eher so, dass es gelassener macht - nicht so durchlässig und fahrig sein läßt. Und das führt schon dazu, dass man sich allgemein wohler fühlt.
Ich finde es klasse, dass Du einen neuen Versuch startest! Ist doch egal, wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert. Vielleicht braucht man mehrere Anläufe, aber wichtig ist einzig, dass man am Ball bleibt. Du schaffst das!!!!

Ganz liebe Grüße und Drücker an alle!
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 22. Juli 2015, 07:45

Hallo Mellchen,

hahaaa, ich habe auch ein etwas gestörtes Verhältnis zu Zahlen aber jetzt wird ein Schuh d'raus: [biggrin]

also 12,5mg pro Einnahme. Willkommen in meiner Welt der Zahlen :-)
.

50 mg hört sich nach dem Studium vieler Berichte hier, moderat an. Auch, eine Therapie zu beginnen, halte ich für sinnvoll.
Ich hoffe, das in Therapien gelernte nun bald ohne Suchtdruck umsetzen zu können. Da liegt sicherlich einiges unversucht, weil meine Ängste und das Trinken mich wie hinter einer (Milch)glaswand festgehalten haben. Therapie macht das ganze "Projekt" rund, meine ich. Viel Erfolg damit!
Aufgehoben fühlte ich mich hier vom ersten Augenblick an und, da man ja dann auch mit Gesprächspartnern hier mitfühlt und sie begleitet, was Verbundenheit schafft, ist es bestimmt nicht einfach, wenn jemand plötzlich verstummt.

Freue mich, noch weiter von dir zu lesen und werde mitteilen, wenn das Bac da ist.

LG
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 22. Juli 2015, 08:18

Moin zusammen!

Mellchen hat geschrieben:Und dann hat es mich doch vor Lachen vom Stuhl gehauen - die Angabe 1,25 kommt so zustande: mein Doc spricht immer von "Einheiten", so meinte er beim letzten Mal, ich könne auf 4 mal 1 1/4 (eineinviertel) Einheiten reduzieren. Statt mich aber zu fragen, was für ihn denn jetzt Einheiten sind und was er überhaupt meint, habe ich nur verzweifelt gedacht "Oh Gott, Bruchzahlen. Kann ich gar nicht." Also wurde für mich aus 1 1/4 die 1,25. (Mellsche Logik).

Mit "Einheiten" meint Dein Doc Tabletten [smile] . Wenn ich mich recht entsinne, hattest Du anfangs die 10 mg-Tabletten von ratiopharm.

Wenn Du also z. B. geschrieben hast...

Mellchen hat geschrieben:morgens 1 mittags 1 abends 1 nachts 1

...dann waren das 4 Tabletten à 10 mg (also insgesamt 40 mg) usw.

Die 1,25 stand tatsächlich für eineinviertel Tabletten à 10 mg, also 12,5 mg. Da Du aber inzwischen 25-mg-Tabletten hast, müsste die korrekte Angabe in Einheiten jetzt heißen...

morgens 0,5 mittags 0,5 abends 0,5 nachts 0,5

...also 4 mal eine halbe Tablette à 25 mg (das sind 4 x 12,5 mg, insgesamt 50 mg).

Aber ich gebe Dir vollkommen recht: Einfacher ist's, statt der "Einheiten" die entsprechenden mg zu schreiben. Weil ja auch nicht immer klar ist, welche Tabletten (10er oder 25er) man gerade nimmt [wacko] !

Einen sonnigen Gruß in die Runde!
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 23. Juli 2015, 00:08

Danke @Papfl,

das hast du sehr verständlich erklärt, was es mit den Einheiten auf sich hat, welche Mellchen angibt. An die verschiedenen mg-Werte der Medikation (10 oder 25mg / Einheit) hätte ich gar nicht gedacht.
Toll, wie das hier im Forum beobachtet wird, sodass aufkommende Fragen beantwortet werden.

Ich bekomme - hoffentlich morgen - 25 mg Tabletten. Dann melde ich mich wieder. So wie ich das verstanden habe, kann ich dann mit 5 mg anfangen?! Bei mir ist das Craving gegen Abend am Stärksten (Belohnung nach getaner Arbeit). Müdigkeit am Tage möchte ich gar nicht - da möchte ich "funktionieren"/einen klaren Kopf haben.

O.K., das wäre dann das Thema für meinen Bereich.

Dir, Mellchen wünsche ich nun eine gute Nacht, einen guten Start in den morgigen Tag.
LG Choklat
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 23. Juli 2015, 06:16

Guten Morgen miteinander!

Mittwoch, Baclofen Tag 56: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,02 l oder 0,03l
Allgemeines Befinden: sehr gut
Trinkverlangen: null

Gestern zum geburtstagsbeglückwünschenden Anstoßen einen Schluck Sekt getrunken. Hat nicht geschmeckt. :-)

Leute, manchmal passiert das Leben einfach so, und von einer Sekunde auf die andere kann sich plötzlich vieles ändern. So habe ich gestern "festgestellt"/erfahren, dass mein Sohn Legastheniker ist. Ganz neu kommt das nicht, ich beobachte das schon länger und habe auch damit gerechnet. Ist aber immer was anderes, wenn es bestätigt wird. Das ist natürlich keine Krankheit und auch bei weitem kein Drama, und doch erfordert es viele Umstellungen in verschiedenen Bereichen.
Mein Mann ist damit wie immer umgegangen: mit Wein. Er möchte ja gerne "nachziehen", allerdings aus "eigener Kraft" und hat sich vorgenommen, täglich von 3 auf 2 Flaschen Wein zu reduzieren - was natürlich nicht funktioniert. Die Situation gestern war für ihn der willkommene Anlaß, sich die Kante zu geben. Teilweise aus diesem idiotischen Frust heraus "doch nicht MEIN Sohn", teilweise und ganz paradox aus dem Frust heraus, dass er seinen Konsum eben doch nicht so zügeln kann, wie er sich das gedacht hat.
Jedenfalls habe ich dann irgendwann auch die ganze geballte Energie dieses Frustes abbekommen. Ich sei egoistisch und würde ihm überhaupt nicht helfen, ihn in keinster Weise unterstützen, etc. Teilweise ist das auch richtig. Ich bin nicht seine Mutter, kann ihn nicht ans Händchen nehmen und ihm seine (Lebens)entscheidungen abnehmen. Ich werde mich auch nicht hinstellen und ihm das Trinken verbieten.
Man kann hier schön sehen, wie stark Alkohol die Wahrnehmung vernebelt, oder nicht? Statt sich mit dem gerade aktuellen Thema auseinanderzusetzen (Sohn, Legasthenie) vollkommen bei sich und im eigenen Sumpf zu bleiben. Damit kann ich ganz schlecht umgehen, auch wenn ich das durch meine eigene Vergangenheit sehr gut nachvollziehen kann.

Hallo Choklat!
Ich glaube, diese eine Angst kann ich Dir nehmen: man "funktioniert" durchaus, trotz Müdigkeit. Die äußert sich bei jedem anders, und vielleicht bist Du auch gar nicht davon betroffen. DIe Müdigkeitsphasen äußern sich bei mir so: es kommt vollkommen abrupt, von jetzt auf gleich werden die Augen total bleiern und schwer und es strengt an, sie auf zu halten. Davon habe ich am Tag zwischen 2-5 Phasen. ABER: das geht unheimlich schnell weg. Vielleicht reden wir hier von 5, maximal 10 Minuten, die ich so gerädert bin. Danach ist es wie weggeblasen. Und klar im Kopf ist man auch in diesen Phasen. Läßt sich also hervorragend in den laufenden Alltag integrieren!
Bin gespannt, wie Dein "Tag 1" ist!!

Liebe Grüße und Drücker an alle!
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 23. Juli 2015, 22:08

Hallo Mellchen,

oh je, das kann ich mir gut vorstellen, dass diese Nachricht/Gewissheit hinsichtlich deines Sohnes Sorgen bereitet.
Mein Sohn war ca. 8 Jahre, als mir gesagt wurde, dass er zwar nicht unbedingt Legastheniker ist aber ich stelle bis heute (er ist 25) fest, dass er Probleme mit der Rchtschreibung hat. Das verursachte eine Menge Schulstress. Heute gibt es doch sicher Fördermöglichkeiten. Sogar eine frühere Lehrerin meines Sohnes ist Legasthenikerin.
Je gelassener Du das angehst, umso weniger frustrierend ist es für deinen Sohn.
Was für ein Segen, dass Du auf Deinem eigenen Weg so weit bist, um jetzt handlungsfähig und für Deinen Sohn da zu sein und im klaren Zustand nach Lösungsmöglichkeiten suchen kannst.

Vielleicht ist das auch der Grund, dass Dein Mann vor dieser Tatsache seine eigene Situation als sehr betrüblich wahrnimmt und - "der Einfachheit halber" - Dir dies zum Vorwurf macht.

Jedenfalls habe ich dann irgendwann auch die ganze geballte Energie dieses Frustes abbekommen. Ich sei egoistisch und würde ihm überhaupt nicht helfen, ihn in keinster Weise unterstützen, etc.


Aber so wie Du Deine Haltung dazu beschreibst, scheinst Du Dir den Schuh nicht anzuziehen. Das ist doch ganz, ganz toll!


Hallo Choklat!
Ich glaube, diese eine Angst kann ich Dir nehmen: man "funktioniert" durchaus, trotz Müdigkeit. Die äußert sich bei jedem anders, und vielleicht bist Du auch gar nicht davon betroffen.


Habe heute mein Baklofen bekommen und um 16h 6,25 mg genommen. Da habe ich gar nichts gespürt (evtl. durch meinen Jahrzehnte langen Medikamenten-/Benzomissbrauch abgehärtet) und um 19h nocheinmal 6,25 mg genommen - testweise.
Jetzt, nach nocheinmal 3 Std. fühle ich mich angenehm ruhig, ein klein wenig schusselig im Kopf, aber mit dem Gefühl, dass Innen- und Außenreize viel gedämpfter ankommen.
Vielen Dank, dass Du mir Mut machst!

LG
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 24. Juli 2015, 05:52

Guten Morgen!!

Donnerstag, Baclofen Tag 57: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts vergessen
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Ich verabschiede mich gerade von dem Gedanken, alles im Griff haben zu wollen. Funktioniert nicht. Alles kommt, wie es halt kommt. Je durchlässiger, gelassener und heiterer man ist, desto besser!

Zur Legasthenie: habe gestern in einer 7-stündigen Aktion sein Zimmer auf Vordermann gebracht. Ausgemistet, etc. Lt. Neurologen hilft eine klarere Struktur im Außen auch der Klarheit im Innen. Kann ich nicht beurteilen, aber es gefällt. Hauptsache!
Derzeit ist hier in Remscheid Action pur. Vorgestern wurde entschieden, dass die Stadt 150 Flüchtlinge aufnehmen wird. Das hat viel Hilfsbereitschaft hervorgerufen, aber auch viel an Unmut. Und, wie ich mit Entsetzen feststellte, letzteren auch in meinem Bekanntenkreis. Zum ersten Mal bedauere ich, mich politisch so unglaublich wenig auszukennen, um mich gescheit an Diskussionen beteiligen zu können. Politik ist für mich wie Mathe: sie ist da und sie interessiert mich nicht.

Hallo Choklat!
Ja, ich bin auch dankbar, dass ich die Kraft habe, all dies jetzt zu managen. Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie eine Führung, die uns all das zukommen läßt, was wir zum entsprechenden Zeitpunkt bewältigen können. Ich hätte unter meinem damaligen Alkoholkonsum keine Kraft gehabt, mich mit diesem Thema in der Form auseinanderzusetzen.
Wie hast Du das damals bei Deinem Sohn "gemerkt"?

Das "leicht schusslig im Kopf sein" hatte ich anfänglich auch. Aber es ist nicht so, dass man das Gefühl hat, man sei vollkommen daneben - somit war es ok.
"durch meinen Jahrzehnte langen Medikamenten-/Benzomissbrauch abgehärtet" darf ich fragen, was Du da genommen hast und warum? Und ist das wirklich so, dass sich der Körper an diese Wirkstoffe gewöhnt? Das ist mir gar nicht klar.
Ich danke Dir auch für all den Zuspruch und das Mut-machen!
Allen anderen natürlich auch!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 24. Juli 2015, 15:16

Hallo Mellchen.

Struktur ist bei Kindern (wie auch bei uns) eine ganz enorm wichtige Sache. Das wirkt sich ja auch "ordnend" auf die Psyche aus. Toll, dass du direkt aktiv geworden bist.
Bei meinem Sohn ist es in der Grundschule zunächst mal durch die Schwierigkeit bei der Rechtschreibung deutlich geworden. Schlechte Noten, keine Lust zum Lernen, schimpfende Lehrer. Dann habe ich ihn bei einer Kinder-Psychologin testen lassen, die mit einem Kinderarzt zusammenarbeitete, der damals alles mit AD(H)S diagnostizierte - einschließlich uns als Eltern.
Insofern war es nicht klar, inwieweit dies zusammenhing. Ritalin wollte ich ihm nicht geben und ich bin mir heute recht sicher, dass er dieses Syndrom nicht hat. (Er hat Schule, Lehre und Meisterprüfung durchgezogen und wird im September sein Schiffsbaustudium beginnen - er ist eben "Handwerker" und Rechtschreibung ist heute noch nicht sein Ding.)

Leider litt ich damals so sehr unter meiner Panikstörung, der Sucht und den Familiendramen, dass ich eine professionelle Förderung nicht durchgesetzt habe. (Mein Ex-Mann war da auch keine Hilfe, weil SEIN Sohn das ja auch mit Dsiziplin etc. schaffen sollte. [mad]). Meine Vorwürfe belgeiten mich heute noch.
Daher finde ich es sooo super, dass du da jetzt am Ball bleibst [good] ).

"durch meinen Jahrzehnte langen Medikamenten-/Benzomissbrauch abgehärtet" darf ich fragen, was Du da genommen hast und warum? Und ist das wirklich so, dass sich der Körper an diese Wirkstoffe gewöhnt? Das ist mir gar nicht klar.


Wegen der Angstzustände hatte ich 22 Jahre lang Diazepam oder Alprazolam bekommen. Anfang der 80er hatte man wohl das enorme Suchtpotential unterschätzt. Schon nach wenigen Wochen kann man abhängig werden - mit Entzugserscheinungen, evtl. Dosissteigerung. Im Zusammenhang mit Alkohol gibt es dann noch eine Kreuztoleranz. Mehr dazu u.a. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine.
Nach jedem Absetzversuch kamen bei mir heftigste Panikattacken und körperliche Symptome. Erst in Kliniken wurde gaaaanz langsam ausgeschlichen und aufgrund der Einlagerung von Benzos im Körpergewebe und sukzessivem Ausscheidens, konnte es noch nach einem halben Jahr im Urin nachgewiesen werden. Entzugserscheinungen nach all den Jahren waren: Ängste, Psychose, Krämpfe usw. Das war der Hammer! Ich war in der Klinik nicht die Einzige, der es so erging.
Andererseits wird dort beim Alk-Entzug z.T. dieses Mittel gegen die Entzugserscheinungen eingesetzt und danach wieder langsam ausgeschlichen, da es vor Krämpfen schützt. (Kann das leider nur so laienhaft darstellen, sorry.)

Ist dies denn ein Thema für Dich?


LG
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Choklat1 » 24. Juli 2015, 15:22

..... wollte eigentlich den Link zu Kreuztoleranz - u.a. Benzos/Alkohol einfügen. Hier ist er: https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuztoleranz.
Versöhnen heißt, dass ich ganz bei mir bin, dass ich mich spüre, dass ich mich freue über mich, so wie ich bin. So wie ich bin, bin ich einmalig
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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 25. Juli 2015, 07:06

Hallo zusammen!

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Oh je. Gestern auf einer Grillparty habe ich festgestellt, dass es wirklich nicht vergnüglich ist, unter teilweise stark alkoholisierten Menschen der einzig Nüchterne zu sein - man schwingt eben nicht mit, und da kann es recht, mh, sagen wir mal "speziell" werden... Für mich war der Abend dann auch um 10 beendet.
Interessant finde ich, dass mich solche Situationen absolut gar nicht triggern (nach dem Motto "will auch haben"). Es ist eher so, dass es mich total abschreckt. Gruselig.

Ach ja, und dann etwas sehr erfreuliches!: gestern hat mein Therapeut angerufen. Ihm ist jemand abgesprungen, somit kann ich bereits kommenden Donnerstag meine Therapie starten, statt wie geschätzt erst September/Oktober rum!!!

Hallo Choklat!
Ich habe gestern noch vom Kinderarzt Unterlagen bekommen, mit denen ich bestimmte Rechtschreibübungen machen kann. Ein Termin bei einem Kinderpsychologen (und somit auch eine adäquate Förderung) bekommen wir erst in ca. 5 Monaten. Angesichts der Tatsache, dass das vierte Schuljahr, und somit die Entscheidung für die weiterführende Schule vor der Tür steht, macht mich das nicht gerade glücklich.
Ja, die Ärzte sind schnell an der Hand mit ADHS. Ist vermutlich einfacher, als ins Detail zu gehen und individueller zu schauen. Aber Dein Sohn hat es gepackt - das ist die Hauptsache!
"Mein Ex-Mann war da auch keine Hilfe, weil SEIN Sohn das ja auch mit Dsiziplin etc. schaffen sollte." Oh ja, DAS kenne ich gut. Ergänzt mit "der ist halt ein Träumer", "der will nur nicht", etc. Wirklich hilfreich. Manchmal denke ich, dass ich tatsächlich besser mit allem fahre, wenn ich es allein regel.

Die Benzogeschichten - "Ist dies denn ein Thema für Dich?"
Ich habe knapp 3 Jahre Citalopram genommen und es eigenmächtig Anfang diesen Jahres ausgeschlichen. Mein Neurologe hätte gern gehabt, dass ich es immer noch nehme. Weswegen er jetzt auch nicht mehr mein Neurologe ist. :-) Ansonsten habe ich immer Bromazepam im Haus als Bedarfsmedizin, wenn ich zum Zahnarzt muß. Die enorme Suchtgefahr wurde mir auch eingehend erläutert - ich habe trotzdem nie das Gefühl gehabt, man könne davon abhängig werden. Es berauscht mich ja nicht, sondern stellt nur ruhig. Vermutlich ist das anders, wenn man es kontinuierlich über einen längeren Zeitraum einnehmen muß.
Ich hatte mich halt gefragt, ob ich die Pillchen trotz gleichzeitiger Bac-Einnahme nehmen kann. (hatte ich auch irgendwann mal gefragt, und Papfl oder DonQ haben "entwarnt"). Ist mir auch sehr wichtig, denn tatsächlich würde ich "ohne" zu absolutem Fluchtverhalten beim Zahnarzt neigen. Diese Situation (parallele Einnahme) ist einmal bisher vorgekommen, und ich kann sagen, dass mir die halbe Menge an Bromazepam gereicht hat, um "den Mund aufmachen" zu können. Also: bestens!

Dir und allen anderen einen hoffentlich unwetterfreien Tag!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 26. Juli 2015, 07:52

Guten Morgen!

Samstag, Baclofen Tag 59: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: sehr gut
Trinkverlangen: null

Heute Nacht (wieder) einen Atemaussetzer gehabt. Unschöne Sache, wenn man so unvermittelt im Bett sitzt und nach Luft schnappt. Ich frage mich immer noch, ob das mit der muskelentspannenden Wirkung von Baclofen zu tun hat. Zumindest hatte ich das vorher nie.
Aber sonst ist alles gut! Hauptsache.

Einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Papfl » 26. Juli 2015, 10:20

Moin Mellchen!

Eingeschränkte Atemfunktion (Atemdepression) ist als mögliche Nebenwirkung von Baclofen bekannt. Im Beipackzettel von dura wird sie sogar als "häufig" (weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten) angegeben. Das könnte sich mitunter vielleicht im Schlaf, wenn der Körper ohnehin runtergefahren ist, in einem kurzen "Aussetzer" äußern. Ist also schon möglich, dass das mit Baclofen zusammen hängt, wenn Du das vorher nicht hattest.

Bis jetzt gab's diese "Atemaussetzer" bei Dir in zwei Monaten erst zweimal, oder? Ich würd's auf jeden Fall beobachten. Nebenwirkungen sind dosisabhängig. Im Zweifelsfall müsstest Du halt die Dosis (zurzeit 50 mg/d) wieder etwas runterfahren.

Wobei ich momentan - wenn sich's einigermaßen machen lässt - noch eine Zeit lang bei der jetzigen Dosierung bleiben würde (aus den bekannten Gründen).

Einen schönen Sonntag wünscht
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 27. Juli 2015, 06:54

Hallo Zusammen!

Sonntag, Baclofen Tag 60: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: sehr gut
Trinkverlangen: null

Ja, genau, 2 Aussetzer in all der Zeit. Das ist wirklich aushaltbar. Auf Grund dessen würde ich keine Reduktion in Betracht ziehen. Es ist zwar sehr unangenehm, aber man wird ja letztendlich wach :-).

Sagt mal, sind unsere ganzen Erfahrungsberichte nicht eigentlich auch hilfreich für diverse Auswertungen? Natürlich ist nichts hiervon studientauglich, weil wir keine gleichen Bedingungen/Voraussetzungen haben - aber es wäre doch schade, all das Wissen nicht zu nutzen. (fiel mir gestern so ein)

Hier regnet's wie aus Eimern. Ein totaler Verkriechtag.
Allen das Beste!
Liebe Grüße und Drücker,
Mellchen

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Re: Erfahrungsbericht von Mellchen

Beitragvon Mellchen » 28. Juli 2015, 05:55

Guten Morgen!

Montag, Baclofen Tag 61: morgens 12,5, mittags 12,5, abends 12,5, nachts 12,5
getrunkene Menge: 0,0l
Allgemeines Befinden: sehr gut
Trinkverlangen: null

Das Leben ist schön!! Es ist nicht problemlos, es ist oft nicht einfach, es hat seine komischen und seine tragischen Momente, es kann einen auch umhauen - aber es ist schön!
Liebe Grüße und Drücker an alle!
Mellchen


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